Magna Carta / Guitar Greats Volume 1
Guitar Greats Volume 1 Spielzeit: 64:43
Medium: CD
Label: Magna Carta, 2007
Stil: Prog Rock, Prog Metal, Hard Rock

Review vom 20.05.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Hui, wenn man sich die Namen der Gitarristen anschaut, die auf diesem Sampler vertreten sind, dann freut sich wirklich jedes Gitarristenherz. Da treffen sich Genies aus dem progressiven Genre genauso wie die echten, unverwüstlichen Classic-Rocker. Das Label Magna Carta ist an sich im Prog beheimatet und dürfte zumindest denen ein Begriff sein, die sich vor allen Dingen die Nebenprodukte der Musiker von Dream Theater einverleiben möchten. Darüber hinaus bildet die Firma Magna Carta eine regelrechte Talentschmiede, was gute Gitarristen angeht. Klar, dass sich da im Laufe der letzten Jahre eine Menge an hochwertigem Material angesammelt hat. Das nennt man hier "Magna Carta Sessions". Uns soll es recht sein, denn wir bekommen Songs aus verschiedenen Alben der beteiligten Solo-Künstler geboten, jedoch findet sich auch so manches bisher unveröffentlichtes Material auf diesem Silberling.
Die progressive Musik steht nicht im Vordergrund, sondern schlicht und einfach gute Rockmusik. Es geht mit einem Projekt los, welches sich Explorers Club nennt. Vom Album "Age Of Impact" stammt der Song "Fate Speaks". Nicht sonderlich beeindruckend, doch im letzten Teil spielt John Petrucci das Gitarren-Solo und die beteiligten Musiker rocken sehr ordentlich ab. In der Folge spielen bei "Cat's Squirrel" Derek Trucks und bei "Analog Kid" Michael Romeo auf. Letzterer wird in Kürze mit seiner Stammformation Symphony X ein neues Album veröffentlichen.
Bei manchen Tracks wird gesungen, andere sind instrumental eingespielt. Auffällig sind des öfteren die Hammond-Sounds, die einfach zu einen guten Rock-Song gehören. Besondere Aufmerksamkeit gehört z.B. auch dem über achtminütigen "Roadside America Medley". Bisher unveröffentlicht, kann man knarzenden Bassläufen sowie reichlich Wah-Tönen lauschen.
Anspieltipp und sehr, sehr lohnenswert ist für mich "Things Ain't What They Used To Be" von Niacin. Wer auf Glenn Hughes in seinen besten Zeiten steht, der kann sich über das Gitarrenspiel von Steve Lukather (Toto) freuen. Eine geile Nummer, wie ich finde, mit viel Groove und Melodie sowie echtem Rock-Feeling! Die illustre Schar von Gitarristen macht diese Scheibe interessant. Bei "Working Man" hören wir dann Jake E. Lee, den ich noch bestens als Klampfer von Ozzy Osbourne in Erinnerung habe. Immerhin spielte er damals mit "Bark At the Moon" eine der besten Ozzy-Scheiben ein, und auch beim "Rock/Pop in Concert - The Heavy Metal" konnte man den Axe-Man 1983 live auf der Bühne bewundern.
Diese Zusammenstellung lohnt sich meines Erachtens nicht nur für Gitarren-Fetischisten, sondern ist an vielen Stellen einfach mit guten Sounds bestückt. Wer also nicht das ganze Regal voller Solo-Scheiben hat, wer sich für die Nebenprojekte von Alex Skolnick (Testament) oder Steve Morse (Deep Purple) interessiert, der sollte einfach mal in den Sampler reinhören. Und dann hätten wir da noch George Lynch (Dokken, Lynch Mob) und seinen Oberlehrer Joe Satriani, die sich ebenfalls nicht lumpen lassen und ihren Teil beisteuern.
"Guitar Greats - Volume 1" erscheint mir eine gelungene Sache zu sein. Musik aus dem Hinterzimmer von einigen Kapazitäten, die sich immer wieder lohnen, gehört zu werden.
Tracklist
01:Fate Speaks (6:34)
(Guitar-Solo: John Petrucci)
02:Cat's Squirrel (5:52)
(Guitar-Solo: Derek Trucks)
03:Analog Kid (5:19)
(Guitar-Solo: Michael Romeo)
04:Roadside America Medley (8:18)
(Guitar-Solo: Steve Stevens)
05:Screaming Head (7:19)
(Guitar-Solo: Joe Satriani)
06:Things Ain't What They Used To Be (7:23)
(Guitar-Solo: Steve Lukather)
07:Working Man (3:54)
(Guitar-Solo: Jake E. Lee)
08:Cool Wind, Green Hills (3:54)
(Guitar-Solo: Steve Morse)
09:Time Crunch (6:25)
(Guitar-Solo: Vinnie Moore)
10:Anthem (4:15)
(Guitar-Solo: George Lynch)
11:Western Sabbath Stomp (5:24)
(Guitar-Solo: Alex Skolnick)
Externe Links: