V.A. / The Sound Vol. 3 Downtempo Magic
The Sound Vol. 3 Downtempo Magic Spielzeit: 57:00
Medium: CD
Label: Ozella Music, 2008
Stil: Downtempo

Review vom 15.04.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Der dritte Sampler vom Label Ozella Music trägt den Untertitel "Downtempo Magic" und er ist bestückt mit einer Mischung aus einigen instrumentalen Titeln sowie Songs mit Gesang.
Man könnte auch hingehen und die Compilation mit 'Downtempo Groove' bezeichnen, denn den hat es fast überall.
Auch diese Ausgabe ist ein echter Hinhörer, nicht nur weil es einen Vorgeschmack auf das neue Pete Alderton-Album gibt. Dafür hebe ich jetzt schon den Arm!
Bekanntes gibt es allerdings auch von dem Engländer: Die kurzen "A Fool For Her Baby (Skit)" und "The End Of The Day", beide musikalisch unterlegt von Tausendsassa Carsten Mentzel. Dieser Musiker hat es nun wirklich drauf, ob er die Gitarre schultert oder an allem möglichem was Tasten hat, unterwegs ist. Großes Lob an dieser Stelle, ohne die Leistungen der anderen auf dieser Zusammenstellung zu schmälern.
Zwei klasse Cover-Songs hat der Pete zu bieten: Zunächst singt er ganz entspannt den Bill Withers-Klassiker "Ain't No Sunshine" mit, na, wem schon… Carsten Mentzel an der E-Gitarre, am Tieftöner, Rhodes-Piano und programmiertem Rhythmus. Cool, diese Interpretation, bei der die Gitarrenarbeit hervor sticht. Dann wäre da mit "Fever" noch eine weitere Fremdkomposition, die genauso glänzt, wie der vorher erwähnte Track. Hier hat Mentzel nicht alle Instrumente bedient. Philip Carniel ist für die Deep Kicks und den zusätzlichen Einsatz der Jazzbesen verantwortlich. Klar, der Song geht ins Ohr, ist mir bisher allerdings eher von Frauen gesungen untergekommen.
Carsten Mentzel ist Stardelay, ganze fünfmal auf "The Sound Vol. 3" vertreten.
"Thoughts & Words (Radio Cut)" hat einen gewissen Karibik-Flair und Mentzel singt mit angenehmer Stimme. Das Fender Rhodes-Pianosolo ist vom Feinsten.
"The Late Show" hat den Swing und Jazz im Fokus und groovt herrlich. Neben dem Fender Rhodes spielen Piano-Klänge die Hauptrolle.
"Something Else" ist ein Querflöten-Sound beigemischt, der für einen Überraschungseffekt in dem Song sorgt und "Welcome To Angua" ist wieder Futter für das Kopfkino. Im Unterschied zu "Something Else" sind hier die Sound-Effekte zurückgeschraubt. Dafür setzt der Protagonist auf eine mit Wah Wah gespielte Gitarre.
In "Untitled Symphony" wechselt er zur Gibson Les Paul. Einerseits puckert der Bass herrlich, anderseits liefert er einen flächigen Unterbau und die Gitarre setzt einige Akzente.
Mit Fingerspitzengefühl hat sich Carsten Mentzel dem jazzigen Mara & David-Song "Masquerade" in einem Remix angenommen. Dezent ist er zu Werke gegangen und verleiht dem Track sphärische Keyboards.
"Someone Who Loves" ist Mara & David pur mit intensivem Gesang und akustischer Gitarre, so wie man das Duo kennt und mag.
Wow, da hat das Duo Henschkeschlott mit der Jazz-Sängerin Pascal von Wroblewsy ein echt unerwartetes Geschenk für den Hörer. Die Frau hat eine umwerfende Stimme, die wirklich Gänsehaut-verdächtig ist. Die Patty Larkin-Nummer "Good Thing" groovt aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist. Volker Schlott bläst ein prächtiges Sopran-Saxofon und Reinmar Henschke ist für Rhythmus sowie Keyboards zuständig. Dieser Titel ist ein Highlight des Samplers!
Keine Ozella Music-Compilation ohne Dagobert Böhm? Richtig! Wäre ja auch ein Ding, wenn er nicht vertreten wäre. Dago hat "I Do Love My Life" mit der Sängerin Tokunbo Akinro (Tok Tok Tok) aufgenommen und schon haben wir den nächsten Hinhörer, der Soul-jazziges zu bieten hat. Verrauchte Club-Atmosphäre, so um Mitternacht bei einem Glas Whiskey, um dem Leser eine Vorstellung von dem Song zu geben. Klasse!
"Arrival" von Gernold Kukulenz fliegt ohne besondere Aufmerksamkeit am Hörer vorbei. Dafür bleibt man umso mehr bei "Barbie" von Jake Plymo, mit der aus Münster stammenden Sängerin Kathrin Mander, hängen. Hinter dem Pseudonym Jake Plymo verbirgt sich der Musiker Jan Klare. "Barbie", mit der ausdrucksstarken Stimme von Mander, ist abermals eine tolle Soul-Jazz-Ballade mit großartigem Klare-Saxofon.
"The Sound Vol. 3" war für den Rezensenten, neben den wohlbekannten Künstlern, insbesondere eine Entdeckung in Sachen Sängerinnen.
Musik auf hohem Niveau und klanglich hervorragend in Szene gesetzt.
Tracklist
01:Stardelay - Thoughts & Words (Radio Cut) (3:40)
02:Mara & David - Masquerade (Stardelay RMX) (2:52)
03:Pete Alderton - Ain't No Sunshine (3:49)
04:Stardelay - The Late Show (2:43)
05:Henschkeschlott Feat. Pascal von Wroblewsky - Good Thing (3:36)
06:Pete Alderton - The End Of The Day (0:51)
07:Stardelay - Something Else (3:30)
08:Mara & David - Someone Who Loves (4:51)
09:Stardelay - Welcome To Angua (3:41)
10:Dago Feat. Tokunbo Akinro - I Do Love My Life (4:52)
11:Gernold Kukulenz - Arrival (4:56)
12:Pete Alderton - Fever (3:58)
13:Pete Alderton - A Fool For Her Baby (Skit) (0:40)
14:Jake Plymo Feat. Kathrin Mander - Barbie (5:24)
15:Angua Crash - Stay Awake (In The Night RMX) (3:50)
16:Stardelay - Untitled Symphony (3:37)
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