V.A. / The Ultimate Tribute To Led Zeppelin
The Ultimative Tribute To Led Zeppelin Spielzeit: 39:29 (CD 1), 48:08 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: ZYX/Pepper Cake, 2008
Stil: Rock

Review vom 01.03.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Jawohl, da haben wir ihn, den endgültigen Led Zeppelin-Tribute-Sampler mit einer Phalanx an Musikern (insgesamt 34), die sich gewaschen hat.
Derartige Compilations gibt es wie Sand am Meer und aus verschiedensten Genres wird die Musik des Luftschiffes beleuchtet.
17 Songs verteilen sich auf knapp 1 ½ Stunden Spielzeit, wobei "Stairway To Heaven" mit 8:20 Minuten den Vogel abschießt.
"Good Times, Bad Times" eröffnet den Reigen: Sänger Eric Bloom (Blue Öyster Cult) gibt sich Mühe, in Ansätzen wie Robert Plant zu klingen. Die Gitarre bedient Brain Robertson (Thin Lizzy), den Bass spielt Tony Franklin (The Firm) und an den Drums sitzt Doane Perry (Jethro Tull). Die Rhythmus-Abteilung ist auch auf den nächsten zwei Tracks zu hören. Neues kann man dem Song leider nicht abgewinnen. Hochklassig besetzt, zu nah am Original. Fehlanzeige!
Knapp über dem Durchschnitt liegt "Babe I'm Gonna Leave You". Joe Lynn Turner am Mikro und Jeff 'Skunk' Baxter (The Doobie Brothers) sowie Bob Kulick an den Gitarren.
Den Vokalpart in "Dazed And Confused" übernimmt Jack Russell (Great White). Bruce Kulick (Ex-Kiss) ist am 6-Saiter zu hören. Russell verbiegt seine Stimmbänder, um an das geniale Vorbild heran zu reichen. Die Gitarrenarbeit der Kulick-Brothers ist ok. Das Solo ist Hochgeschwindigkeitsfutter, der psychedelische Part des Originals ist nicht gerade gelungen. Der Song passiert so gerade die Kontrolle, weil wieder nicht viel Neues geboten wird.
Mit "Immigrant Song" nimmt das Schicksal seinen Lauf: Michael White zieht sich nun, wie ein roter Faden durch den Sampler, denn er singt fast die Hälfte der Nummern und kann als quälender Plant-Immitator angesehen werden. Musikalisch schon wieder viel zu nah an der Urfassung! Hängepartie!
Das ist so erleichternd für die Lauscher, andere Sänger zu hören. Rick Derringer (vocals, guitar) zeigt, dass es, im Verbund mit Billy Sherwood und Alan White (Yes), die noch häufiger im Line-up erscheinen, zum guten Durchschnitt reicht. Derringer kann den Page mit eigenen Tönen spielen.
Abgesehen von der Streichnummer Michael White kann Steve Lukather (Toto) den "Rock And Roll" zupfen. Vinnie Colaiuta trommelt prächtig, nur dieser White zieht den Karren in den Dreck. Auch für "D'yert Maker" lassen wir White außen vor und mit Keyboarder Tony Kaye (Ex-Yes) sowie Albert Lee (lead guitar) wird der Track zu einem Hinhörer, denn man interpretiert die Vorlage mit einem gewissen Reggae-Flair und punktet.
Die erste Platte beendet Frank Zappas Sohn Dweezil mit "Stairway To Heaven". Leider nur an der Lead-Gitarre. Der hätte durchaus singen können, aber nein, es muss abermals White sein. Die Spielzeiten sind fast identisch mit den LedZep-Ausgaben.
Der zweite Silberling featured als ersten Lead-Gitarristen Steve Morse (Deep Purple). Der Gitarrenlauf im Solo steht auf eigenen Beinen. Ansonsten… wie gehabt!
Endlich! "Dancin' Days" mit Wetton Downes und Alan White mausert sich zu einem raren Highlight, weil die Keyboards im Vordergrund stehen und Wetton singt wie Wetton. Gut!
Auch "Black Dog" reiht sich dort ein. Dafür steht Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer) mit einem klassischen Keyboard-Intro und auch sonst weiß der Tastenmann durch seine folgenden Beiträge im Song zu gefallen. So sollte ein Zeppelin-Track interpretiert werden. Das gefällt und bei dem Gezirpe kommt Freude auf.
Walter Trout schaut nicht verstohlen zur Page-Seite, sondern spielt sein Solo, so wie wir ihn kennen und schätzen. Der Sänger Michael White interessiert mich schon nicht mehr.
Pat Travers macht sein eigenes Ding, denn er steht Pate für "Houses Of Holy" und "Whole Lotta Love". Als Alleinunterhalter schlägt er das bisher gehörte, denn Travers macht die beiden Tracks zu seinem 'Eigentum'. Der Protagonist spielt LedZep, wie er sie empfindet. Sehr gut!
Der Harper Jimmy Hall (Wet Willie) sowie Drummer Artimus Pyle (Ex-Lynyrd Skynyrd) & Co. machen ein gute Figur in "When The Levee Breaks" (mit Thane Sheron an Mikro, welch eine Erleichterung) als auch in "You Shook Me" in 12-Takter-Auslage, in dem Hall persönlich singt.
Abschließend meldet sich nochmals ein Keyboarder zu Wort: Rick Wakeman drückt die Tasten in "Fool In The Rain". Ganz ok, die letzten sechs Minuten.
Alles in allem bleibt ein sehr fader Beigeschmack hängen. Die bestimmt sehr guten Musiker haben es, aus welchen Gründen auch immer, nicht geschafft, den hier gebotenen Led Zeppelin-Songs etwas abzugewinnen, das den Hörer, öfter als erwähnt, aufhorchen lässt. Nachspielen reicht nicht. Der Sampler ist für alle geeignet, die alle Alben besitzen müssen, wo Led Zeppelin draufsteht.
Der Rezensent nimmt Abstand davon und widmet sich einer Compilation, auf der es einige Blueser richtig gut machen.
Für "The Ultimate Tribute To Led Zeppelin" bleiben zur Fastenzeit magere
3 von 10 RockTimes-Uhren übrig.
Line-up:
Eric Bloom (vocals - CD 1 - #1)
Brain Robertson (guitars - CD 1 - #1)
Tony Franklin (bass - CD 1 - #1, 2, 3)
Doane Perry (drums - CD 1 - #1, 2, 3)
Joe Lynn Turner (vocals - CD 1 - #2)
Jeff 'Skunk' Baxter (guitars - CD 1 - #2)
Jack Russell (vocals - CD 1 - #3)
Bob Kulick (12 string electric guitar - CD 1 - #2, guitar - CD 1 - #3)
Bruce Kulick (guitars - CD 1 - #3)
Manny Charlton (lead guitar - CD 1 - #4)
Michael White (vocals - CD 1 - #4, 6, 7, 8, CD 2 - #1, 3, 4, )
Billy Sherwood (bass, guitar - CD 1 - #4, 7, 8 - CD 2 - #1, 2, 3, 4, 9, bass - CD 1 - #5, 6)
Alan White (drums - CD 1 - #4, 5, CD 2 - #1, 2, 3, 4)
Rick Derringer (guitars, vocals - CD 1 - #5)
Steve Lukather (guitar - CD 1 - #6)
Vinnie Colaiuta (drums - CD 1 - 6, 7, 8, CD 2 - #9)
Albert Lee (lead guitar - CD 1 - #7)
Tony Kaye (keyboards - CD 1 - #7)
Dweezil Zappa (lead guitar - CD 1 - #8)
Steve Morse (lead guitar - CD 1 - #1)
John Wetton (vocals - CD 2 - #2)
Geoff Downes (keyboards - CD 2 - #2)
Keith Emerson (keyboards - CD 2 - #3)
Walter Trout (lead guitar - CD 2 - #4)
Pat Travers (all instruments, vocals - CD 2 - #5, 7)
Thane Sheron (vocals - CD 2 - #6)
Artimus Pyle (drums, percussion - CD 2 - #6)
Jimmy Hall (harmonica - CD 2 - #6)
Abe White (bass - CD 2 - #6)
Larry Goad (drums - CD 2 - #6)
Kurt Menk (guitar, slide guitar - CD 2 - #8)
Ryan Bullington (slide guitar - CD 2 - #8)
Jim 'Turbo' Kirby (organ, piano - CD 2 - #8, 9)
Rick Wakeman (keyboards - CD 2 - #9)
Tracklist
CD 1:
01:Good Times, Bad Times (3:12)
02:Babe I'm Gonna Leave You (6:29)
03:Dazed And Confused (6:31)
04:Immigrant Song (2:27)
05:Ramble On (4:13)
06:Rock And Roll (3:34)
07:D'yert Maker (4:32)
08:Stairway To Heaven (8:20)
CD 2:
01:Heartbreaker (4:27)
02:Dancin' Days (3:46)
03:Black Dog (6:11)
04:All My Love (5:36)
05:Houses Of Holy (4:30)
06:When The Levee Breaks (6:47)
07:Whole Lotta Love (4:44)
08:You Shook Me (5:56)
09:Fool In The Rain (6:08)
Externe Links: