Coreopsis / Same
Coreopsis Spielzeit: 18:06
Medium: EP
Label: Eigenproduktion, 2006
Stil: Heavy Rock

Review vom 06.05.2007


Moritz Alves
Coreopsis - ich muss sagen, dass ich bei dem Namen irgendwie zuerst an eine Death Metal-Kapelle denken musste. Umso erstaunter war ich dann, als nach Einlegen dieser Demo-CD staubtrockene, tonnenschwere Rockmusik aus den Boxen kam. Die Süddeutschen mixen nämlich gekonnt Elemente aus Rock und Metal, so dass man es unterm Strich mit arschtightem, heftig groovendem Heavy Rock im weitesten Sinne zu tun hat. Die Metal-Einflüsse äußern sich im gezielten Einsatz von Doublebass und Kreischen, während die Gitarren-Arbeit eher im Hard Rock anzusiedeln ist. Der Gesang letztendlich ist (abseits vom vereinzelten Kreischen) ziemlich räudig und drückt der Musik noch eine gehörige Prise rotzigen Rock'n'Roll rein.
Vier Songs haben die Jungs für diese EP eingespielt, der bereits eine erste Demo-CD aus dem Jahr 2005 vorausging. Alle Stücke machen deutlich, dass Coreopsis sich von aktuellen Trends nicht beeindrucken lassen, sondern konsequent ihren Stiefel durchziehen.
Den Anfang macht der heftig groovende Rocker "Squirt On Me", der mit seinem griffigen Refrain sofort die Marschrichtung vorgibt. Rhythmische Variationen vor dem Gitarrensolo lockern den Song in der Mitte angenehm auf, bevor einen am Schluss des Liedes der Refrain kaum noch loslässt.
Tonnenschwere Riffs eröffnen daraufhin "Someone To Die For", das in den Strophen aber zu interessanten Rhythmen findet. Ein langsames, nahezu träges Gitarrensolo macht den Song zusätzlich interessant, bevor in dem darauf folgenden Break wieder einmal der Groove ausgepackt wird. Besonders geil ist hier, dass der Gesang in den Strophen quasi passgenau auf den Gitarrenriffs thront.
Die Ballade "Glorified" offenbart das Gespür der Wieslocher für traumhafte Melodien. Und auch Sänger Martin Gött weiß mit sauberer Gesangsstimme zu überzeugen, die einen willkommenen Kontrast zu seiner sonstigen Leistung auf dieser EP bildet. Das Solo im hinteren Drittel des Stückes macht darüber hinaus noch mal richtig Spaß!
Mit "Reckless", das von Drumbeats eingeleitet wird, hat die Band am Ende dann noch einen richtigen Nackenbrecher am Start. Dieser Song ist aggressiv und schnell und kann am deutlichsten die metallischen Einflüsse zeigen. Im Refrain schreit sich Martin Gött richtiggehend die Seele aus dem Leib. Das Gitarrensolo dagegen ist hochmelodiös und besteht im Grunde nur aus einer simplen Tonfolge, bildet daher einen Gegenpol zum übrigen Geknüppel.
Fazit: Coreopsis legen hier ein äußerst eigenständiges und zeitloses Tondokument vor, das durch seine raue Produktion zusätzlichen Charme versprüht. Das Songmaterial ist ziemlich hochwertig und kann sich hören lassen. Wer nun neugierig geworden ist, der besucht am Besten mal die MySpace-Seite oder ordert die EP sofort über die bandeigene Homepage.
Line-up:
Martin Gött (vocals, guitar)
Stefan Tserekas (bass, vocals)
Marco Teufel (guitar)
Attila Erdélyi (drums)
Tracklist
01:Squirt On Me (4:21)
02:Someone To Die For (4:43)
03:Glorified (5:29)
04:Reckless (3:33)
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