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Cornerstone / Head Over Heels
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Mit zwei Jahren Verspätung gibt's Cornerstone (nicht zu verwechseln mit den Cornerstone mit Doogie White und Steen Mogensen, die 2007 "Two Tales Of One Tomorrow" veröffentlichten!) auch in der eigenen Heimat. In U.K. und USA kam man schon eher in den Genuss - das Debüt der Niederösterreicher ist nämlich von 2008, erschien damals aber nicht im deutschsprachigen Raum. Nun ist die Tinte unter dem Vertrag für Deutschland und Österreich gerade am Trocknen. Und nach bereits bewältigten Promo-Touren durch England und Nordamerika, machen sich Cornerstone nun auch Hoffnung, vor der eigenen Haustür was zu reißen.
Das Album entstand seinerzeit mit den Bandgründern Michael und Stefan Wachelhofer an Bass, Keyboard und Gitarre sowie den beiden Damen Hannah Wachter und Anja Schirmer an den Drums bzw. als Lead Sängerin. Nun hat die eigene Bandgeschichte dieses Album bereits wieder überholt. Auf besagter Tour standen dann nämlich Martin Key (Schlagzeug) und Carina Sethaler (Gesang) im Line-up. Und inzwischen heißt der Drummer Wolfgang Baumeister, und die Stelle der singenden Frontfrau hat die junge Patricia Hillinger eingenommen.
Da heißt es also: gedanklich ein paar Schritte zurück machen, wenn's um dieses Debütalbum geht. "Head Over Heels" besteht aus melodischem Rock, zuweilen mit seichterer Pop-Schlagseite... insgesamt gefällig, aber nicht spektakulär. Der Schwerpunkt liegt auf den Melodien, die Anja Schirmer mit ihrer hübschen Stimme schön sinnlich interpretiert. Cornerstone kriegen es immer wieder hin, richtig starke Hooklines mit emotionalen Melodien zu zaubern. "Something To Say", "Regret", "Better Than You" sind Beispiele dafür. Schade, dass die Strophen genau so langweilig sind, wie die Refrains eingängig. Es plätschert...
... mit positiv zu erwähnenden Ausnahmen, nämlich ein paar Stücken, die das Spektrum der Band recht exemplarisch aufzeigen - von heavy ausgerichtetem Classic Rock bis zu Melodic Rock/ AOR, der entweder Riff-lastig oder auch schon mal sehr Pop-Radio-freundlich daherkommt (was nicht unbedingt ein Negativ-Attribut sein muss). "Leave" ist absolut klasse, leicht 'retro', rockt das Haus und könnte glatt von Uriah Heep stammen. "Ready To Go" (rockiger) und "Fade Away" (seichter) kommen im Stile von Joe Lynn Turner, Survivor etc. daher - gut zu hören, und auch retro, Richtung 80er. Und "I Can't Even Say No" ist so eine Art Melissa Etheridge-Song, der vor Melodie und positiver Energie nur so strotzt.
Während "Leave" und "I Can't Even Say No" echte Highlights sind - vielleicht auch noch "Something In The Way", das auf coole Weise mit einer Art spanischem Paso Doble-Riff rockt - können viele der anderen Stücke nur teilweise überzeugen. Entweder es gibt 'ne laue Strophe bei klasse Refrain (das süßlich-schöne "Regret" ist im Chorus einfach schön!), oder die zahlreichen Akustik- plus E-Gitarren-Drives rocken einfach nicht so recht. Oder es rockt, bleibt aber eher flach ("Changed"). Dazu gibt's noch zwei anständige, aber nicht suchtgefährdende Akustikballaden mit Klavier (das rührselige "Crises") bzw. Gitarre ("Stefania").
Unterm Strich sind die Höhepunkte auf "Head Over Heels" für meinen Geschmack zu rar gesät, um mit dem Album all zu viele Musikbegeisterte zum Staunen zu bringen. Das Ausmaß des bisherigen Erfolgs in U.K. und USA vermag ich nicht so recht zu beurteilen... Doch bei so vielen 'Female Fronted' Bands, die es inzwischen gibt, wird es für Cornerstone hierzulande schwer werden, in eine Lücke zu stoßen. Es fehlt ein ausgeprägtes Erkennungsmerkmal. Das einzige, was ich in dieser Hinsicht in leichten Nuancen zu erkennen meine, ist eine zarte Melancholie, die sich durch einige der Stücke zieht. Ein interessanter Kandidat für höhere Weihen ist die Gruppe dennoch - ich bin gespannt, was in der neuen Konstellation mit Frontfrau Patricia Hillinger noch kommt.
Line-up:
Anja Schirmer (vocals) Michael Wachelhofer (bass, keyboard, vocals) Stefan Wachelhofer (guitar, vocals) Hannah Wachter (drums, percussion)
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