Die beiden Cosmo-Brüder sind ja wahrlich keine Unbekannten im Genre. Fran Cosmo, der seine Stimme schon Bands wie Orion The Hunter, aber auch den altehrwürdigen Rockern von Boston geliehen hat, bringt hier zusammen mit seinem Bruder Antonio und weiteren guten Musikern ein Album auf den Markt, welches von Beginn an mit einem sauberen und druckvollen Sound auf sich aufmerksam macht.
Dabei stammt fast alles aus der Feder von Antonio Cosmo. "Alien" ist das Debüt der Band, obwohl man schon lange miteinander musiziert. Das Schöne: Diese Scheibe ist nicht einfach nur ein Melodic-Rock-Album von der Stange. Nein, die Band rockt mehr als anständig. Man kann es ohne Zweifel Modern Hard Rock nennen, der sich wohl nicht nur auf dem amerikanischen Markt etablieren dürfte. Die Gitarren wurden runter gestimmt und bereits mit dem Eröffnungssong "Communication" wird der aufmerksame Hörer gewahr, worum es hier geht. Rock steht vor der Melodie und so lässt man es schon kräftig krachen. So ganz kann man auch die Boston-Einflüsse nicht leugnen. Der Folgetrack "Don't Tell Me Your Lies" könnte auch aus dieser Ecke kommen. Die Formation versteht es dabei, sehr dynamisch vorzugehen.
Die Gitarren bieten dichte Soundwände und klingen so, wie man es auf dem einen oder anderen Kingdom Come-Produkt hören kann. Nun mag der Gesang bei weitem nicht so exzentrisch wie von Lenny Wolf sein, aber passen tut es allemal sehr gut. Auffällig ist die Spielfreude. Das merkt man ganz besonders bei Stücken wie "No Surprise" oder "Gravity".
"Redemption" lässt hingegen sogar etwas Atmosphäre aufkommen, bevor seichte rhythmische Melodieläufe das eigentliche Intro bilden. Das Ganze steigert sich vorübergehend zu einem echten Stampfer, bevor dann sehr melodiöse Parts einsetzen. Das ist dann so gut gemacht, dass der Track in der Tat ein gutes Stück über dem Durchschnitt liegt. "Helicopter" setzt seinen Gang mit cleanen Gitarren fort und entpuppt sich im weiteren Verlauf zu einem seichten Rocker.
Das Titelstück "Alien" glänzt allerdings mit weitestgehend mehrfach abgegriffenen Akkorden und verfällt dadurch etwas ins Mittelmaß. Und auch bei der Halbballade "When I Close My Eyes" bekommt man das Gefühl, dass Cosmo die Ideen ausgegangen sind. Alles ganz nett, mehr aber auch nicht. Und so verpulvert man bei "Woman" auch tolle Ansätze und macht einfach zu wenig daraus.
Betrachten wir es als kleinen Durchhänger, denn etwas ungewöhnlich, und deswegen wieder recht originell, wirkt "Can't Run Away", während "Creep" wieder richtig kernige Riffs auspackt. Zum Schluss gibt es noch eine akustische Version des 2. Stückes "Don't Tell Me Your Lies". Das nehmen wir dann ganz einfach als Füllsel noch mit.
Im Ergebnis eine Scheibe, die einige lichte Momente hat und uns ganz sicher neugierig auf zukünftige Produkte von Cosmo macht. Am besten wirkt die Formation, wenn sie sich in die Nähe alter Boston-Stücke begibt und auch die düsteren Metal-Riffs kommen sehr gut. Im zweiten Drittel baut der Silberling etwas ab und kann sich so zum Ende hin noch gerade wieder etwas retten. Alles im allem eine nette Abwechslung!
Line-up:
Fran Cosmo (lead-vocals)
Antonio Cosmo (guitars, vocals, bass, keyboards, percussions)
Mick Brooks (guitars)
Bill Carman (bass)
Pat Orlowski (drums)
Tracklist |
01:Communication (3:15)
02:Don't Tell Me Your Lies (4:17)
03:No Surprise (3.38)
04:Gravity (3:01)
05:Redemption (3:05)
06:Helicopter (3:32)
07:Alien (3:21)
08:When I Close My Eyes (3:57)
09:Woman (4:03)
10:Can't Run Away (4:54)
11:Creep (4:24)
12:Don't Tell Me Your Lies (acoustic) (4:05) |
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