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Crash The System / The Crowning
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Die Väter des neuen schwedischen Melodic Rock-Projekts Crash The System, das sind Sören Kronqvist (u.a. Songwriter für Michael Bormann und House Of Lords) und Daniel Flores (von Mind's Eye bzw. The Murder Of My Sweet). Was mit einzelnen Songs begann, wuchs und wuchs und wurde zum Debütalbum "The Crowning".
Die Instrumente bedienen die beiden Multitalente größtenteils selber. Von seiner Band The Murder Of My Sweet hat Daniel Flores allerdings noch Johan Niemann, Andreas Lindahl und Angelica Rylin für Gastbeiträge gewonnen - Manuel Lewys (u.a. Machinery, Elwood) komplettiert das Line-up.
Die akustischen 'Aushängeschilder' von Crash The System sind die vier Sänger, deren Dienste sich Kronqvist und Flores sichern konnten - und das sind teils recht verdiente Recken ihrer Zunft. Gleich zwei Ex-Malmsteen -Vokalisten sind mit im Boot: Mats Levén und Göran Edman. Zugegebenermaßen: Schwer zu kriegen sind die inzwischen nicht mehr - ihre Stimmen sind auf gefühlten 100 Alben pro Jahr zu hören - aber trotzdem klingen sie immer wieder klasse! Und dann wären da noch die weniger prominenten Thomas Vikström (u.a. Talk Of The Crown, Candlemass) und Björn Jansson (u.a. Rike The Sky, Tears Of Anger).
Duette gibt's keine - die Songs hat man schön an die jeweils passenden Interpreten aufgeteilt. Doch so kommt es komischerweise auch zu verschiedenen Qualitäts-Levels aus unterschiedlichen Kehlen. Mats Levén hat man ein paar richtig starke Tracks zugeschustert. "Take A Chance" und (noch stärker) "All Because Of You" erinnern mit leicht dramatischem Keyboard-Zusatz und dunklen Vibes an die modernen Europe ("Start From The Dark", Secret Society). Der Jansson-Song "Without Chances" zählt auch dazu - mit etwas gutem Willen auch "Don't Tell Me No Lies" (Vikström). Das ist Heavy Rock, der mit der Zeit gegangen ist! (Die versprochenen »influences of modern symphonic metal« sind allerdings etwas zu hoch gegriffen.)
Auf der anderen Seite stehen aber auch eine Reihe von Stücken allerklassischster Ausrichtung. Da merkt man zum Teil nicht, ob sie anno 2009 oder von Mitte der 80er sind. Hörbare Orientierungsmarken wie Survivor, Stan Bush oder Joe Lynn Turner verheißen ja Gutes, jedoch scheitern viele der Songs knapp an deren Qualiätsmaßstäben. Ein gelungeneres Beispiel aus der Nostalgie-Abteilung ist der Edman-Song "I Still Believe In Love" (klingt fast wie Toto aus der Joe Williams-Ära).
Auch "Mysterious" (mit Sänger Edman), "Angel Of My Heart" (Vikström) und "Rolling Stone" (Jansson) sind von einer zeitlosen AOR-Klasse und könnten beinahe - ein Quäntchen fehlt da nur noch - aus der Feder Jim Peteriks stammen und auf einer seiner Pride Of Lions-Platten stehen. Das ist feine (aber auch oft) gemachte Musik mit guten Hooklines, die wunderbar ins Ohr gehen, dort allerdings keine allzu große Halbwertszeit haben dürften. Dieses Songwriting fällt nicht negativ, aber eben auch nicht sonderlich positiv auf. Ein kleines Stückchen fehlt einfach - das 'gewisse Etwas'...
"The Crowning" wäre unterm Strich dennoch ein überdurchschnittliches Album geworden, hätte man sich die wenigen Total-Ausfälle erspart. "Love Is In Your Eyes" und "Broken Glass" klingen kitschig und peinlich. Unterm Strich überwiegen aber doch knapp die guten Momente, und so sammelt "The Crowning" 6 von 10 RockTimes-Uhren . Wenn's mehr werden soll, muss das Songwriting beim nächsten Mal einfach kompromissloser werden.
Ein nächstes Mal soll es nach dem Willen des Duos Kronqvist/Flores übrigens geben. Trotzdem betonen die beiden, dass es sich hier nicht um eine neue Band, sondern um ein »recording project« handelt. Irgendwie sympathisch ehrlich - wird doch der Begriff 'Band' in Zeiten zunehmenden Internet-File-Austauschs statt gemeinsamer Proberaum-Aufenthalte zuweilen etwas inflationär gebraucht.
Line-up:
Sören Kronqvist (keyboard, rhythm guitar, bass) Daniel Flores (drums, guitar, bass, keyboard, strings, backing vocals) Göran Edman (vocals) Mats Levén (vocals) Thomas Vikström (vocals) Björn Jansson (vocals) Johann Niemann, Daniel Palmqvist, Manuel Lewys (additional guitars) Andreas Lindahl (additional keyboards) Angelica Rylin (additional vocals)
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