Was wurden nicht alles schon für vergleichbare Bands, bzw. Stilrichtungen genannt, wenn es um die hier zu reviewende Scheibe aus 'good old Germany' geht. Nur mal als Beispiel seien Faith No More, Shinedown, Disturbed, Metallica, Creed, Alterbridge, Seether, Audioslave, Southern Rock oder auch Crosscore genannt. Ich lasse aber sämtliche Vergleiche hier einfach mal außen vor und gehe stattdessen vom reinen Bauchgefühl an dieses Review.
Als 'Modern Rock Metal' bezeichnet der etwa briefmarkengroße Promo-Zettel die Musik der deutschen Band Crekko aus Freudenstadt. Und das Trio bewegt sich auch tatsächlich in dieser Richtung, selbst wenn es sich noch nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung es denn nun eigentlich will. Die Eröffnungs-Nummer "More & More" kommt durchaus sehr knackig, mit harten Riffs und aggressivem Gesang, wobei der Nachfolger "Control" dann, obwohl immer noch fetzig, wesentlich mehr im Rock-Bereich anzusiedeln ist. Hier gibt es auch eine ziemlich gute Gesangs-Melodie zu verzeichnen, die dem Track die richtige Würze verpasst.
Während der Einstieg also schon mal vielversprechend war, wird es bei "Why", der Titel deutet es bereits an, etwas nachdenklicher. Was Crekko aber nicht davon abhält, hier eine gesunde Härte beizubehalten, wenn auch der Fuß etwas vom Gaspedal genommen wurde. Das geht gut ins Ohr und hat ebenso Dampf unter der Haube. Bei "Mooning" beginnt sich, zumindest bei mir, aber dann eine Ahnung zu formen, dass sich im weiteren Verlauf dieser Scheibe nicht mehr allzu viel ändern wird. Denn selbst wenn auch dieser Song über jede Menge Power verfügt, so wird dennoch klar, dass Crekko ein bestimmtes Songwriting- und Arrangement-Schema entwickelt haben, von dem sie kaum abrücken.
Rein vom spielerischen Aspekt gesehen sind diese zwölf Songs allerdings schon eine tolle Angelegenheit, die auch viel Adrenalin und Frische auf den Tisch bringen. Wenn Crekko auch auf der Bühne so abgehen, dann dürfte für einen tollen Abend gesorgt sein. Richtig klasse ist "Anger", mit einem coolen Gitarren-Riff, starker Bridge und einem einmal mehr eingängigen Refrain. Dazu kommt, dass hier auch alle Rädchen bezüglich des Arrangements und Songwritings ineinander übergreifen, sodass sich die Nummer zu einem der absoluten Gewinner dieses Albums mausert. Das nachfolgende "Goodbye" fällt im Vergleich etwas ab, da hier einfach die selbe Schiene weitergefahren wird. Klasse ist allerdings einmal mehr die Wah-Wah-Gitarre von Marco Seiter, die eventuell verlorenen Boden wieder gutmachen kann.
Was dem schwäbischen Trio noch etwas abgeht, ist die Originalität. Wie schon erwähnt, sind Power und Spielfreudigkeit absolut vorhanden und auch die Eingängigkeit einzelner Tracks ist durchaus Erfolg versprechend. Etwas mehr Diversität beim Sound, den Tempi und dem Songwriting hätte jedoch keinesfalls geschadet, sondern die Scheibe letztendlich wesentlich besser gemacht, als "Paint The Town Red" schließlich geworden ist. Ein weiterer Titel, der allerdings richtig gut kommt, ist "Loco", der mit den Tempi und dem Wechsel zwischen fetziger Rhythmus-Gitarre und Wah Wah spielt. "Summer Sending Sun" verfällt dann allerdings wieder in alte Gewohnheiten.
"Paint The Town Red" ist kein schlechtes Album, dokumentiert aber eine Band, die noch auf ihrem Weg ist, sich selbst, bzw. ihren ganz eigenen Sound und Stil zu finden. Wenn die kreativen Säfte weiterhin fließen, dann dürfen wir uns sicherlich auf ein weiteres, noch mal besseres zweites Album freuen. Dieses Debüt wird nicht in die Annalen der Geschichte eingehen, ist für Freunde dieses Stils aber sicherlich wert, mal angecheckt zu werden. Als Anspieltipps kann ich "More & More", "Why", "Anger" und "Loco" empfehlen. Und wenn euch diese vier Tracks gut abgehen, dann werdet ihr definitiv auch mit dem gesamten Album euren Spaß haben.
Line-up:
Klaus Asbach (bass)
Wolff (drums)
Marco Seiter (guitars, vocals)
Tracklist |
01:More & More
02:Control
03:Why
04:Mooning
05:Insanity
06:Never Again
07:Anger
08:Goodbye
09:Gasoline
10:Loco
11:Summer Sending Sun
12:On My Own
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