Spielzeit: 20:34 Medium: EP Label: Eigenproduktion Stil: Rock Review vom 29.07.2007 Ulli Heiser

Für die 'italienischen Momente' im Leben?
Eher weniger, denn vorliegende EP der italienischen Rocker Crow Jail Alley geht doch etwas härter zur Sache. Im Falle der im Promozettel genannten Selbstbeschreibung, kann ich die Black Crowes sowie Pearl Jam gerne abnicken.

Schwerer tu ich mir mit »... that sounds like '70s classic rock« und »... southern attitudes«. Gut, letzteres Zitat zielt in Richtung der 'Schwarzen Krähen', aber die junge Truppe hat den Namen Lynyrd Skynyrd ebenfalls auf der Zubehörliste stehen und das kann ich während der ersten beiden Durchgänge nicht bestätigen.

Wie auch immer, rocken tut das Teil, wenn mir persönlich die Stimme auch etwas 'verletzlich' scheint. Mag sein, dass dies am Status der Eigenproduktion liegt. Da steckt noch enormes Potential drin, denn drauf hat es das Quartett auf jeden Fall.

Der Opener "Master Of Ceremonies" etwa, oder das extrem nach schwarzen Vögeln riechende "The Things That You Can't Say". Der Gitarrenpart ist nicht von schlechten Eltern und auch die Bass-Drum-Kombi wirbelt gehörig Rockstaub auf. "I Can Lose My Soul" knüpft nahtlos an und brilliert mit einem durch die fette Rhythmusgitarre unterstützten Basssolo. Bis Andrea von Begleitung auf ein eigenes Solo umschwenkt.

Perfekte Hookline schließlich im ruhigsten Stück der EP, "Away" - für mich die beste Nummer der Scheibe, weil die Band hier genau den 'Ausdruck' gefunden hat, der ihnen steht. Der Gesang trifft ins Schwarze und die Begleitung potenziert das Ganze gewaltig. Was jetzt noch fehlt, zum finalen Glück, wäre gegen Ende des Songs eine zweite Gitarre und dann ein Twin-Ritt...

Das letzte Stück brettert wieder härter in die Ohrmuscheln und beendet die CD, wie sie begonnen hat, sogar eine kurze Slide-Passage gibt es am Schluß. Live sind Crow Jail Alley sicher eine Granate. Konservenmäßig fehlt vielleicht der letzte Produktionsschliff. Aber ich sagte es ja bereits: Potential ist vorhanden. Schaun wir mal, was ein eventuell kommender Longplayer bietet.

Line-up:
Fabio Carpendo (lead vocals)
Andrea Mauro (lead guitar)
Fabio Sant (bass)
Giovanni Francescon (drums)