Es ist mal wieder Zeit für eine geballte Ladung Schweden-Metall! Das Quintett Cryonic Temple stammt aus Borlänge und legt mit "Immortal" bereits sein viertes, wenn auch wieder mal in neuer Besetzung eingespieltes, Album vor. Der Vorgänger "In Thy Power" konnte großartige Kritiken einfahren und man spielte Tourneen mit Veteranen wie Saxon, Paul Di'Anno (Ex- Iron Maiden), Uriah Heep oder auch einer Band wie Lion's Share.
Insbesondere wenn die Namen der Tour-Partner Saxon und Paul Di'Anno fallen, kann einen schon eine kleine Vorahnung befallen, welche Mucke die Skandinavier so zocken. Was dann auch bereits bei den ersten Songs von "Immortal" bestätigt wird. Im Promo-Zettel wird zwar unter anderem über Prog Metal erzählt, der hier aber, wenn überhaupt, nur in Ansätzen zu erkennen ist. Die Band hat sich vielmehr dem traditionellen Metall mit dem einen oder anderen Ausflug in den Power Metal verschrieben.
Angefangen mit an Iron Maiden erinnernde Gitarrenläufe, einem sehr druckvollen Bass und permanenten Double-Bass-Atttacken von Schlagzeuger Hans Karlin fährt der Fünfer das volle Brett auf. Auch Sänger Magnus Thurin, für den "Immortal" sein Studio-Debüt mit Cryonic Temple darstellt, macht einen sehr guten Eindruck. Stücke wie der Titelsong, "Where Sadness Never Rests" oder "Train Of Destruction" stellen zwar nichts Neues oder sonderlich Originelles dar, machen aber nach wie vor wegen der guten Einspielung und ihrer Power viel Spaß.
Was, wie anfänglich erwähnt, in der Promotion-Info als Prog Metal deklariert wird, damit sind wohl die ansprechenden Arrangements, bei denen während der zumeist schnellen Tracks immer wieder ruhigere, getragene Parts eingebaut wurden, gemeint. Das kommt sehr gut und lässt auch kaum Langeweile aufziehen. Punkte wie technisches Können und eine manierliche Produktion (wie bei Cryonic Temple der Fall) braucht man heute eigentlich kaum mehr in ein Review einzubauen, da dieser Standard einfach von vornherein als gegeben betrachtet werden muss.
Magnus Thurin macht hinter dem Mikro einen sehr guten, wenn auch nicht unbedingt außergewöhnlichen Eindruck. Die Gesangslinien sind einerseits melodisch, werden allerdings auch sehr rau gebracht und bekommen bei den Refrains des Öfteren mit kraftvollen Background Vocals vom Rest der Band tatkräftige Unterstützung. Selbstverständlich darf auch die Ballade, hier in Form von "As I Sleep", nicht fehlen.
Ein sehr melodischer und gefühlvoller Track, der verstärkt durch eine Soundflächen aufbauende Orgel unterstützt wird. Neben den Tasten beherrscht die Akustische das Bild. Bei dem letzten, mit zwei Minuten relativ kurzen Titel "Departure", handelt es sich um ein atmosphärisches Instrumental, bei dem einmal mehr die Gitarren die Hauptrollen spielen.
Letzten Endes bleiben für Cryonic Temples viertes Album "Immortal" 6,5 von 10 RockTimes-Uhren stehen. Denn trotz der guten Zeit, die man mit diesem Album haben kann, fallen doch noch zwei Punkte auf, die noch nicht auf dem optimalen Stand sind.
Zum einen wäre da das Songwriting, das zwar gefällig und kurzweilig ist, im Gegenzug aber auch nicht wirklich über die ganz eigene Note verfügt, die den sogenannten Unterschied ausmacht. Eine Tatsache, die gleichzeitig mit sich zieht, dass das Quintett es sicherlich nicht einfach haben wird, sich aus dem riesengroßen Pulk von schwedischen Metal-Kapellen herauszuheben und somit trotz aller Qualität in der Grauzone des Mittelmaßes zu verbleiben droht. Aber richtigen Spaß und gute Abende kann man mit "Immortal" dennoch allemal haben!
Line-up:
Magnus Thurin (vocals)
Leif Collin (guitars)
Esa Ahonen (guitars)
Hans Karlin (drums)
Bjorn Svensson (bass)
Tracklist |
01:Immortal
02:Standing Tall
03:Where Sadness Never Rests
04:Beg Me
05:Freedom Calling
06:Fear Of The Rage
07:Time
08:Fight To Survive
09:Train Of Destruction
10:As I Sleep
11:Departure
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