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Eric Clapton / The 1970s Review
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Das englische Label Chrome Dreams, dessen Veröffentlichungen wir euch ja bereits öfter schon vorgestellt haben, macht munter weiter und zaubert immer wieder neue Produktionen aus dem Hut. Seit einigen Wochen ist nun ein Streifen erhältlich, der sich mit Eric Clapton beschäftigt und dabei den Fokus ganz speziell auf die siebziger Jahre richtet. Natürlich wird auch noch ganz kurz auf die Vorgeschichte des Engländers bei den Yardbirds, bei John Mayall, Cream und Blind Faith zurückgegriffen, allerdings wirklich nur rudimentär.
Etwas tiefer in die Geschichte wird ab dem Zeitpunkt eingetaucht, als er bei Delaney & Bonnie einstieg und auf Tour ging. Direkt daraus resultierte sein erstes Soloalbum "Eric Clapton", zu dem ihn Delaney Bramlett sprichwörtlich überreden musste. Fast umgehend danach folgte
Derek & The Dominos (inklusive dem Inselalbum Layla & Other Assorted Love Songs), bevor sich der Protagonist sprichwörtlich selbst für drei Jahre in eine Art Tiefschlaf versetzte. Bis zu diesem Punkt liefern Bobby Whitlock von den Dominos und Bonnie Bramlett sehr interessante Wortbeiträge, die speziell für diese DVD gefilmt wurden. Schließlich folgte 1974 so etwas wie die Wiederauferstehung, die mit dem Comeback-Album "461 Ocean Boulevard" umgehend hohe Wellen schlug. Und so geht es weiter, jedes in dieser Dekade erschienene Album wird von einer knappen Handvoll Musikjournalisten - mal etwas kürzer, mal etwas länger - unter die Lupe genommen. Meistens sind sie sich einig und spiegeln auch die Meinung des Rezensenten wider (beispielsweise, dass "There's One In Every Crowd" aus dem Jahr 1975 oder "Backless" von 1978 nun wirklich alles andere als Geniestreiche waren).
Sehr interessant ist auch noch die Geschichte um die Entstehung von "No Reason To Cry" aus dem Jahr 1976, das Clapton damals im Shangri-La, dem derzeitigen Studio von The Band, aufnahm. Große Namen schauten dort fast täglich herein und ließen sich - wenn die Stimmung die richtige war - auch nicht lumpen, um spontan mitzujammen. Aber es war auch nicht alles wirklich gut im Leben von 'Slowhand'. Clapton, nachdem er sich Anfang 1974 scheinbar völlig vom Heroin gelöst hatte, ersetzte die Droge danach durch Hochprozentiges, was über die Jahre mehr und mehr außer Kontrolle geriet. Auf der Bühne gab es spielerisch wohl keine Probleme, aber Mitte des Jahrzehnts schockte er einmal nicht nur England, sondern Rockfans in der ganzen Welt, als er - offensichtlich betrunken, was aber keine Entschuldigung sein kann - faschistische Aussagen hinsichtlich englischer Emigranten tätigte. Und das von einem Mann, der fast sein komplettes vorheriges Leben damit verbracht hatte, die Musik von schwarzen Bluesern zu zelebrieren und bekannter zu machen? Das war damals schon ein Hammer und sorgte für allerlei Reaktionen.
Wie immer bei Chrome Dreams ist auch dieser Film nicht von dem Musiker authorisiert oder genehmigt, geschweige denn wusste er überhaupt von seinem Entstehen. Was zur Folge hat, dass Clapton selbst nur sehr selten auf der Bühne oder im Interview zu sehen ist, Journalisten und Außenstehende aber umso öfter zu Wort kommen. Gerade deshalb sind hier die Beiträge von Bonnie Bramlett, Bobby Whitlock und dem Gitarristen George Terry (Eric Clapton Band, 1974 - 1978) so ungeheuer wertvoll.
Und dennoch ist die DVD sehr unterhaltsam und gut gelungen. Natürllich nur dann, wenn man nicht von falschen Voraussetzungen ausgeht und weiß, dass hier kein 'echter' Film mit Clapton in der Hauptrolle zu sehen sein wird. Hinweisen will ich der Vollständigkeit halber aber auch noch auf die Tatsache, dass hier durchgehend englisch gesprochen wird und es weder eine Synchronisation noch Untertitel gibt.
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