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Jason Collett / Reckon
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Aus der Gegend um die kanadische Metropole Toronto stammt Jason Collett, der mittlerweile auch seit bereits über zwanzig Jahren im Business ist, dabei mit fast schon stoischer Ruhe Platte um Platte raus bringt und Tour um Tour spielt. Warum auch nicht, denn genau das ist seine Passion und unter uns... was sollte er auch sonst tun? Sein neuestes Werk hört auf den Namen "Reckon" und bietet satte 15 Songs in knapp 42 Minuten Spielzeit.
Collett hat einen coolen, lockeren Stil drauf, den man wohl am ehesten unter der Rubrik Singer/Songwriter einordnen kann. Er selbst ist hauptsächlich mit der Akustikgitarre bewaffnet und bietet uns damit seine tiefsinnigen wie auch mal lustigen Songs an, die allesamt sehr stark von der Stimme des Amerikaners getragen werden. Dabei ist diese gar nicht mal unbedingt markant im Sinne eines Bob Dylan oder Townes Van Zandt, um nur mal zwei Beispiele mit extremem Wiedererkennungswert anzuführen. Vielmehr ist sie eher in höheren Tonlagen angesiedelt, klingt in emotionalen Parts auch schon mal angegriffen und brüchig.
Was allerdings genial ist, da er somit dem Hörer eine ganz dichte Atmosphäre bietet und tonnenweise Feeling vermittelt. Es gibt aber auch Momente, die irritieren, wie etwa "You're Not The One And Only Lonely One", wo er auf Dance Beats zurückgreift, die wie ein Fremdkörper auf dem Album wirken. Halten wir dem Kanadier zu Gute, dass er dadurch eventuell noch den einen oder anderen zusätzlichen Farbtupfer mit einfließen lassen wollte. Am besten ist Collett allerdings immer dann, wenn er sich auf seine 'natürliche' Instrumentierung und sein sehr gutes Händchen fürs Songwriting sowie gute Melodien verlässt.
Eine Nummer, die heraus sticht und sich geradezu als Single anbietet, ist das flotte "I Wanna Rob A Bank" mit seinem einprägsamen Refrain und reggaenahen Rhythmus. Aber Höhepunkte gibt es davon abgesehen viele auf "Reckon". Einer davon ist "Jasper Johns' Flag", das neben seinen Melodien durch das starke Arrangement inklusive Streicher (Violine, Viola sowie Cello) eindeutig auf der Gewinnerseite steht. Auch der "King James Rag" hat sich bereits nach wenigen Durchläufen im Ohr festgesetzt, während "Where Things Go Wrong" schon sehr bedrückt, dafür aber noch lange nicht weniger intensiv aus den Boxen fließt.
Eine weitere ganz feine Geschichte ist "My Daddy Was A Rock'n'Roller", natürlich im (gesetzten) Rock-Gewand, während uns Jason Collett seine bittersüße Geschichte mit fantastischen Gesangslinien darüber erzählt, dass es für den Nachwuchs nicht immer nur das Größte bzw. durchaus auch mit Nachteilen verbunden ist, wenn sein 'Alter Herr' ein Leben außerhalb der Gesellschaft führt. Sehr folkig dann "Don't Let The Truth Get To You"... der Track trägt (bewusst oder unbewusst?) das Feeling der sechziger Jahre in sich, gebracht lediglich mit der Akustischen und Gesang, während ab und an mal eine Slide-Gitarre im Hintergrund aufheult.
Neben den bereits hervorgehobenen Titeln befinden sich aber noch einige weitere Trümpfe der Marke "Song Of The Silver-Haired Hippie", "Black Diamond Girl" oder das abschließende "When The War Came Home" auf dieser Platte. Und als Bonus ist dem neuen Album von Jason Collett sogar noch eine Bonus-CD mit dem Titel "Essential Cuts" beigelegt, die uns elf Titel lang eine Retrospektive über das bisherige Schaffen des Musikers präsentiert. Auch hier gibt es jede Menge kleiner Perlen zu entdecken, sodass diese Angelegenheit zu einer richtig runden Sache geworden ist, die ich auch ohne noch einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, blind empfehlen kann.
Sehr gelungen!
Line-up:
Jason Collett (lead vocals, acoustic & electric guitars) Darcy Yates (bass) Alfie Jurvanen (acoustic, electric & slide guitars, bass) Neil Quin (slide, electric, lap & tenor guitars, piano, background vocals) Mike O'Brien (electric & high strung acoustic guitars, congas, background vocals) Carlin Nicholson (piano, Wurlitzer, Hammond organ, Farfisa accordion, juice harp, background vocals) Bryden Baird (trumpet) Howie Beck (percussion, bass, organ bass, synths, drums, bell, keyboards) Taylor Knox (drums) Jill Daley (violin) Amanda Penner (viola) Alex McMaster (cello) Basia Pulat (background vocals, autoharp) Danielle Duval (background vocals) Kevin Drew (background vocals)
Externe Links:
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