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Johnny Cash / Johnny Cash's America
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An dieser Stelle muss gewiss nicht mehr erklärt werden, wer Johnny Cash ist.
Nur soviel sei erwähnt: Es gibt wenige Musiker auf dieser Welt, die so viele Menschen unterschiedlichster Gesinnung und Weltanschauung über Generationen hinweg verbinden.
Bis zu seinem Tod am 12.11.2003 war er die Stimme Amerikas, die sich für die Unterdrückten und Verdammten erhoben hatte. Er gab dem Land der Widersprüche ein Gesicht.
Ende Januar 2009 veröffentlichte Sony Music auf dem deutschen Markt mit "Johnny Cash's America" eine CD inklusive DVD.
Während auf der CD ein Blick zurück in Johnny Cashs Schaffensphase zwischen 1955 und 1980 geworfen wird, präsentiert die DVD 110 Minuten lang eine gelungene Biografie, die uns eine Vorstellung von seinem Leben und Lebenswerk vermittelt. Die Zusammenstellung der CD bietet in durchweg ansprechender Klangqualität neben einigen bisher unveröffentlichten Songs auch ein paar Raritäten. Eine Live-Version von Woody Guthries "This Land Is Your Land" sei an dieser Stelle erwähnt. Die einzige bekannte Aufnahme dieser Version von Johnny Cash, aufgezeichnet für seine Show auf ABC-TV.
Der 1955 in Memphis aufgenommene Song "Cry, Cry, Cry" vermittelt uns ebenso wie "Big River" aus dem Jahr 1957 einen Eindruck, wie damals alles begann.
Natürlich darf auf so einer Zusammenstellung auch nicht das 1971er "Man In Black" fehlen, in dem Cash besingt, für wen er sein Markenzeichen, die schwarze Kleidung trägt: Für alle, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden und dort ihr Dasein fristen, für alle, die anders sind und nicht dem vorherrschenden amerikanischen Gesellschaftsbild entsprechen. Über sämtliche der 18 Tracks auf "Johnny Cash's America" erschließt sich mehr und mehr die Magie dieses Menschen, der Patriot und drogenabhängig zugleich war und ein bewegtes Leben mit sämtlichen Höhen und Tiefen geführt hat. Wie Johnny Cash noch heute in den Herzen weiterlebt und welche Eindrücke er hinterlassen hat, erfahren wir auf der DVD. So kommen unter anderem Al Gore, Bob Dylan, Snoop Dogg, Sheryl Crow, John Mellencamp und Cashs älteste Tochter Rosanne zu Wort und schildern ihren ureigenen Bezug zu Johnny Cash.
Etliche Dokumentaraufnahmen aus der damaligen Zeitgeschichte, kurze Konzertausschnitte und private Momente aus Cashs Leben liefern dazu die Bilder, die in Summe seine Biografie wiedergeben. Kurzweilig und abwechslungsreich gestaltet ist diese DVD durchaus sehenswert.
Sony Music ist es mit "Johnny Cash's America" gelungen, nicht einfach nur zusätzliches Schubladenmaterial unter das Volk zu bringen, sondern einen Querschnitt anzubieten, der auch für HörerInnen geeignet ist, die nicht zu den ultimativen Cash-Fans zählen, aber dennoch gerne mal die eine oder andere Scheibe von ihm hören.
Wenn schließlich die CD und DVD durchgelaufen ist, kommt ein bisschen Wehmut auf.
Was hätte der 'Man In Black' heute zu sagen, in diesen bewegten Zeiten, mit dem ersten schwarzen Präsidenten der USA und einer globalen Krise mit derzeit unabsehbaren Folgen?
Gewiss würde er sich weiterhin für seine Ideale einsetzen. Und wer weiß, vielleicht hätte bei Barack Obamas Amtseinführung nicht nur Bruce Springsteen die Klampfe in die Hand genommen.
Line-up:
Johnny Cash (vocals, guitars)
Externe Links:
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