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Johnny Cash / The Fabulous Johnny Cash
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Im Jahr 1957 war Johnny Cashs erstes Album "Johnny Cash With His Hot And Blue Guitar" erschienen und seine Karriere entwickelte sich rasant. Aber nicht nur das, denn dadurch, dass er zunächst bei dem heutigen Kult-Label Sun Records unter Vertrag stand, lief er praktisch täglich solchen Ikonen wie Elvis Presley, Carl Perkins etc. über den Weg. Er spielte, sang und trank mit ihnen, was zu der damaligen Zeit noch ganz locker möglich war. Nach einer weiteren Scheibe und Unstimmigkeiten mit dem Label unterschrieb er jedoch bei Columbia Records.
Sein insgesamt drittes Album, das hier zu besprechende "The Fabulous Johnny Cash" von 1959 (andere Quellen sprechen von einer Veröffentlichung im November 1958), war das erste für Columbia und erneut ein Renner. Was auch gar nicht mal so verwunderlich ist, enthält die Scheibe doch ein paar Klassiker, die auch heute noch so bekannt sind, wie sie damals schon wurden. Aber auch der Rest dieses Drittwerkes ist schlichtweg zeitlos gut. An dieser Stelle dann auch mal ein Kompliment an die Sound-Aufpolierer, die diese 180g-Vinylausgabe zu einem echten Genuss gerieten ließen.
Der große Single-Hit aus diesem Album war das heute noch im Radio gespielte "Don't Take Your Guns To Town", das nicht nur lange die Country-Charts anführte, sondern sogar in den Pop-Charts einen höchst respektablen 32. Platz erklimmen konnte (das Album erreichte dort Platz 19). Eine sehr ernst vorgetragene Nummer über den Sinn und vor allem Unsinn von Waffenbesitz (speziell wenn dazu auch noch Alkohol mit im Spiel ist), gesegnet mit einer starken wie einprägsamen Melodie und vor allem dieser alles überragenden Stimme.
Was für ein guter Erzähler Cash war, zeigt sich dann unter anderem auch bei "Supper Time", während dem beim Hörer ebenfalls automatisch Erinnerungen an die eigene Kindheit hochkommen und man sogar aufpassen muss, nicht nostalgisch zu werden. Der nächste Klassiker dieser Scheibe ist "I Still Miss Someone", das später u. a. auch Gram Parsons mehrfach vertonte. Ein wahrer Klassiker der Country-Musik! Die zweite Single "Frankie And Johnny" konnte zwar in den Charts nicht mehr ganz so viel reißen wie die erste, verfügt aber ebenfalls über jede Menge Hit-Potential.
Vergleichsweise richtig auf die Tube gedrückt wird bei "One More Ride", das tatsächlich gleich einige Gänge höher geschaltet um die Kurven biegt. Es dauerte zu diesem Zeitpunkt noch ein paar Jahre, bis Cash ganz offiziell zum Außenseiter im Business (und von Nashville ganz offen abgelehnt) wurde, aber unbequeme Themen kommen auf dieser frühen Platte ebenso bereits zur Sprache. Auch von den Aufputsch- und Beruhigungsmitteln, die ihn knapp zehn Jahre später um ein Haar zum Selbstmord getrieben hätten, war er zum Zeitpunkt dieser Aufnahmen erst sanft berührt worden. Der Man In Black trug seinen Namen definitiv nicht nur wegen des gleichnamigen Songs und seiner bevorzugten Farbe.
Den beiden ursprünlichen Seiten des Albums (auf denen jeweils sechs Tracks enthalten waren) wurden hier noch je zwei weitere Bonus-Nummern hinzugefügt, die aus derselben Zeit stammen und sich perfekt einfügen. Die unglaubliche Stärke dieser Scheibe ist nicht nur, dass jeder einzelne Song zu überzeugen weiß, sondern auch die unglaubliche Wärme des Sounds dieser Vinyl-Ausgabe. Beim aufmerksamen Hören hat man geradezu den Eindruck, dass der gute Johnny im selben Zimmer sitzt und seine Tracks zum Besten gibt.
Man kann sich sicher darüber streiten, ob "The Fabulous Johnny Cash" das beste Album dieser Legende war. Aber nicht darüber, dass wir es hier mit einem Klassiker der Country-Musik zu tun haben.
Line-up:
Johnny Cash (acoustic guitars, lead vocals) Luther Perkins (electric guitars) Marshall Grant (bass) Don Helms (steel guitars) Marvin Hughes (piano) Morris Palmer (drums) Buddy Harman (drums) The Jordanaires (background vocals)
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