Mit Johnny Clark & The Outlaws hatte ich bereits 2012 zu tun, als ich Outlaw's Night Out in sechs Einzelteile zerlegte und zu einem positiven Feedback kam. Nun, drei Jahre später, bekomme ich es wieder mit einer Johnny Clark-Scheibe zu tun, die ebenfalls aus sechs Teilen besteht und es mir wie einst zur Aufgabe macht, knapp fünfundzwanzig Minuten holländischen Blues Rock zu bewerten.
Bereits der erste Hördurchgang lässt mich zu folgendem Ergebnis kommen: Nach wie vor glänzt der gute Johnny mit unverwechselbaren schroffen Gesangseinlagen und überaus ansprechenden Gitarrenläufen. Schon der Opener "Texas" groovt mächtig aus den Boxen und brilliert mit den eben erwähnten Erkennungsmerkmalen.
Obwohl sich Johnny als ein sehr guter Saitenakrobat präsentiert, flippt er nie komplett aus, driftet nicht ins sinnlose Gefrickel ab, sondern serviert sein Spiel sehr zielgerecht, um letztlich mit eingängigen Rhythmen zu punkten. Das gelingt ihm während des gesamten Albums hervorragend. So erwartet den Konsumenten zwar leicht bekömmlicher, aber dennoch sehr anspruchsvoller Blues Rock.
Der Sound wurde Gott sei Dank nicht überproduziert, klingt sehr authentisch und passt sich von daher glänzend seinen Songs an. Auch ein Grund, warum man beim Hören des Silberlings glatt ein Live-Album vermuten könnte. Mit "Take Away The Night" und "Never For Granted" hat er zwei tolle Blues-Balladen kreiert, die mit genauso guter Qualität brillieren wie die anderen vier Stücke, die sich eher dem Genre des reinen Blues Rock zuordnen lassen. Den Finalsong "Rusty Cage" hat er mit leichtem Südstaatenrock garniert und unterstreicht somit seine Flexibilität beim Songschmieden. Trotz Beimischung einiger Ansätze außerhalb des reinen Blues stelle ich fest, dass in seinen Adern fast nur 'blaues Blut' fließt.
Alles in allem ist Johnny Clark & The Outlaws eine astreine Blues Rock-Platte geglückt. Da er sich zu einhundert Prozent auf seine Rhythmiker Leon Toonen (Schlagzeug) und Pasqual Ramon 'Ray' Oostenrijk (Bass) verlassen kann, ist es ihm vergönnt, sich völlig unbeschwert seinem Saitengezupfe und seinem Gesang zu widmen. Auch wenn er mit seiner Stimme vermutlich soviel Chancen zum Gewinn eines Grammy besitzt, wie ich den Mount Everest an einem Tag ohne Sauerstoffmaske zu besteigen vermag, strahlt diese für mich aber genau das gewisse Etwas aus, um zumindest bei mir positive Eindrücke zu hinterlassen. Letztlich kann ich ohne großartige Überlegungen eine Kaufempfehlung aussprechen.
Line-up:
Johnny Clark (vocals, guitar)
Pasqual Ramon 'Ray' Oostenrijk (bass)
Leon Toonen (drums)
Tracklist |
01:Texas (4:39)
02:Thunder (4:46)
03:Take Away The Night (4:05)
04:16 Tons (3:53)
05:Never For Granted (3:52)
06:Rusty Cage (3:23)
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