Susan Cattaneo / Little Big Sky
Little Big Sky Spielzeit: 25:01
Medium: EP (CD)
Label: Jersey Girl Music, 2012
Stil: Americana

Review vom 16.08.2012


Markus Kerren
Ganz oben im Nordosten der USA, genauer gesagt in Boston lebt die in New Jersey aufgewachsene Singer/Songwriterin Susan Cattaneo, die während ihrer Kindheit und Jugend soviel Zeit wie irgend möglich auf einer Ranch in Arizona (ganz unten im Südwesten des Landes) verbrachte. Als Songwriting-Lehrerin auf dem renommierten Berklee College of Music machte sie sich genauso wie mit ihren eigenen Aufnahmen einen guten Namen, sogar weit über die Landesgrenzen hinaus.
Nach ihren ersten beiden Alben "Brave And Wild" und "Heaven To Heartache" (die sowohl national wie auch international mit beachtlichen Chartnotierungen aufwarten können) legt sie nun die EP "Little Big Sky" vor, die immerhin über sieben Tracks verfügt. Und diese strotzen nur so vor jeder Menge Kraft, guten, eingängigen Melodien, einer Mischung aus Rock, Pop, Country sowie Blues und können obendrein darauf verweisen, von einigen der besten Session-Musiker des Country-Mekkas Nashville eingespielt worden zu sein.
Mal ganz davon abgesehen, dass Frau Cattaneo eine sehr gute Sängerin ist, gehen die Songs fast durchgehend direkt ins Ohr und bleiben dort auch richtig gut hängen. Nur ein Beispiel dafür ist das offensiv nach vorne rockende "Let The Music Deliver Me", aber auch das eher verhaltene wie nachdenkliche "Alice In Wonder" lässt erst gar keine Zweifel aufkommen, ob hier mit Netz und doppeltem Boden gearbeitet wurde. Sehr organisch und warm fließt der Sound aus den Boxen, die Arrangements sind ausgeklügelt und auch bezüglich des Songwritings gibt es nichts zu bemängeln.
"Pennies On The Rail" wird von einer feinen Gitarren-Melodie eingeleitet und ist eine der Nummern, bei denen der Country-Anteil nicht zu leugnen ist. Vielleicht nicht ganz den (sehr hoch angesetzten) Standard halten kann das nachdenkliche "A Place Called Love", das im Vergleich mit den übrigen Nummern etwas blasser und ereignisärmer scheint. Ein ganz anderes Kaliber ist dagegen der Rausschmeißer "Better Day", der sich zwar ebenfalls in ruhigeren Fahrwassern bewegt, jedoch durch eine sehr intensive gesangliche Lesung glänzen kann. Man nimmt Susan Cattaneo die Geschichten ab, über die sie berichtet.
Das Stück, bei dem so richtig fett abgerockt wird, hört auf den Namen "Spare Parts". Hier wird so richtig schön gerifft, was das Zeug hält und dass der Refrain (auch wieder mit Country-Anleihen) so einprägend ist, macht diese Chose umso besser. Schließlich wäre da noch der Titelsong, der auch als Single ausgekoppelt wurde und in den USA bereits kräftig charten konnte. Wie auch bei den restlichen Titeln baut die Amerikanerin einmal mehr auf ihr ganz offensichtlich sehr stark ausgeprägtes Talent für kraftvolle Instrumentierung und richtig gute, eingängige Melodien.
Wer etwas für modernen wie bodenständigen Country und überdurchschnittliches Singer/Songwritertum übrig hat, der sollte Susan Cattaneo unbedingt mal anchecken. Denn Qualität hat diese Lady allemal zu bieten!
Line-up:
Susan Cattaneo (lead vocals)
Mark Kevin Grantt (bass)
Glen Duncan (fiddle)
Tommy White (pedal steel)
Jim 'Moose' Brown (piano, organ)
James Mitchell (electric guitars)
B. James Lowry (acoustic guitars)
Mark Beckett (drums)

With:
Jeff King (electric guitar - #6)
Pat McGrath (electric guitar - #6)
Tim Lauer (piano - #6)
Paul Leim (drums - #6)
Lorne Entress (background vocals - #3,5)
Aaron Shadwell (background vocals - #4)
Tracklist
01:Let The Music Deliver Me
02:Alice In Wonder
03:Little Big Sky
04:A Place Called Love
05:Spare Parts
06:Pennies On The Rail
07:Better Day
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