New Mystic Rock, so bezeichnen die Männer von Dark Ocean ihre Musik und wenn man den Silberling einlegt und den sanften Tönen des Eröffnungstracks "Back To The Stars" lauscht, kann man sich sehr gut vorstellen, was damit gemeint ist. Die Mucke von Dark Ocean setzt sich aus vielen eingängigen, klaren Gitarren und oftmals melancholischen sowie schwebenden und tragenden Keyboard-Teppichen zusammen. Conny Conrad, Komponist und ebenfalls Chef des hauseigenen Labels CoCo-Records, hat hier eine sehr harmonische Truppe gefunden, der es auf imposante Art und Weise gelingt, ihre Ideen aufzunehmen.
Nun, was steckt dahinter? Dark Ocean kommen aus Baden-Württemberg. Gründer dieser Formation ist Bandleader Conny Conrad, der bisher auf ingesamt über 80 CDs zu hören ist. Er ist Gitarrist und Songwriter und hat mit dem Schlagzeuger Mark Coughlan einen idealen Partner gefunden, um seine musikalischen Ideen umzusetzen. Dazu gesellen sich Eric Young aus Bournemouth am Bass und Sänger Elly Wilson, der seit über 10 Jahren ein Star in der Londoner Club- und Garage-Szene ist.
Bei "Cosmica" handelt es sich um das vierte Album der Band. Die ganze Geschichte ist ein Zukunftsmärchen. Nennen wir es meinetwegen 'Sci-Fi'. Jedes Album scheint eine Teileinheit der gesamten Story zu sein. Ein großes Konzept also. Und so startet man auf "We Build The Bridge" aus dem Jahr 2001 zu einer Reise in das Universum, erreicht im Jahr 2005 den Planeten "Paranoid" und jetzt sind wir auf "Cosmica".
Stilistisch hat man sein eigenes Ding gefunden. Neben den bereits erwähnten, ruhigen und sich ins Ohr bohrenden Keyboards und Gitarrenparts, findet man auch eine Nische im Classic Rock. So sind die Hooks bei "A New Sun" nur allzu typisch und die ganze Schose rockt schnörkellos nach vorne. "Seven Cosmic Gates", mit seinen über acht Minuten, wird zu keiner Zeit langweilig, obwohl das eingeschlagene Konzept nicht verlassen wird. Die sanfte Stimme von Elly Wilson passt ganz hervorragend zu den gespielten Melodiebögen.
Ohnehin wirken die Songs von Dark Ocean niemals anstrengend, und der Hörer kann sich in aller Ruhe dem gebotenen Klangkosmos hingeben. Erwähnen muss man auch das Brassensemble, welches von Sarah Blöhmer, Joachim Dürr und Andreas Gaus initiiert wird. Ganz beeindruckend kommt dabei das Intro zu "Message Of God" beim Hörer an. Und dann haben wir noch Dave Cousins von The Strawbs als Sänger und Songwriter mit von der Partie, der bei "Bloodless Sun" und "Skip To My Lou" ein Stelldichein gibt. Letzteres ist schließlich auch mein Anspieltipp, weil es mich mit seinem durchdringenden Groove und den gespielten Gitarrenklängen vollends überzeugt.
Bleibt noch die Frage zu klären, ob es sich hierbei um progressive Musik handelt. In gewissen Maßen ja, denn dieser Mix von Dark Ocean ist mir noch nicht so häufig über den Weg gelaufen. So fällt es mir auch schwer, eine Band zu finden, die sich in Dark Ocean widerspiegelt. Unstreitig könnten so manche Einflüsse der einzelnen Musiker bei den alten Genesis liegen, warum nicht? Aber ist es nicht viel fortschrittlicher, dass diese Combo offensichtlich einen Weg gefunden hat, mit viel Atmosphäre und eigenständigen Sounds auf sich aufmerksam zu machen? Genießen wir also die Reise in den Kosmos, geben uns den atmosphärischen Klanggebilden hin, ohne gleich in eine psychedelische Phase zu verfallen, und das Ganze garniert mit schönen und eingängigen Rockrhythmen. Wer das mag, der sollte sich mal dringend auf der Website von Dark Ocean umsehen und bei Gelegenheit die Chance nutzen, sich diese Scheibe in den Schrank zu stellen.
Line-up:
Conny Conrad (guitars, keyboards, bass)
Elly Wilson (vocals)
Mark Coughlan (drums)
Eric Young (bass)
Guest-Musicians:
Giakomo (electric violin # 2, 4)
Sarah Blöhmer, Joachim Dürr, Andreas Gaus (brassensemble # 1, 5, 9)
Dave Cousins (vocals, lyrics # 7, 11)
Tracklist |
01:Back To The Stars (7:52)
02:A New Sun (4:32)
03:Seven Cosmic Gates (8:43)
04:The Cosmic Gate (3:44)
05:Message Of God (3:50)
06:Cosmica (6:47)
07:Bloodless Sun (4:07)
08:The Wise Men (6:33)
09:The Night Came In (7:53)
10:Why Does It Hurt (6:30)
11:Skip To My Lou (7:12)
12:The Cosmica Suite (6:58)
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Externe Links:
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