Dark Sky / Empty Faces
Empty Faces Spielzeit: 52:20
Medium: CD
Label: AOR Heaven, 2008
Stil: Melodic Rock

Review vom 23.06.2008


Boris Theobald
"Empty Faces" ist Nachschub für Liebhaber des klassischen Melodic Rocks der 80er Jahre, also jenes Erdzeitalters, in dem man mit Tights und Dauerwelle Musik machen konnte und die Frauen sogar drauf standen. Dark Sky frönen jener Rockmusik mit ein wenig Glam-Touch, die Anfang der 90er (angeblich) keiner mehr hören wollte. Und die Musik, die sie machen, ist fast so sehr 'Old School' wie die megakrasse Vokuhila-Föhn-Frisur von Sänger Frank Breuninger! Fast... .
Das vierte Album der Schwaben dürfte erst einmal Fans von Kiss und Danger Danger ansprechen: Es geht geradeaus, es rockt, es macht Laune und es verzichtet weitestgehend auf Experimente. Der Sound des Albums ist allerdings ein gutes Stück druckvoller als die in die Jahre gekommenen, zahlreich zu findenden Referenzen aus den 80ern. Und auch im Einsatz ihrer Instrumente tun es Dark Sky dann doch ein Stück härter. Gitarrist Steffen Doll zaubert hart rockende Riffs und routinierte Heavy Rock-Frickelsoli aus dem Ärmel; und Drummer Uwe Mayer weiß durchaus, wo die zweite Bass-Trommel steht.
Keyboarder Claudio Nobile verwendet gerne Orgel-Klänge. Andernfalls, mit Keyboard-Kitsch, hätte das Album rasch einen endgültigen und einengenden 80er-Stempel bekommen. Aber so fühle ich mich, wenn das Riff auch noch passt wie bei "Believe It", auch mal an ältere Axel Rudi Pell erinnert.
Die meisten Stücke klingen aber wie äußerst geradliniger 80's-Rock mit einer Extra-Portion Härte. Es sind amtliche Anheizer zum Mitsingen - um mal den Slogan zu bemühen, mit dem die Radiowerbung für sich selber wirbt: "Geht ins Ohr - bleibt im Kopf"! Und tatsächlich, während ich joggen war und meine Runden im Wald gedreht habe, hat der Song "Hands Up" gleichzeitig seine Runden in meinem Kopf gedreht.
Ob es aber fürs Langzeitgedächtnis reicht, wage ich zu bezweifeln. Es geht halt stimmungsvoll, aber doch sehr unspektakulär zu. Zumindest in einen Song habe ich mich aber für alle Zeiten verliebt - die hart rockende Version des Pop-Klassikers "Maniac" vom "Flashdance"-OST. Dark Sky hatten diese Idee zwar nicht als erste, aber ihr 'Heavy-Maniac' ist einfach grandios!
Straighter Melo-Rock zwischen Retro und neuer Härte - bedenkenlos zugreifen können da Liebhaber von Bands wie Shylock, Jaded Heart oder Pink Cream 69, an deren alte Tage mit Andi Deris mich "Saints Beneath The Sky" mit seinen irre hohen Backing Vocals erinnert. Unterm Strich sorgt "Empty Faces" zumindest bei jeder Rockparty für Stimmung in der Stube und ist mir dafür
6,5 RockTimes-Uhren wert.
Line-up:
Frank Breuninger (vocals)
Steffen Doll (guitar)
Uwe Mayer (drums)
Winny Zurek (bass)
Claudio Nobile (keyboard)
Tracklist
01:Hands Up
02:Empty Faces
03:Slave Of Time
04:Send Them To Hell
05:Chase Your Dreams
06:Maniac
07:Saints Beneath The Sky
08:Pleasure & Pain
09:Believe It
10:Meaning Of Life
11:Final Day (Hidden Track)
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