Darkwater / Calling The Earth To Witness
Calling The Earth To Witness Spielzeit: 68:21
Medium: CD
Label: Ulterium Records, 2007
Stil: Prog Metal/Melodic Metal

Review vom 31.08.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Darkwater kommen aus Schweden und spielen melodischen Metal, der an vielen Stellen symphonisch untermalt ist. Die Band hat sich im Jahr 2003 gegründet, wobei die Priorität in der ersten Zeit klar auf das Schreiben der Songs gelegt wurde. Deswegen konnte man Darkwater bisher auch nur auf einigen ausgesuchten Konzerten live sehen. Nun kommt das Album "Calling The Earth To Witness". Diese Scheibe weist einen astreinen Sound auf, für den Mix zeichnet Peter Seather (u.a. A.C.T., Skyfire) verantwortlich, das Mastering entstand unter der Anleitung von Göran Finnberg.
Man kann kaum glauben, dass es sich bei "Calling The Earth To Witness" um ein Debüt-Album handelt. Mit Ausnahme von "The Play - I" und "In My Dreams" bewegen sich alle Tracks zwischen acht und fast 13 Minuten Spieldauer. Und die werden im Rahmen der Kompositionen ausreichend genutzt. Darkwater schaffen es von Beginn an, mit scharfen Riffs und dominanten Keyboards Atmosphäre aufzubauen. Bereits beim Eröffnungstrack grollen zudem die Bässe, die gespielten Breaks sind toll inszeniert und ein ständiges Wechselspielchen zwischen Gitarrenläufen und Synthie-Klängen lassen den Hörer in die Musik eintauchen.
Was bei Darkwater besonders zur Geltung kommt, sind die düsteren, jedoch leidenschaftlich klingenden Pianoeinlagen. Darüber hinaus hört man einige klassische Einflüsse, allerdings sind diese in die Power aus vollen, treibenden Drums und der gespielten Harmonien eingebettet.
An wen richtet sich die Musik von Darkwater? Wir haben in letzter Zeit so manche schmackhafte Veröffentlichung aus diesem Genre geboten bekommen. Da waren es die mehr an der Gitarre orientierten Anubis Gate, aber vor allen Dingen Symphony X, Circus Maximus oder auch Pagan's Mind bieten ähnliche Kost. Die Eigenständigkeit von Darkwater geht da keineswegs verloren. Viel Abwechslung und Ideenreichtum sind eine Wohltat und machen diese Scheibe zu einer echten Überraschung.
Die Stimme von Henrik Båth ist über jeden Zweifel erhaben. In den ruhigen Passagen klingt er sanft und anmutig, gleichermaßen ist er aber auch in der Lage, in den heftigen Gefilden mit ordentlich Volumen die Szenerie zu bestimmen. Die Band versteht ihr Handwerk. Sie geht melodiös und prägnant zu Werke, versteht es aber auch, die eine oder andere vertrackte Situation zu beherrschen. In "Shattered" bedient sich die Formation zunächst an gewieften Metal-Trademarks, lässt dann die Luft heraus und bringt Gefühl hinein, um abschließend wieder ordentlich Fahrt aufzunehmen.
Nach einem interessanten Intro und den zu Beginn wummernden Bässen bei "Tallest Tree" ist irgendwie klar, dass Darkwater ein sehr stimmungsvolles Album eingespielt haben. Ich habe selten eine Band erlebt, die schon mit ihrem ersten Werk die eigene Messlatte so hoch anlegt, so dass es ihr hoffentlich gelingen wird, ein ähnlich starkes Album zu präsentieren. Um dem Fünfer nicht gänzlich die Chance für eine Steigerung zu nehmen, gibt es dieses Mal noch nicht den RockTimes-Tipp. Den halten wir für den zweiten Streich bereit. Vorausgesetzt, Darkwater kommen erneut mit so viel Innovation daher. Genial. Für Prog Metal-Fans als auch melodiös veranlagte, anspruchsvolle Metaller geeignet!!!
Line-up:
Henrik Båth (vocals, guitars)
Tobias Enbert (drums)
Magnus Holmberg (keyboards)
Markus Sigfridsson (guitars)
Karl Wassholm (bass)
Tracklist
01:2534169 (intro) (0:31)
02:All Eyes On Me (8:48)
03:Again (9:01)
04:Habit (12:45)
05:The Play - I (2:34)
06:The Play - II (8:38)
07:Shattered (9:38)
08:Tallest Tree (10:13)
09:In My Dreams (6:09)
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