Dawn Of Silence / Moments Of Weakness
Moments Of Weakness Spielzeit: 51:16
Medium: CD
Label: Metal Heaven, 2006
Stil: Melodic Metal

Review vom 22.11.2006


Markus Kerren
Es war einmal im Jahr 2000 in einer kleinen schwedischen Stadt namens Finspang, als sich drei Schulfreunde aufgrund ihrer Liebe zum Heavy Metal dazu entschlossen, selbst eine Band zu gründen. Aber halt, es handelt sich hier trotz der einleitenden Worte nicht um ein Märchen, selbst wenn der weitere Werdegang von Dawn Of Silence so erscheinen mag.
Nachdem Mats Johanssons jüngerer Bruder Pelle das Bandgefüge, das sich außerdem noch aus Patrik Johansson (nicht verwandt) und Torbjörn Edquist zusammensetzt, komplettiert hatte, bunkerte man sich zunächst für Monate im Proberaum ein, um ausschließlich Iron Maiden-Songs zu spielen. Als das irgendwann zu langweilig wurde, begannen die Skandinavier dann ihre eigenen Stücke zu schreiben.
In den Jahren 2002 bis 2005 entstanden insgesamt fünf Demos, die Dawn Of Silence über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit entgegen brachten und in ihrer schwedischen Heimat erspielten sie sich einen hervorragenden Ruf als Live-Band. Nur mit dem Plattenvertrag wollte es irgendwie nicht klappen. Des Wartens müde, entschloss man sich kurzerhand Nägel mit Köpfen zu machen und nahm die Sache selbst in die Hand. Ein Studio wurde gebucht und nun liegt das Debüt "Moments Of Weakness" vor.
Und richtig gut ist es geworden. Mit "Hands Of Fate" geht die Band sofort in die Offensive und bietet das volle Heavy Metal-Brett. Treibendes Schlagzeug, pumpender, druckvoller Bass, sägende Gitarrenriffs und ein »Here I Am - Don't Care About The Rest«-Gesang. Da geht gut die Post ab und auch das folgende "Out Of Time" kommt genauso druckvoll und mit der richtigen Attitüde.
Während des gesamten Albums gibt es Verschnaufpausen. Allerdings nur in den wenigen Sekunden zwischen den Songs. Ansonsten wird das Gaspedal durchgetreten und Gefangene in Gestalt von Balladen werden erst gar nicht in Betracht gezogen.
Die Gitarrenlicks und -riffs sind sehr melodiös und die Rhythmus-Abteilung lässt es ordentlich krachen, während sie eine perfekte Plattform für die Songs legt.
Und der Gesang? Nun ja, Patrik Johansson ist weder Bruce Dickinson, noch ist er ein Rob Halford oder Paul Di'Anno in deren besten Jahren, nichtdestotrotz kommt der Gesang druckvoll, überzeugend und durchaus gut.
Die starken Iron Maiden-Einflüsse sind offensichtlich, aber dennoch sind Dawn Of Silence eigenständig. Die Nummern sind originell und powervoll genug, um der Band ihr eigenes Gesicht zu verpassen. Meine geschätzten Kollegen Stefan und Christoph wären sicherlich prädestinierter, den Stellenwert der vier Schweden zu bestimmen, aber mir laufen diese zwölf Tracks runter wie Öl.
Von der technischen Seite betrachtet, gibt es keinen Schwachpunkt auszumachen. Dawn Of Silence klingen wie ein klasse aufeinander eingespieltes Team, das sich seine Frische bewahrt hat. Was beeindruckt, ist, dass man eben diese Frische und den Enthusiasmus beim bloßen Hören von "Moments Of Weakness" erfassen kann, den vorhandenen Willen, die unbestreitbar vorhandenen technischen Fähigkeiten der Band, die starke Produktion und das gekonnte Songwriting.
Wenn dieser Vierer in den kommenden Jahren noch etwas an Variabilität zulegt, dann werden der Band in Zukunft viele Türen offen stehen. Und das würde ich ihnen auch gönnen. Kein Meisterwerk, aber ein beeindruckendes und starkes Debut-Album.
Line-up:
Patrik Johansson - Vocals, Guitars
Mats Johansson - Guitars
Pelle Johansson - Bass
Torbjörn Edquist - Drums
Tracklist
01:Hands Of Fate
02:Out Of Time
03:Point Of No Return
04:Long Time Dead
05:Moment Of Weakness
06:Fire & Ice
07:Misguided Life
08:Midnight
09:Seeker Of Truth
10:Dark Secrets
11:Seven Gates
12:Fear Of Life
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