Im Promotext von ProgRock Records hat man sich schon mal gründlich verhauen. Er spricht bezüglich Dead Heroes Club nämlich vom Besten (und Erfolgreichsten), was nach U2 Irland entspringen könnte. Der Konjunktiv ist hierbei wichtig, denn das wird nie passieren. Noch nicht mal dann, wenn die 9-Minuten-Monster von "A Time Of Shadow" auf radiofreundliche 3 Minuten eingestampft würden.
Nein, dann bliebe immer noch die Musik, die der Massenmarkt sich nicht mal ansatzweise unterjubeln lässt. Bleibst noch Du, geneigter Progger! Du willst es doch so. Du willst ein Querkopf sein und Musik hören, an der man arbeiten muss. Du hast schon vor vielen Jahren die Kopfhörer aufgehabt und begeistert Marillion und Genesis gelauscht.
Denen, die jetzt noch da sind, kann ich sagen: Bleibt, es lohnt sich für Euch. Ihr könntet einen Stern am Prog-Himmel entdecken, nicht mehr und nicht weniger. Dead Heroes Club erinnert sehr häufig an alte Prog-Legenden, besonders die oben genannten. Trotzdem haben sie inzwischen ein eigenes Gewand herausgeschnitzt, das nicht glitzert und funkelt, sondern warm und erdig klingt.
Seht doch allein nur das Cover-Artwork, gemalt vom offiziellen Tolkien-Zeichner Ted Nasmith. …Mal ehrlich, geht's proggiger? Progressive Rock und Fantasy-Bilder und -Geschichten gehen schon seit jeher Hand in Hand; super, dass Dead Heroes Club diese Tradition fortsetzen. Und dann auf so schicke Weise!
Die Stimme von Liam Campbell ist durchaus eigenständig, erinnert aber sehr häufig an Peter Gabriel. Störend fällt dies aber nie auf und wird mit zunehmender Spielzeit unwichtiger. Das gilt für die Musik als Ganzes: Je länger man hört, desto mehr treten die Gemeinsamkeiten mit anderen Bands in den Hintergrund und desto mehr bekommt man von Dead Heroes Club's eigenem Groove mit. Die Band ist weit davon entfernt, sich an The Watch ein Beispiel zu nehmen.
Bombast und Kitsch bleiben zudem komplett außen vor. Unterm Strich bleibt ein sehr starkes Album und eine neue Hausnummer im Neo-Retro-was-auch-immer-Prog; Pflichtprogramm für jeden Progger, der es nicht zu verkopft mag.
Line-up:
Liam Campbell (vocals, acoustic guitar)
Mickey Gallagher (drums, percussion)
Wilson Graham (bass, guitar, vocals)
Gerry McGerigal (guitars, vocals)
Chris Norby (keyboards)
| Tracklist |
01:Theatre Of The Absurd
02:Stranger In The Looking Glass
03:The Centre Cannot Hold
04:A Gathering Of Crows
05:The Sleepers Are Walking
06:A Time Of Shadow
|
|
Externe Links:
|