Beim Riffing des Openers "White Rabbit" muss man zwangsläufig zunächst an die
Motörhead der letzten etwa 15 Jahre denken. Guter druckvoller Heavy Rock ist es also, was sich
Dead Memory auf die Fahnen geschrieben haben. Der große Unterschied zur erstgenannten Band ist allerdings, dass der Gesang des Bassisten
David doch deutlich eingängiger und immer auf der Suche nach einer starken Hookline ist. Im Maschinenraum sorgen er selbst und
Jo am Schlagzeug dafür, dass der Motor ganz kräftig auf Touren gehalten wird und nie ins Stocken kommt. Für die Riffs und Soli sind
Woodie und
Chris zuständig, die in erster Linie ebenso zu der 'Take no prisoners'-Fraktion gehören.
Die wohl eingängigste und melodiöseste Nummer hört auf den Namen "Sky Is Falling". Auf gewisse Weise entsteht hier zwischen der Musik und dem Gesang ein zunächst vielleicht etwas irritierender Kontrast, doch was anfangs nicht so richtig zusammenzupassen scheint (auf der einen Seite die heavy-rockende Musik, auf der anderen der eher im 'normalen' Rockbereich angesiedelte Gesang), entwickelt nach ein paar Durchläufen doch ein ganz eigenes Leben.
Beim abschließenden "Brand New Day" wird dann aber nochmal deutlich heftiger gerockt. Das kommt sowohl vom Songwriting wie auch vom Arrangement richtig klasse und da darf man die Matte ungeniert kreisen lassen. Dass "White Rabbit" klasse losrockt hatte ich bereits erwähnt und "Kiss Of Death" gewinnt durch richtig coole Gitarrenläufe und den vielleicht besten Gesang auf der EP. Mein Favorit dieser Scheibe.
Gelungene vier Tracks hat der Vierer aus dem Ruhrpott also als Visitenkarte vorgelegt. Vier Tracks, auf die sich aufbauen lässt. Und wenn Dead Memory mit der gleichen Geschwindigkeit wie bisher weiterarbeiten, dann wird es wohl auch nicht mehr lange bis zum ersten Album dauern.