Death Penalty / Same
Death Penalty Spielzeit: 52:46
Medium: CD
Label: Rise Above, 2014
Stil: Doom/Heavy Metal

Review vom 30.09.2014


Andrea Groh
Wer bei dem Namen Death Penalty an eine gewisse Scheibe von 1982 denkt und bei den Namen Gaz Jennings und Michelle Nocon aufmerksam wird, findet sicher deren gemeinsames Bandprojekt mit dieser Benennung interessant. Wer noch überlegt 'woher kenne ich die' oder keine Ahnung hat, darf gerne die Verlinkungen anklicken…
Welche Musik macht diese Band wohl? Richtig, eine Mischung aus (britischem) Heavy Metal und Doom. Das sollte keinen Fan überraschen - und die Erwartungen erfüllen. Wobei - gleich mal vorweg - ein richtiger Überhammer ist das Debüt nicht geworden. Aber auch absolut nicht so schlecht, dass sie sich einen Strick nehmen müssten…
Cathedral verkündeten 2013 das Ende ihres Bestehens. Zunächst dachte Gaz Jennings - laut eigener Aussage - gar nicht daran, ein neues Projekt zu starten, während der Zeit in der Band hatte er seine Kreativität dort eingebracht. Doch Lee Dorrian (bekanntlich nicht nur Chef von Cathedral, sondern auch vom Label Rise Above) hatte ihm schon seit Jahren einen Deal angeboten. Irgendwie waren doch noch ungenutzte Ideen vorhanden…fehlten nur noch geeignete Musiker. Die fand er auf der anderen Seite des Ärmelkanals, in Belgien: Frederik 'Cozy' Cosemans (Ex-Serpentcult) und Michelle Nocon (Ex-Serpentcult) - bei ihr habe ich mich schon länger gefragt, was sie eigentlich macht, Bathsheba sind bisher an mir vorbei gegangen). Der Bassist Raf Meukens ist ebenfalls bei Bathsheba (und war mal bei Gorath).
Ihren ersten Auftritt hatten Death Penalty bei dem 25 Jahre Rise Above Festival im Dezember 2013. Ein halbes Jahr später erschien die erste Single "Sign Of The Times", gefolgt vom Longplayer-Debüt im August 2014.
Dieses bietet - wie bereits erwähnt - Musik, die man durchaus als Schnittmenge von Witchfinder General, Cathedral und Serpentcult sehen könnte.
Weniger Stoner/Hippie-Feeling als in Lees 'Kathedrale' zuletzt, mehr Metal (NWoBHM), weder zu schnarchnasig noch zu retro, meist im Midtempo und dadurch angenehm rockig/metallisch wirkend. Recht rifforientiert, doch auch mal mit ruhigen Passagen, z. B. bei "The One That Dwells" - hier darf sich Michelle variabel zeigen und das steht ihr gut.
Ähnliches gilt für das über achtminütige "Written By The Insane", in dem sie passend zum Titel einige Emotionen zu durchleben scheint und das fast ebenso lange, teilweise recht düstere, dann wieder flotte "She Is A Witch". "Children Of The Night" hingegen ist eher eingängig, hat schon gewisse Ohrwurmqualitäten - mein persönlicher Favorit auf der Scheibe, die Titelzeile lässt mich nicht mehr los und auch die Gitarrenarbeit gefällt mir gut.
Obwohl "Death Penalty" nicht so spektakulär ist wie erhofft - da waren wohl die Erwartungen zu hoch angesetzt - die Qualität ist eher sublim bemerkbar, besetzt die Band damit durchaus eine eigene Nische und bereichert die Szene.
Zudem freue ich mich, Michelle wieder singen zu hören und genieße das Gitarrenspiel von Gaz. Sorry, an die anderen beiden Musiker, doch diese zwei waren (wohl nicht nur für mich) im Vorfeld die Gründe, auf Death Penalty gespannt zu sein und die Vorfreude war berechtigt.
Line-up:
Gaz Jennings (guitars)
Michelle Nocon (vocals)
Frederick Cosemans (drums)
Raf Meukens (bass)
Tracklist
01:Grotesque Horizon (0:48)
02:Howling At The Throne Of Decadence (5:50)
03:Eyes Of The Heretic (5:14)
04:Golden Tides (5:51)
05:Into The Ivory Forest (4:31)
06:Children Of The Night (6:36)
07:The One That Dwells (2:38)
08:She Is A Witch (7:51)
09:Immortal By Your Hand (5:03)
10:Written By The Insane (8:24)
Externe Links: