Es ist soweit! Nach Razorbacks "Deadringer" kredenzt uns AOR-Heaven nun mit dem Decoy-Debüt das zweite Album, das an einem schönen Tag erst richtig zündet.
Dabei war ich zuerst von den Bandfotos schockiert, auf denen Sänger Peter Sundell aussieht wie ein alternder Techno-Fan mit seinem engen Shirt, der Tarnfleck-Hose und den kurzen Haaren. Aber dann kam der positive Schock: Schon beim Opener "Divided", allerspätestens aber bei "Call Of The Wild", war ich von seinen Fähigkeiten restlos überzeugt. ...Was für ein Stimmumfang! Der ex-Grand Illusion-Sänger bereichert die gesamte Vorstellung um das besondere Etwas, das sie von anderen Veröffentlichungen abhebt.
Um die Wahrheit zu sagen, ist das auch nötig, denn Decoy erfinden das Rad nicht gerade neu. Immer wieder verirrt man sich in zu seichte Klänge, die auch Sundells Superröhre nicht mehr retten kann.
Der Mix, wie inzwischen leider üblich, lässt vieles an Punch vermissen - jedoch nicht in der Form, dass es das Material einschränkt. Bandkopf und Songwriter Enevoldsen macht ebenfalls eine gute Figur, sein Spiel ist risiko-, aber auch fehlerfrei und macht manchmal richtig Spaß. Dennoch stiehlt Peter Sundell ihm ein wenig die Show, denn er hält mit seiner Begabung nicht gerade hinterm Berg. Von ihm lebt "Call Of The Wild", so wie Razorback von Munkes' gefühlvollen Licks lebt.
Qualitativ nehmen sich beide nicht viel; Razorback sind konstanter, während Decoy eine höhere Amplitude aufweisen - mehrere schwächere Stücke, aber die Höhepunkte rocken umso mehr.
Wie schon gesagt: An einem sonnigen Tag und mit entsprechender Gemütslage sind beide Alben Gold und eine dicke Empfehlung wert!
Line-up:
Peter Sundell (vocals)
Torben Enevoldsen (guitars, bass)
Thomas Heintzelmann (drums)
Tracklist |
01:Divided
02:Call Of The Wild
03:Brothers In Arms
04:Heavy Metal Thunder
05:Make A Stand
06:Break Through
07:Forever And Ever
08:My Religion
09:How Long
10:The Real Deal
11:Peace Of Mind
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