Definition Of Madmen (DOM) steht für Hard Rock, mit den Stiefeln in den Sümpfen des Blues steckend, krachende Musik, die ihre Hände im Stoner Rock badet und unverkennbar ein Faible für Melodien unterschiedlichen Charakters hat.
DOM-Gitarrist/Sänger Mick Hup und Schlagzeuger Theo Thumper sind bestens bekannt durch die Blues Rock-Formation Black Top. Der Tiefton-Spezialist Rob van den Broek zupft die dicken Saiten auch bei Superfloor. Lars KK gehört ebenfalls zur Band, hat allerdings auf dem Albumdebüt "Evil Lullabies" nicht mitgewirkt. Vielmehr war es der Plattenproduzent Marco Hovius ( 16Down), der auf ziemlich unterschiedlichen Instrumenten mitgemischt hat. Schließlich darf an dieser Stelle nicht Floor Kraaijvanger, die Frontfrau von Superfloor unerwähnt bleiben. Sie sorgt auf der elfteiligen Scheibe für die Backing Vocals.
Die Anzeige des Rock-Kompressors befindet sich grünen Bereich, der Widia-Bohrer ist bereit, um sich unaufhaltsam den Stoner Rock sowie seine artverwandten Stilrichtungen vorzuknöpfen. Mit Samthandschuhen wird das Silber des Hard Rocks sanft auf Hochglanz gebracht. Definition Of Madmen ist eine Combo, die mit ihrer ersten Platte einen verdammt guten Weg in die richtige Richtung gemacht hat. Mit erfahrenem Blick auf das Genre hat man elf Kompositionen (auch gemeinsam mit Marco Hovius) zu Papier gebracht, super arrangiert und mit einem nicht von der Hand zu weisenden Live-Charakter eingespielt.
Wenn DOM auf der Homepage schreibt, dass Einflüsse »of Black Sabbath, Queen Of The Stone Age, Led Zeppelin and Soundgarden [...] obviously present« sind, dann darf man der Combo die Hand zum Glückwunsch reichen, denn in der dreiviertel Stunde Gesamtspielzeit hat man es fertig gebracht, die Einflüsse unter einer mehr oder weniger dicken Sandstrand-Schicht unterzubringen.
Eines der, aus meiner Sicht, zentralen Stücke von "Evil Lullabies" ist "Beyond The Moon". Die Frage
»Is there heaven far beyond the moon?«
wird auf eine sehr geschmackvoll-hinlangende Art und psychedelische Weise beantwortet. Hier zeigt der musikalisch-periphere Blick der Band auf die essentiellen Dinge des Genres.
Düstere Nebelschwaden umgeben den nicht gerade hoffnungsvollen Text:
»Nightmare in your eyes
Evil Lullabies
Nothing stays unclosed
Nothing satisfies«
Nach diesem klasse konstruierten Ausflug in die Welt der bösen Träume lässt Definition Of Madmen in "Falling Down" die Leinen des Rock locker hängen. Staubtrockene, zum Teil stakkatoartige Riffs reichern die Luft an. Ein unwiderstehlicher Groove treibt das Stück nach vorne und etwas entspanntere Intermezzi sorgen für höllische Dynamik.
So etwas wie das Gegenstück dazu ist der Schlusspunkt mit dem Titel "Always Too Soon". Die akustische Gitarre wird geschultert, nie zu süß werdende Streichersounds geben den dramatischen Ton an und mit dieser Power-Ballade setzt die Gruppe ein weiteres Ausrufezeichen. Der Opener "Common Sense" ist nur eine erste Standortbestimmung der Kapelle aus den Niederlanden. Lieder wie "Shut Down, Left And Broken" sowie "Not My Way" können ihre Affinität zum Blues nicht leugnen.
Man darf gespannt darauf sein, wie dieses furios-rockende DOM-Konzept live auf der Bühne umgesetzt wird. Sehr gut inszenierter Rock mit vielen Verästelungen ist überzeugende Tatsache einer Musik, die sich auf tolles Handwerk stützt.
Line-up:
Mick Hup (vocals, guitars)
Lars KK (guitar)
Theo Thumper (drums, percussion)
Rob van der Broek (bass, backing vocals)
With:
Marco Hovius (mellotron, cimbasso, horns, ebow, acoustic guitar)
Floor Kraaijvanger (backing vocals)
Tracklist |
01:Common Sense (4:40)
02:Shut Down, Left Out And Broken (4:44)
03:Got My Way (4:47)
04:Don't Fake It (3:09)
05:Beyond The Moon (4:30)
06:Falling Down (4:23)
07:Hands Of Time (4:59)
08:The One Thing (4:05)
09:Love (3:15)
10:Faders Up (3:21)
11:Always Too Soon (4:49)
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