Aus der Progressive Fusion-Gruppe Cerebus Effect spaltete sich diese Baltimorer Formation ab, die uns mit "August In The Urals" ihr Debüt liefert und zumindest mir die Gehirnwindungen ordentlich durcheinander gewirbelt hat.
Ein lupenreines Prog-Album also - und auch noch eines, das die Bezeichnung 'progressiv' wirklich verdient hat, denn man findet, in der Prog-Landschaft leider nur noch sporadisch üblich, viel Neues: Frische, meisterhaft arrangierte und komponierte Stücke, die zwar zeitweise an die frühen Yes oder Genesis erinnern, die aber dennoch genügend Elan im Gepäck haben. Und selbst wenn sie es nicht hätten, würden sie den Hörer noch des Öfteren überraschen.
Deluge Grander schrauben den Grad der Komplexitität, wie im 27-minütigen - in sieben Stücke unterteilten - Opener "Inaugural Bash", mal ganz nach oben, dann, wie für den Titeltrack, wieder etwas runter. Und selbst das ist dann noch um Einiges vertrackter, als Alles, was ich seit Langem gehört habe.
…Und sicherlich auch abwechslungsreicher. Denn statt, wie manch Anderer, einfach nur eine Stunde durchzufrickeln, lassen diese bemerkenswerten Amis unzählige verschiedene Landschaften und Orte in der Fantasie des geneigten Hörers entstehen und wieder zerfallen; mal sind es luftige, leichte - mal düstere Klangwelten, untermalt von den unheilsschwangeren, nur sporadisch eingeworfenen Gesangsparts. Ein Erlebnis, das jeder Musikliebhaber so oder so ähnlich auf jeden Fall schon gehabt haben sollte.
Und dann schaltet man den Fernseher an und wundert sich, was eigentlich mit all den Leuten nicht stimmt, die sich dieses geistlose Zeug auch noch ansehen. In Anbetracht dessen kann ich Jedem nur anraten: Habt den Mut zu diesem Album; es soll euer Schaden nicht sein. Deluge Grander sind nichts für den schnellen Headbang zwischendurch, aber wenn man diesen grandiosen Kompositionen die nötige Zeit lässt, werden sie es Einem vielfach zurückzahlen.
Also, um es jetzt kurz zu machen - Deluge Grander schießen mit Lichtgeschwindigkeit an die Weltspitze des Progressive Rocks. Unerfahrene mögen anfangs überfordert sein, sollten sich aber nicht entmutigen lassen. Proggern muss ich allerdings 'befehlen', sich dieses Album zu besorgen. Es gibt keine Entschuldigung, und sie werden auf lange Sicht nichts Besseres finden.
Ich empfehle, "August In The Urals" bei völliger Dunkelheit zu genießen. Die Bilder, die vor dem geistigen Auge des aufnahmebereiten Hörers entstehen werden, sind weit aufregender als das Wohnzimmer!
Tracklist |
01:Inaugural Bash (26:57)
02:August In The Urals (15:52)
03:Abandoned Mansion Afternoon (12:14)
04:A Squirrel (8:45)
05:The Solitude Of Miranda (7:18)
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