Demon's Eye / 02.03.2013, Bluesgarage, Isernhagen
Bluesgarage
Demon's Eye
Bluesgarage, Isernhagen
02. März 2013
Konzertbericht
Stil: Rock


Artikel vom 20.03.2013


Hans-Jürgen Schmidt
Demon's Eye»Wollen wir uns mal Demon's Eye anschauen?« Das fragte mich ein Freund als er las, dass die Band in der Bluesgarage spielen wird. Demon's Eye, eine Deep Purple Cover-Band? Nein, eine Tribute-Band und diesmal würde sogar Doogie White dabei sein, ehemaliger und zugleich letzter Sänger der legendären Rainbow. Zu Demon's Eye muss man wissen, dass schon Jon Lord und auch Ian Paice einige Gigs mit den Siegerländern gespielt hatten.
Dann konnten sie ja so schlecht nicht sein?! Ich stimmte zu und die Tickets wurden bestellt. Gespannt war ich schon, schliesslich war es mir vergönnt, aufgrund der Stunde der frühen Geburt, die Originale in der MKII-Besetzung live geniessen zu dürfen.
HenryDie Bluesgarage war ordentlich gefüllt als "Jessica" erklang. Ein eindeutiges Signal an die Wartenden - jetzt geht es los und die Ansage von Henry würde diesen Konzertabend einläuten. Zwei Dinge waren es im Kern seiner Ansage: die Band scheint immer beliebter zu werden, das sähe man an den steigenden Zuschauerzahlen und Doogie ist erkältet wird aber sein Bestes geben.
Der Start war dann auch gewaltig. Es ging gut los mit "Burn" dem gleichnamigen Titeltrack der ersten Scheibe aus der Coverdale / Hughes-Ära. Doogies Stimme war o.k und schon erwischte ich mich beim Mitsingen des Refrains. Als zweites Stück gleich "Black Night", einer meiner absoluten Favoriten. Laid back gespielt vom Gitarristen Mark Zyk und dem Rest der Band - so soll es sein. Mit "Knocking At Your Backdoor", ging es fulminant weiter. Ich war wirklich überrascht von der Interpretation der Stücke. So nah an den Originalen aber doch mit einem eigenständigen Touch.
Demon's EyeDas ruhigere "Sail Away" brachte den Puls erst einmal etwas runter - Zeit für ein Bier. Dann ein kurzes Aufhorchen, das Stück kannte ich nicht. "Far Over The Rainbow" ist von der aktuellen CD The Stranger Within, die die Band zusammen mit Doogie White eingespielt hat. Mit "You Fool No One / Blues / Pictured Within" gab es ein nettes Medley, das sehr abwechslungsreich rüberkam. Überhaupt ist das traumhafte Zusammenspiel der einzelnen Bandmitglieder sehr positiv aufgefallen. Das Publikum war zeitweise sehr fasziniert von dem Purple-typischen Wechselspiel zwischen dem Gitarristen Mark Zyk und dem Keyboarder Florian Pritsch, der mit seinem musikalischen Klassik-Hintergrund für diese Band die optimale Besetzung, ist.
Demon's EyeGetrieben von der allzeit ruhig aber druckvoll spielenden Rhythmusfraktion Andree Schneider und Maik Keller laufen die Beiden, bei Purple-typischen Gitarren-Orgel-Duellen, zu Höchstform auf. Vor der Pause sollte der Klassiker "Child In Time" das Auditorium verzücken, leider musste Doogie seiner angeschlagenen Stimme Tribut zollen. Das war aber meckern auf hohem Niveau. Jetzt gab es eine Pause, die ich dazu nutzte, meinen Platz vor der Bühne zu räumen und etwas gegen den trockenen Hals zu tun. Meine Bilder hatte ich im Kasten, jetzt konnte ich den Rest des Konzertes in Ruhe von meinem Platz am Stehtisch verfolgen.
Demon's EyeNach der Pause gleich der nächste Killer-Song, "Speed King". Dieses Stück hatte mich schon damals in meinem 500er Fiat zu Höchstgeschwindigkeiten nahe der 100km/h-Grenze getrieben. Mit "Ariel" von der "Stranger In Us All", der letzten Rainbow-Scheibe und einzigen mit Doogie White am Mikrofon ging es weiter. Dann doch "Lazy". Wir hatten auf der Hinfahrt spekuliert, ob die Nummer im Set sein wird und glücklicherweise war es so. Danach "Wasted Sunsets", meiner Meinung nach eines der schwächeren Purple-Stücke mit, zugegeben, einer starken Gesangsleistung. "Mistreated" darf auf keiner Setlist fehlen und mit Stormbringer folgte wieder eines der Stücke, die schon damals nicht so meinen Geschmack treffen konnten, allerdings traf das auch auf "Perfect Strangers" zu.
Demon's EyeSchade, dass das Set so endete, waren meine Gedanken. Die Band sollte mich aber Lügen strafen, es folgte einer der eindrucksvollsten Zugabenblöcke mit: "Highway Star", einem Medley aus "Long Live Rock And Roll", "Starstruck", "Woman From Tokyo" und natürlich "Smoke On The Water".

Richtig emotional wurde es dann beim letzten Stück des Abends "Temple Of The King". Das Publikum war beim wechselseitigen Gesangsspiel mit Doogie so phänomenal, dass es ihm die Tränen in die Augen trieb. Ronnie James Dio ist allgegenwärtig. Das war ein schöner Schluss eines tollen Konzerts in einer super Location.
Danke Henry, danke Demon's Eye. Demon's Eye
Setlist:
01:Burn
02:Black Night
03:Knocking At Your Backdoor
04:Sail Away
05:Far Over The Rainbow
06:You Fool No One/Blues/Pictured Within
07:Child In Time
- Break -
08:Speed King
09:Arie
10:Lazy
11:Wasted Sunsets
12:Mistreated
13:Stormbringer
14:Perfect Strangers
First Encore
15:Highway Star
16:Medley: Long Live Rock And Roll/Starstruck/Woman From Tokyo/Smoke On The Water
Second Encore
17:Temple Of The King
Demon's Eye       Demon's Eye       Demon's Eye
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