Desert Doom / Arrive Of Nastromo
Arrive Of Nastromo Spielzeit: 25:38
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2006
Stil: Rock


Review vom 12.11.2007


Ulli Heiser
Desert Doom, das ist ein Name der verpflichtet, bzw. Erwartungen weckt.
Die Truppe aus Läpzsch (Leipzig - der Verf.) geht gar noch einen Schritt weiter und schreibt folgendes auf der Rückseite des Covers:

»Warning!
Desert Doo's finest Krautrock
bears the seed of Nastromo.«
Das mit dem Krautrock vergessen wir mal, zumindest für mich ist das eine Richtung, welche nicht nur durch die Herkunft der Musiker bestimmt wird. Unzählige Diskussionen gab es bereits um den Begriff Krautrock und das wird wohl bis ans Ende aller Tage so weitergehen. Was die Warnung angeht, sei den Unwissenden noch schnell gesagt, dass die Nastromo ein Raumschiff aus dem Film "Alien" war.
Im Gegensatz zum wohlfeinen melodischen Intro, meint man im sechsten Titel wirklich, sich in einem Raumschiff zu befinden und jedem Moment einem Alien Vis-à-Vis zu stehen. Die komplett aus Geräuschen bestehende Nummer endet mit den versöhnlichen Worten »und aus, die Maus«.
Genanntes Intro leitet über zum "Souljail", hinter dessen Gittern eine Gitarre explodiert und ein psychedelisches Stoner-Gewitter auf den Hörer prasselt. Wenn man sie nicht bereits kennt, ist die Stimme von Max (Ex-Nuke Eastern Plot) anfangs schon gewöhnungsbedürftig, weil sehr markant und höhere Frequenzen bedienend. Ganz anders die Growl-Stimme von Tobi (oder ist das auch etwa Max?) Wie auch immer, in Verbund mit der geilen Gitarre kommt das sehr gut.
"The Suicide" rollt ein und die üblichen Verdächtigen aus dem Stoner/Doom-Bereich lassen grüßen. Bass und Schießbude weben sehr dicht und lassen nichts durch- oder anbrennen. Die Orgel legt ihr Tasten-Gespinst als zweites Netz über das Fundament und lassen Tobi und Max toben. Der eine an den Saiten, der andere per Stimmbänder. Schön hier der Break zu einem akustischen Part mit Klampfe und Harp. In "Awakening" wird es auf die Spitze getrieben, denn zu den üblichen Orgien gesellen sich auch 'abstrakte' Parts sowie ein Saiten- und Vocal-Ritt, der einigen Prog Metal-Scheiben sehr gut zu Gesicht stünde. Dank Booklet-Info weiß ich, dass sich hier Witte die Seele aus dem Leib growlt.
Die Erholung für die Seele hört auf den Namen "Creator" und ist eine ruhige Nummer, die in der Tat auch an alte Krautrockzeiten erinnert. Das haben die Sachsen also doch drauf und ich bin gespannt, in welche Richtung das Pendel ausschlägt, wenn der angekündigte Longplayer erscheint.
Line-up:
Tobi (acoustic & electric guitars, bass, backing-vocals)
Nico (drums, voice - #5))
Bormann (bass)
Max (vocals)
Torte (space guitars)
Bärtel (piano, organs)
Thilo (harp)
Witte (endgrowl - #4)
Tracklist
01:Arrive Of Nostromo
02:Souljail
03:The Suicide
04:Awakening
05:Creator
06:Signals
Externe Links: