Es ist der Sommer 2010 und Destination Anywhere rücken ihr erstes vollwertiges Studioalbum "Party, Love & Tragedy" ins Blickfeld all jener, die auf leichtfüßigen, gutlaunigen Ska-Punk mit dickem Popfaktor abfahren.
Drehten wir die Zeit ca. ein Jahr zurück, wäre in diesen Tagen die EP You Won't Bring Me Down des (mittlerweile) Oktetts erschienen. Dieses zweite Lebenszeichen der Truppe (2006 wurde bereits die Debüt-EP "Coffee, Horns & Cigarettes" veröffentlicht) war damals sehr vielversprechend, sofern man denn auf Referenzgrößen wie Smash Mouth, Less Than Jake, Mad Caddies oder Reel Big Fish steht.
Und auch ein Jahr später verhält es sich immer noch so, dass Zeitgenossen, die derartige Formationen zum Würgen finden, bei den Pfälzern nichts verloren haben. Zu gut gelaunt und von positiver Energie durchzogen ist die Musik von Destination Anywhere, als dass sich Schwermut und Melancholie auf lange Sicht breit machen könnten.
Natürlich dürfen bei einem Albumtitel wie "Party, Love & Tragedy" auch die getragenen Momente nicht fehlen. Zwar kann man diesem Etikett ansehen, dass die positiven Seiten (Party, Liebe) in der Musik des Achters eindeutig überwiegen, doch dass die Jungs auch nachdenklich sein können, zeigen sie dann und wann, z.B. bei den Nummern "Let Us Lie" oder "You Make Me Drown" - die Tragik schaut somit im bunten Liederreigen dann auch ab und zu mal vorbei.
Im Großen und Ganzen kann zu diesem Silberling aber ordentlich abgerockt werden - die Band beweist durchgehend Spielfreude und hat ordentlich Spaß inne Backen. Die Bläser von Philipp, Bätzing, Christian und Christoph kommen dabei glücklicherweise so wohldosiert zum Einsatz, dass die Gefahr eines Brass-Overkills nicht besteht. Das freut meine Ohren, die auf exzessive Blasinstrumente tendenziell allergisch reagieren. Erstaunlich übrigens, wie Destination Anywhere gerade in ruhigeren Momenten durch Trompete, Posaune und Saxofon wunderhübsche Akzente setzen können - das hat Klasse!
Während die Bläser beim freudestrahlenden Vollgas-Opener "How You Feel" (übrigens ein Garant auch als Eröffnungsnummer bei Live-Auftritten) oder beim flotten "Expectations" also anständig Staub aufwirbeln, schaffen sie es bei Songs wie "It's Going Down" oder "I Can Wait", als untermalende Unterstützung für ordentlich Tiefgang zu sorgen.
Insgesamt ist Destination Anywhere hiermit ein Album gelungen, das im Bereich Pop Punk und Ska viele Ausrufezeichen setzen kann. Zumindest hierzulande sollte sich der Erfolg der Truppe mit "Party, Love & Tragedy" im Gepäck weiter ausbauen lassen: Genügend starke, die Genregrenzen gekonnt auslotende Songs (von Sommerhit bis Punk Rock-Brett) hat die Combo ja mittlerweile in der Hinterhand. Tanzen und Wohlfühlen garantiert!
Line-up:
David (microphone)
Tim (guitar)
André (bass)
Peda (drums)
Philipp (trumpet)
Bätzing (trombone)
Christian (alto sax)
Christoph (tenor sax)
Tracklist |
01:How You Feel (3:31)
02:Erdbeere (2:56)
03:The Quest (2:40)
04:Let Us Lie (3:04)
05:I Can Wait (2:25)
06:Ignorance & Consequences (2:40)
07:You Make Me Drown (3:33)
08:It's Going Down (3:00)
09:Expectations (2:21)
10:Nothing In My Hands (1:06)
11:Now I'm Fallin' (3:42)
12:Tell Me (3:03)
13:I'm A Mess (3:01)
|
|
Externe Links:
|