Deville / Come Heavy Sleep
Come Heavy Sleep Spielzeit: 50:02
Medium: CD
Label: Buzzville Records, 2008
Stil: (Stoner)Rock

Review vom 26.02.2008


Joachim 'Joe' Brookes
Für Ende 2003 war Deville ausgezählt und erblickte das Licht der Musikwelt. Wie aus dem Info-Blatt zu entnehmen ist, spielte man seit Anfang 2004 bereits über 50 Gigs und zusammen mit Sergej The Freak veröffentlichte das Quartett 2005 eine CD mit dem sinnigen Titel "Sergej The Freak Meets Deville".
Jetzt ist die Combo mit ihrer ersten eigenen Platte, die auf den Namen "Come Heavy Sleep" hört, in den Startlöchern.
Aus den Puschen kommt Deville allerdings erst nach 44 Sekunden, denn das Intro ist lediglich düster-atmosphärisches Geplänkel.
Aber dann legt erst eine Verzerr-Gitarre, gefolgt von einer Zweiten los. Die Bassdrum groovt dazu und der Bass pumpt aus dem Keller. Andreas Bengtsson singt, als hätte er die Eisenfeile noch im Hals. Das (Stoner-) rockt mächtig! Man lockert die Höllenfahrt mit einem Rhythmuswechsel auf, um dann wieder in die Vollen zu gehen.
Mit "Come Heavy Sleep" geht es auf der gleichen Schiene weiter, allerdings mit einem schleppenden Rhythmus. Markus Nilsson unterzieht die Becken seines Schlagzeugs einem Härtetest. Es wird besinnlich, nur die Gitarren spielen, bis wieder Kohlen auflegt werden.
Zur Eröffnung von "Black Dawn" hat sich Band nicht viel Neues einfallen lassen, denn es klingt hier wie das "Intro".
Ui, jetzt wird es aber düster! Der instrumentale Titel hat etwas Doomiges. Deville werden noch einen Tick langsamer, aber weiterhin scheppern die Gitarren. Der Song ist ein einziges Auf- und Abschwellen an Dynamik.
Kein Grund Fahnenflucht zu begehen, weil uns "Deserter" wieder auf den Boden der Tatsachen zurück bringt. Wurde schon ein Solo gespielt? Nein, bisher noch nicht. Ansatzweise bekommen wir jetzt dergleichen auf die Lauscher.
Eine frische Prise Black Sabbath servieren Deville mit "Stillborn". Die 6-Saiter sind freundlicher gestimmt und Bengtsson hat die Feile mittlerweile geschluckt.
Hey, die Sonne kommt durch. "Earthburn", zwar auch mit verzerrten Gitarren gespielt, hat geradezu verträumte Momente, die wiederholt durch Heftiges unterbrochen werden. Und da ist dann endlich auch etwas, was man Gitarrensolo nennen kann.
"Open Gates": "Intro" zum Dritten.
In der Sonne labt sich auch "Into The Smoke". Ein Händchen für gut gesetzte Breaks, Tempiwechsel und fetzige Riffs haben die Schweden-Kracher. Der Song gefällt bis zu diesem Zeitpunkt am besten, was durch "Sweet Blood" nur bestätigt wird, denn Deville loten den heftigen Blues Rock (mit Slidegitarre) aus. Dieses Ding gefällt jetzt richtig gut. Die Band verfügt doch über einen peripheren Blick. Manchmal ist der Stoner Rock ja wirklich nicht weit vom Blues Rock entfernt.
Seit "Into The Smoke" haben die Songs ein anderes Flair, da kann mir einer sagen, was er will. Stammen die Tracks aus einer anderen Zeit? Auch "Far Beyond" (mit Wah Wah-Solo) und "Rise Above", der längsten Nummer auf "Come Heavy Sleep" können voll überzeugen. Schon wieder ein tolles Solo und die Riffs sind heavy und nicht mehr doomig.
Nach hinten heraus wird das Album stets besser, was natürlich nicht heißen soll, dass vorher Mist geboten wurden. Die Tracks werden ganz einfach differenzierter und die Nebel lichten sich.
"Outro" ist "Open Gates" und "Intro". Füllstoff, gottlob an die kurze Leine genommen.
Devilles "Come Heavy Sleep" hat drei Durchgänge gebraucht, um richtig zu zünden.
Somit hievt sich das Album, speziell wegen des Endspurts auf 7 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Andreas Bengtsson (guitar, vocals)
Martin Hambitzer (guitar, backing vocals)
Markus Åkesson (bass)
Markus Nilsson (drums, backing vocals)
Tracklist
01:Intro (0:41)
02:Sunset Capricorn (3:58)
03:Come Heavy Sleep (5:00)
04:Black Dawn (5:38)
05:Deserter (3:12)
06:Stillborn (4:09)
07:Earthburn (4:35)
08:Open Gates (0:44)
09:Into The Smoke (4:16)
10:Sweet Blood (5:30)
11:Far Beyond (4:11)
12:Rise Above (7:04)
13:Outro (0:58)
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