Nach dem Ausstieg bei Pain Of Salvation präsentiert uns Basser Kristoffer Gildenlöw eine neue Scheibe in einem neuen Gewand. Zusammen mit holländischen Freunden hat er das Projekt Dial gegründet, und schwups, schon ist "Synchronized" auf dem Markt. Neben Gildenlöw selbst, fällt mir sofort Lilo Hegt auf, die bis zum Jahr 2003 bei der Gruppe Cirrha Niva mitwirkte und hier kräftig das Mikro schwingt.
Nun, was ist dabei entstanden? Gleich zu Beginn geht es bei dem Eröffnungstrack etwas fernöstlich zu, bevor harte Riffs die Atmosphäre unterbrechen. Das geht mächtig ins Ohr, ist sicherlich nicht neu, aber doch gut gemacht. Beim Folgetrack "Sadness" hören wir einen traurigen und melancholischen Kristoffer Gildenlöw, der sich selbst mit der akustischen Gitarre begleitet. Das ergänzende Piano macht die Sache rund, obwohl die später einsetzende Solo-Gitarre doch etwas mehr Power gebrauchen könnte. Es gibt kaum ausschweifende Instrumentalpassagen, aber irgendwie haben die Damen und Herren das Stück elegant arrangiert.
Bei "Jewel" orientieren sich die Gesangslinien am straighten Rock. Die Drums versprühen dabei etwas Witz. Allerdings, dass muss auch angemerkt werden, wird von der Formation die Bremse gezogen. Da hätte man in meinen Augen etwas nachlegen müssen. Leicht jazzig, ja sogar 'beswingt' erinnert mich die Dame bei "Candyland" etwas an Kate Bush. Es handelt sich hierbei um ein nettes Stelldichein, geradezu filmreif!
An vielen Stellen ist diese Scheibe einfach schön. Schön ruhig! In "Green Knees" geht man andächtig zu Werke, immer darauf bedacht, die gespielte Atmosphäre in ihrem vorgegeben Rahmen zu halten. Davon kann man halten, was man möchte. Mir gefällt es, zumal sich die Nummer nach hinten raus steigert.
Aber: Was sich als schön darstellt, kann dem geneigten Hörer mit zunehmender Spieldauer leider auch etwas auf die Nerven gehen. Denn irgendwann sollte die Band auch zünden. Was sich das Duett Gildenlöw/Hegt hier leistet, ist in Ordnung, aber eine Spur mehr an Dynamik dürfte es schon sein. "Wish It Away" ist von seiner Stimmung mehr für die kalte Jahreszeit geeignet. Jedenfalls empfinde ich es so. Alles gedämpft und dennoch eingängig.
Jetzt kommen wir zum Manko: "Wounded" ist langweilig und in meinen Ohren kompositorisch vollkommen daneben. Den Abschluss dieses Albums bildet "Childhood Dreams" mit akustischen Gitarren und einem tiefen, fast schon flüsternden Gesang.
Im Ergebnis betrachte ich "Synchronized" als eine nette Ergänzung, weise vorsichtshalber aber noch mal darauf hin, dass es sich hier keineswegs um einen Pain Of Salvation-Ableger handelt. Ob die Sache hier Zukunft hat, bleibt abzuwarten. Ein paar Briketts auflegen und dazwischen die ruhigen Parts und schon wäre die Welt vollkommen in Ordnung!
Line-up:
Kristoffer Gildenlöw (vocals, guitars, bass, keyboards, mandolin, cello)
Liselotte 'Lilo' Hegt (vocals, bass, keyboards)
Rommert van der Meer (guitars)
Devon Graves (vocals, guitars)
Dirk Bruinenberg (drums)
Eugenia Lackey (choir)
Tracklist |
01:Beautiful (5:00)
02:Sadness (4:34)
03:Jewel (4:30)
04:Candyland (3:40)
05:Green Knees (5:58)
06:Hello (3:56)
07:Points Of View (5:37)
08:Wish It Away (5:08)
09:Wounded (3:12)
10:Nature's Cruelty (2:17)
11:Childhood Dreams (8:05)
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