|
Die! Chihuahua Die! / Bitch Songs
|
|||
|
Diese Waliser mögen keine kleinen Hunde - oder wie sonst ist der Bandname Die! Chihuahua Die! zu verstehen?! Wie auch immer man zu mexikanischen Modehündchen stehen mag, am Debütalbum "Bitch Songs" kommt man als Fan von Garage Punk und Screamo kaum vorbei, offeriert es durch seine schroffe Unverbrauchtheit doch ein frisches Lüftchen in der Szene.
Schon das sehr eigenständige Artwork der Scheibe sticht ins Auge. Der alte 'Fingerbart' auf dem Cover erinnert irgendwie entfernt an Davy Jones, den Bösewicht aus den "Fluch der Karibik"-Filmen. Klappt man die Hülle auf, springt einem dann ein Totenschädel mit Chihuahua-Ohren entgegen - eine graphisch sehr passende Umsetzung des Bandnamens.
Doch es wäre ja etwas zu wenig, einzig mit optischen Vorzügen zu glänzen, und so dröhnt einem die so wichtige, wütende Kreativität entgegen, sobald man die Silberscheibe zum Laufen gebracht hat. In guter, alter Punk Rock-Tradition lässt es der Vierer kurz und knackig, dafür aber unglaublich derbe und ungeschönt angehen, denn nach neun Songs und 25 Minuten ist der chaotische Spaß dann plötzlich schon wieder vorbei.
Genau so gehört sich das in diesen Kreisen, und Songs wie "Knife Sex", "Stuck Pig" oder "Action/Fuck/Action" scheppern einem logischerweise als von schweren Riffs beeinflusster, brutaler Hardcore Punk'n'Roll um die Ohren. Einzig der "Happy Song" zwischendrin will durch seinen positiven Titel so gar nicht ins destruktive Konzept passen - in musikalischer Hinsicht bleibt aber auch hier alles im Rahmen.
Freunde von Garage Punk der frühen Jahre über Queens Of The Stone Age (erkennbar in so manchem angebluesten Lick) bis hin zu naheliegenden Vergleichsgrößen der Marke Gallows, Melvins, Refused oder auch Every Time I Die sollten sich diese neun "Bitch Songs" daher unbedingt mal auf die Ohren geben. Wer generell auf chaotisch-verzweifelte, unsauber rockende Punk-Sounds steht, der wird bei den Walisern fündig. Dass Die! Chihuahua Die! auf ihrer MySpace-Präsenz aber die AOR-Größen Journey, Kansas und Boston unter ihren Top-Freunden gelistet haben, darf man wohl als Zeichen des kranken Humors der Truppe verstehen - genau wie den an Iron Maiden erinnernden Titel "Brian Maiden".
Line-up:
Paul Davies (vocals) Joe Mensor (guitars, backing vocals) Marc Real (bass) Tom Conway (drums)
Externe Links:
|
