Die US-Amerikaner
Dimension X gründeten sich im Jahr 2001. Dabei entstanden sie aus den beiden Prog Metal-Kapellen
Dweller und
Diluvian. Bei "Implications Of A Genetic Defense" handelt es sich um das zweite Studio-Album der Band, nachdem 2005 der erste Output "So...This Is Earth" erschienen ist und man in der Folge immerhin so positiv von sich reden machte, dass man einige Shows für
Megadeth und
Dream Theater eröffnen durfte.
Diese Scheibe ist ein Konzeptalbum, welches musikalisch die Nachteile der Genforschung darbieten soll. Nun, das schaffen
Dimension X in weiten Teilen auch. Nach einem düsteren und schwermetallischen Anfang mit "Serial", bei dem die Stimme von Lead Sänger
David Hoover II für mich noch nicht ausreichend differenziert klingt, werden im Anschluss "The World News" bekannt gegeben. Von diesem Zeitpunkt an wird eine musikalische Wende eingeleitet und der Hörer in die beginnende Story hinein gezogen. Ganz im Stile von
Queensryche hören wir das umwerfende und 13 Minuten andauernde "Justifaction". Da schlägt der Bass so manchen Haken, während die Tasten zwar dezent, dafür aber sehr wirkungsvoll, ihre Melodien abliefern. Die Gitarrenspuren liegen rhythmusbestimmend über allem und geben so die metallische Richtung vor. Schlagzeuger
Eddie Shapanske besticht zudem durch sein exaktes Timing und bietet mit seinen Betonungen einen hervorragenden Groove. Der Song steigert sich eindrucksvoll, so dass die lange Spielzeit wie im Fluge vergeht.
Die Geschichte wird aus Sicht das Hauptakteurs sehr interessant. Ein pochendes Herz ("Heartbeat") verdeutlicht die innere Anspannung. Dabei wirkt der Track an sich sehr schwerfällig und verquer, deutet jedoch auf einen kaum auszuhaltenden Gemütszustand hin. Das folgende "Cordwood" packt so richtig die Keule aus. Treibende Double Basses machen die Gratwanderung aus, die Keyboards geraten immer mehr in den Hintergrund und die Gitarren brutzeln, was das Zeug hält.
Man muss den Jungs auch Ideen attestieren. Kettensägen, wummernde Bässe, außergewöhnliche und filmreife Piano-Läufe, funkige Gitarren und schnelle originelle Drums. Diese Trademarks machen die Stärke von "A Fifth Of Madness" aus. Das stimmungsvolle "Lamentation" geht anschmiegsam ins Ohr, setzt gefühlsduselige Emotionen frei und bringt den Synthesizer mehr zum Einsatz, als es auf dem bisherigen Teilstück des Albums der Fall war.
Die beiden abschließenden Stücke "Retribution" und "Watercolor" sind dann im traditionellen Prog Metal beheimatet. Die im Begleitwerk angebotenen und verwandten Dream Theater sowie Symphony X möchte ich nur ansatzweise erkennen. Dafür ist der Gesamtsound doch zu unterschiedlich, obwohl zum Ende hin die symphonischen Klänge der Synthies immer mehr zum Tragen kommen.
Eine echte Überraschung. Dimension X haben ein insgesamt sehr schlüssiges und abwechslungsreiches Scheibchen eingespielt. Wer also Langeweile hat und etwas abseits der üblichen Verdächtigen sucht, könnte hier sehr interessantes Material geboten bekommen. Ein wirklich gutes Album!