Achtung, dieses Album beinhaltet zwar Riffs und Rock'n'Roll, ist aber glücklicherweise kein weiterer AC/DC-Klon. Dirty Age, eine noch junge Band aus Viernheim, lassen die Saiten glühen. Genau genommen ist es ein Mix aus klassischem Rock'n'Roll und Hard Rock. Fans der bekannten Riff-Raff-Rocker werden daher vorrangig bedient.
Dirty Age sind verwurzelt in kraftvollen und powergeladenen Rocksongs, so wie es auch vom Cover-Artwork vermittelt wird. Das Songwriting hat sich in erster Linie den Hooklines, Riffs und Grooves verschrieben, die bei dieser Musikrichtung als Grundnahrungsmittel dienen. Balladenkost ist fast nicht enthalten, wenn man von "Way Of Rock'n'Roll" einmal absieht, das allerdings etwas blechern schallt. Daher wird die Damenwelt wahrscheinlich nicht gerade in einen emotional bedingten Kaufrausch verfallen, aber das wird Dirty Age verkraften.
Wer die Namen "Cold As Ice", "Rock'n'Roll Rebel" und "Desperado" hört, könnte der irrtümlichen Wahrnehmung verfallen, dass Coverversionen mangels genügend Eigenkompositionen mit auf den Silberling gepackt wurden, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall. Andererseits wäre es empfehlenswerter gewesen, auf derart abgelutschte Namensgebung auf dem Debüt "Plug In" zu verzichten, um nicht von Anfang an eine Ablehnungshaltung aufzubauen. Auf jeden Fall gelingt den Jungs das Kunststück, genügend radiotaugliches Material auf ihrem Erstling zu versammeln.
"Burning Heels" und "Dynamite Man" wissen jedenfalls komplett zu überzeugen. Starke Refrains duellieren sich mit treibenden Gitarren, die genretypische Akzente setzen und die richtige Portion Leidenschaft artikulieren. Bei "Unleash The Demon" wurde allerdings zu lange in der AC/DC-Wanne gebadet, denn Ähnlichkeit und Phrasierung sind einfach zu deutlich. Von diesem Ausrutscher einmal abgesehen, bedienen uns die Rock'n'Roller stilsicher und emotional ausgewogen. Nichts wirkt abgenudelt oder grenzwertig belanglos. Der Sound ist bis auf wenige Aufnahmen fett, die Gitarrenattacken sind weiträumig und passgenau inszeniert. Es bleibt vom ersten bis zum letzten Ton spannend und wird sogar gegen Mitte der Gesamtstrecke noch packender als zu Anfang.
Dirty Age halten zumindest das, was sie versprechen und High Voltage wurde eben schon produziert, also geht es eigentlich nur darum, Spaß und Vielseitigkeit zu inszenieren und das hat die Band bei fast jeden Titel hinbekommen. Die Viernheimer können mit dieser Veröffentlichung auf offene Ohren hoffen und darauf kommt es letztendlich an. 7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Danly Freund (vocals)
Christian Geng (guitar)
Jonas Schick (guitar)
Luca Maiorino (bass)
David (drums)
Tracklist |
01:Walk It Like You Talk It
02:Burning Heels
03:Dynamite Man
04:Unleash The Demon
05:Rock'n'Roll Rebel
06:Cold As Ice
07:Desperado
08:Don't Mess With The Boogie Man
09:Hard Rock Rush
10:Stay Hot
11:Way Of Rock'n'Roll
12:Welcome To The Show
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