Am 20.04.2007 war in der Bischofsmühle (Hildesheim) und einige Wochen später im Durchzug (Erzingen) ordentlich was los. The Dirty Curtain Bluesband gastierte in den beiden Locations und sorgte mit abwechslungsreichen Blues-Liedern für sehr gute Stimmung bei den Zuschauern. Die jedenfalls applaudieren nicht nur höflich-nett, sondern spendieren reichlich Beifall von Herzen, so wie das Quartett um Gitarrist und Sänger David Juszkiewicz den Zwölftakter rüberbringt.
Mit nur einigen Fremdkompositionen (unter anderem
Dizzy Gillespie,
William 'Smokey' Robinson,
Johnny 'Guitar' Watson) taucht man mit der Band gerne in die Tiefen des Blues ab. Auf "Hometown Live" wird deutlich, auf welchem Niveau das Songwriting schwebt und wie erfolgreich die Band an der Leine der Unterhaltung zieht. Immerhin werden auf der mit etwas über achtundsechzig Minuten sehr gut gefüllten CD auch noch achtzehn Nummern geboten. Langeweile wird hier zu einem Fremdwort.
Ein Vergleich von zwei verschiedenen Instrumenten verbietet sich schon von selbst, aber der fingerfertige Gitarrist
David Juszkiewicz und Harp-Virtuose
Christian Hönniger entlocken ihren Arbeitsgeräten inspirierte Töne, agieren auf Augenhöhe. Die Rhythmusabteilung mit Bassist
Janne Fahlke und
Michael Häfner ist wie die Wirbelsäule, das Fundament, auf dem sich die anderen ausbreiten können.
Feinfühlig ist man im Umgang mit den Coversongs. So zieht die Band einen herrlich arrangierten Vorhang über Dizzy Gillespies "Joogie Boogie", bei dem Janne Fahlke fast schon in der Rolle eines melodischen Rhythmusgitarristen zu hören ist. Das Drehbuch der beiden Liveauftritte verteilt die Beteiligung von Harper und Sechssaiter-Zauberer so in etwa fifty-fifty oder sogar halbe-halbe. Beide Musiker verstehen sich aber definitiv auf die großen Töne des Blues ... da, wo man als Zuhörer die Begeisterung durch die berühmte Gänsehaut spüren kann.
Zumindest gibt es über die Songcredits eine eineindeutige Verbindung zu
B.B. & The Blues Shacks, denn deren Gitarrist
Andreas Arlt führte bei zwei Stücken auch den Stift über die Notenblätter. Allerdings muss man den anderen Ideenschöpfern wie
David Juszkiewicz oder
Christian Hönniger ein großes Lob für das Songwriting aussprechen. Da bewegen sich die Künstler schon auf gehobenem Niveau und die präsentierten Zwölftakter sind ebenfalls tolle Köstlichkeiten vor dem Herrn des Blues.
Einen sehr guten Eindruck von der Band konnte man sich schon bei
Christian Hönnigers Doppelpack
In Session With Friends machen, denn dort ist
The Dirty Curtain Bluesband mit insgesamt sechs Songs vertreten. Das Quartett hinterlässt sowohl in der rockigen Auslage als auch bei den Balladen einen sehr positiven Eindruck, zumal man es hier ja mit einer Live-CD zu tun hat.