Die Geschichte der texanischen Doom-, Death Metal-Band Divine Eve, die ursprünglich auch mal Catharsis hieß, reicht zurück bis ins Jahr 1992.
Im gleichen Jahr erschien das Demo "The Last Of The Sunset Faded", 1993 gefolgt von der EP "As The Angels Weep" und 1994 eine Promo für eine geplante 7", die aber nie erschienen ist.
1995 kam es zum Bandsplit, die einzelnen Mitglieder widmeten sich anderen Projekten: Infernal Oak und Crimson Relic.
2007 brachten Tarot Productions eine Best Of-CD heraus, die die EP und die Promo enthielt, ferner zwei Samplerbeiträge: Einer für "Death…Is Just the Beginning III" und eine Coverversion von "Visions Of Mortality" für das Tribute-Album "In Memory Of... Celtic Frost", mit der ich Divine Eve kennenlernte.
Wohl dadurch ermutigt oder inspiriert, wurde die Band 2008 reformiert. 2010 folgten nun zwei neue musikalische Lebenszeichen, eine Split Single mit der Band Vex und die EP "Vengeful And Obstinate", die mir nun das Vergnügen bereitet, sie in meinen CD-Player rotieren lassen zu dürfen.
Die Musik darauf erinnert mich an die bereits erwähnten Celtic Frost, jene legendäre Schweizer Band, die Mitte der 80er die Grenzen im Bereich von düsterem Metal erweiterte und neu absteckte, damit einen großen Einfluss auf Doom, Death, Black und Gothic Metal hatte, bevor sie zu experimentell und orientierungslos wurde und sich schließlich auflöste.
2006 kam es zu einem kurzen Comeback - auch dieses könnte Divine Eve mit beeinflusst haben bei der Entscheidung, wieder weiter zu machen.
Da es Celtic Frost schon wieder nicht mehr gibt, können wir uns also freuen, wenigstens Divine Eve zu haben, auch wenn es leider nur für 17 Minuten ist. Es gibt ja eine Repeat-Taste am Player…
Wobei die kurze Spielzeit wirklich der Wermutstropfen der CD ist, denn ich empfinde während der vier Songs eine leichte Steigerung, der letzte (und frostigste) gefällt mir am besten. Wie gut wäre "Vengeful And Obstinate" erst, wenn darauf zehn Lieder wären, von denen jedes besser wäre als der Vorgänger ...
Das heißt jetzt natürlich nicht, dass der Anfang schlecht wäre oder Divine Eve nur als eine billige Celtic Frost-Kopie funktionieren.
Nein, das texanische Trio überzeugt durch fantastischen Old-School-Doom-Death, meistens zäh und schleppend, aber bei "Vindication" auch mal flotter.
Nichts wirklich Neues, aber mit Suchtfaktor, zumindest für Hörer von rauem Doom, altem Black-, Thrash- und Death Metal. Elemente aus diesen Richtungen vereinigen sich hier zu einem unheimlichen Malstrom; atmosphärisch, finster, fies - dabei tonnenschwer und eindringlich.
Musik wie ein schwarzer Dämon, der aus düsteren Gefilden gekrochen kommt; böse und mächtig.
Ich bin überzeugt, das Ganze ist noch ausbaufähig, also:
Jungs, bitte mehr davon, und beim nächsten Mal mit längerer Spielzeit.
Dann wird vielleicht doch mal mehr aus Divine Eve, ich wünsche es Euch.
Line-up:
Michael Sleavin (rhythm guitar, vocals)
Xan Hammack (lead, rhythm & bass guitar, vocals)
Matt Killen (drums, backing vocals)
Tracklist |
01:Whispers Of Fire (3:41)
02:The Ravages Of Heathen Men (5:59)
03:Vindication (2:47)
04:Grievous Ascendance (4:39)
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