Dieser schwedische Vierer legt mit "III", man möchte es nicht glauben, das dritte Album vor. 2 Jahre sind seit der Veröffentlichung von "A Night In The Gutter" vergangen. Die Band hat 25 Songs geschrieben, 14 davon haben es auf das Album geschafft. Ein Unterschied zum bisherigen Schaffen, als man immer genau so viele Tracks schrieb, wie man gerade brauchte. "III" ist ein wenig härter als die beiden bisherigen Outputs, trotzdem aber sehr melodisch.
Das klingt von Beginn an sehr frisch, was aber auch zwingende Voraussetzung für etwaigen Erfolg sein sollte. Denn gerade die Melodic Metal-Sparte ist durch ständige Neuerscheinungen überbelegt. Dogpound sind allerdings auch ein weiteres Indiz dafür, dass Skandinavien eine gute Band nach der anderen spendiert.
Musikalisch treiben die Jungs ihre Rhythmen bereits bei "My Own Sin" an. Dabei sind sie modern und eingängig. Immer straight nach vorne und kein bisschen schwerfällig. Der melodische Hard Rock umschifft den AOR, wobei die Grenzen fast fließend sind und ineinander greifen. Allerdings können es Dogpound auch einigermaßen krachen lassen. "Glass Jar" ist so ein Beispiel, wo die Gitarren zum einen mit Effekten belegt werden, zum anderen aber auch düstere Heavy-Riffs das Geschehen bestimmen.
Immerhin gelingt es der Band, einiges an Abwechslung zu bieten. "Born A Winner" klingt eher amerikanisch und ich habe den Eindruck, dass sich Dogpound stilistisch auch ein wenig von Party-Acts wie z.B. Mötley Crue inspirieren ließen. Why not! Anschließend sind es sehr hörenswerte Boogie-Rhythmen in "Dead And Gone", die aus den Lautsprechern dröhnen und richtig Spaß machen.
Was mir ein bisschen missfällt, sind die gewählten Gesangslinien, die einfach viel zu sehr auf die erfolgreiche Konkurrenz schielen. Man beachte das balladeske "Not Welcome Here", die Formation sollte zukünftig vielleicht doch etwas mehr auf den eigenständigen Stil achten. Sie haben ohne Zweifel das Zeug dazu, denn auf "III" verpuffen, durch zu wenig eigene Innovation, zu viele Songs. Das Meiste ist auf dieser Scheibe sehr hörenswert und professionell gestaltet, aber größtenteils eben auch nur Einheitsbrei. Schade!
Auf der anderen Seite brennt die Band ein melodisches Metal-Feuerwerk ab, ohne Frage. Songs wie "Blind" und "Away From Me" gehen richtig ab, dazwischen wird nach altbewährter Manier eine Ballade ("One", "Rain Must Fall") eingestreut und fertig. Das hat schon früher funktioniert, warum also nicht auch jetzt?
Es fällt schwer, hier einen Track besonders hervorzuheben. Das ist ein gutes Album, ohne Frage. Es birgt allerdings die Gefahr, schnell langweilig zu werden. Der Markt ist überschwemmt und ich prophezeie, dass es Dogpound so schwer haben werden, sich in diesem Bereich freizuschwimmen und mehr abzuräumen, als es üblich ist. Alles geht ins Ohr, alles hat ordentlich Dynamik. Mehr anständige Gitarren-Soli würden der Sache auch gut tun, wie ich meine. Fans des Genres machen allerdings nichts verkehrt, wenn sie zugreifen.
Line-up:
Henrik "Hea" Andersson (vocals)
Micke Dahlqvist (guitars)
Figge Danielsson (bass)
Calle "Tuka" Boman (drums)
Tracklist |
01:My Own Sin (4:28)
02:Glass Jar (5:24)
03:Born A Winner (4:45)
04:Human Hologram (3:46)
05:Dead And Gone (4:28)
06:Not Welcome Here (5:20)
07:Blind (4:35)
08:One (4:35)
09:Other Way Around (5:44)
10:In A Life (4:34)
11:Away From Me (4:37)
12:Undivided (4:02)
13:You and Me (4:16)
14:Rain Must Fall (3:03)
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