Bereits im April vergangenen Jahres hatte ich schon meine Begeisterung über das Debüt Excuse Me kund getan und auch die Band - Dogs Welcome ausführlich vorgestellt. Nun liegt das neue Scheibchen "Live 2005" in meinem Player und wartet auf ein Urteil. Zuerst einmal vergleiche ich die Angabe der Tracks. Was schreibt Peter Scheerer da auf der Band-Website? Das Album "enthält 11 Highlights aus unserem 05er Programm. Davon fünf neue Stücke, vier Live-Versionen von Songs aus unserem Debut "Excuse Me" sowie zwei Bluesrocker von S.R.Vaughan" ("Cold Shot" und "Crossfire" - die Redaktion).

Aufgenommen wurde "Live 2005" im Frühjahr 2005 von Werner Dettmann im 'LOGO'/Olching. Abgemischt und gemastert hat er den Silberling im 'Sitewalk-Sound-Studio'/LA. Verantwortlich für die Produktion zeichnen Peter Scheerer und Werner Dettmann und für den Live-Sound Reini Klein.

Nun, da wo Dogs Welcome drauf steht, ist natürlich auch Dogs Welcome drin: knackig und voll auf die '13' geht es gleich mit dem Opener "Song About Me", einer der neuen Tracks, zur Sache - ein richtig feiner Bluesrocker.
Auch das nächste Stück, "Machine Gun Rodeo" gehört zu der Sparte 'Neulinge', hier setzt Scheerer solistische Glanzlichter an der Klampfe, die aber nicht in technische Frickeleien ausarten.
Über das folgende "Cold Shot", einstmals bekannt geworden durch Stevie Ray Vaughan, braucht man wohl keine weiteren Worte zu verlieren.

Und glaubt mir, die Dogs gönnen sich und dem Publikum keine Verschnaufpause, denn sie rocken und rollen und bluesen bis der Arzt kommt.
Wieder einmal fällt mir dabei Scheerers Stimme auf, die mich frappierend an 'Nossi' Noske erinnert.
Und er spielt eine Gitarre vom Feinsten: kräftig, zupackend und mitreißend, aber wo es nötig ist auch schon mal devot und filigran - schön zu hören bei "Rise And Shine". Zuerst zurückhaltend beginnend und dann - uuuah - geil, wenn plötzlich wie aus dem Nichts die Gitarre richtig fett und mit Power loslegt - ein kurzes Intermezzo, um sofort wieder vom Gaspedal zu gehen - das erzeugt Gänsehaut und macht nur noch süchtig!

Nach "Rise And Shine" folgen zwei Stücke aus dem Debüt, um gleich danach wieder ein paar Appetitshäppchen - nämlich drei ebenfalls neue Aufnahmen - unters Volk zu streuen: "Stranger", "Walk Into The Light" und "Scream", die mich gleichfalls begeistern.

Auch die Rhythmusfraktion darf nicht vergessen werden: Drummer Harry Reuter und Peter "Skillet" Kuroczik sorgen für den nötigen Drive. Reuter drischt mit einer solchen Wucht auf die Felle, dass man das Gefühl hat, die Sticks fliegen Einem gleich in Einzelteilen um die Ohren. Richtig schön austoben können sich beide bei "Scream", wo sie sich bei einem Drum/Bass-Solo gegenseitig 'die Bälle zuwerfen' bis Scheerer mit seiner Axt wieder die Führung übernimmt.

Live ist die Truppe garantiert ein Erlebnis. Ich hoffe wirklich, sie spielen eines Tages auch mal in unserer Nähe.
Ja und genau dieses Live-Feeling hat man mit "Live 2005" einfangen wollen.
Der Sound ist wirklich hervorragend, denn dass es eine Live-Platte ist merkt man lediglich daran, dass zwischen den Stücken Publikumsklatschen zu hören ist.

Was die Jungs mit "Here I Stand" zaubern, welches auf der Studio-CD gerade mal knapp über vier Minuten geht und auf "Live 2005" zu einer Sieben-Minuten-Version mutiert - ist wirklich weltklasse.

Das ist Spielfreude, da ist nichts gekünstelt, das hat Frische, das hat Ecken und Kanten und ja - man holt sich auch schon mal blaue Flecken - aber so soll es auch sein, denn nur so macht Musik wirklich Spaß!
Ballade? Fehlanzeige - hier wird gerockt und zwar heftigst.
Und eine weitere Coverversion wird geboten - "Crossfire" als Bonustrack - und klar, Insider wissen Bescheid: wiederum Vaughan. Die Band fährt noch einmal das volle Brett und.... - ach was sag ich, holt Euch die Scheibe und hört doch einfach selbst (zu beziehen übrigens über die Band-Website). Ich werdet es nicht bereuen!
Angekündigt ist ja ein neuer Studio-Silberling, wir dürfen also gespannt sein und ich denke, wir lesen uns dann an gleicher Stelle wieder.