Dokken / From Conception: Live 1981
From Conception: Live 1981 Spielzeit: 48:40
Medium: CD
Label: Frontiers Records, 2007
Stil: Heavy Rock / Hard Rock

Review vom 22.03.2007


Ralf 'Jogi' Ruhenstroth
Noch für dieses Jahr angekündigt, warten wir auf das neue Album "Lightning Strikes Again". Doch bevor es so weit ist, bekommen wir hier einen erneuten Live-Mitschnitt von Dokken geliefert. Diesmal aus dem Jahr 1981. Dokken, nach Leadsänger und Mastermind Don Dokken benannt, ist live auf Konserve keine Seltenheit, bestes Beispiel dafür ist "Beast From The East" aus dem Jahr 1988, als Dokken ihre größten Erfolge feierten. Angefangen hat die Story allerdings Ende der 70er und zu Beginn der 80er Jahre. Dokken waren damals eine Band, die äußerst erfolgshungrig durch die Staaten zog und in einem Club nach dem anderen auftrat.
Richtiger Erfolg stellte sich eigentlich erst ein, als das Quartett von Dieter Dierks gesichtet wurde, der zu diesem Zeitpunkt die Scorpions unter seinen Fittichen hatte. Zunächst lud er die Formation in sein Studio ein und ließ sie ein paar Demos einspielen. Zeitgleich bot sich für Don Dokken die Gelegenheit, auf dem damals aktuellen Scorpions-Album "Blackout" ein paar Backing-Vocals einzusingen. Die zu diesem Zeitpunkt aktive Accept-Managerin Gaby Hauke (heute Gaby Hoffmann) hatte an den Demos von Dokken Gefallen gefunden und sorgte dafür, dass die Band ihr erstes Album "Breaking The Chains" einspielen konnte. Zurück in den Staaten waren die Jungs dort allerdings noch immer ohne Deal. Dort kam man im Jahr 1982 bei Electra Records unter Vertrag und konnte "Breaking The Chains" somit auch in den USA veröffentlichen.
Don Dokken hatte in dieser Zeit einen wesentlichen Mitstreiter, nämlich den Gitarristen George Lynch, gefunden. Zusammen mit Jeff Pilson (Bass) und Mick Brown (Drums) sollte dies im weiteren Verlauf der Bandkarriere das erfolgreichste Line-up sein. George Lynch war allerdings ein Typ, dem es selbst am besten gefiel, wenn er die entscheidenden Akzente setzen konnte. So kam es auch in den späteren Jahren immer wieder zu erheblichen Unstimmigkeiten zwischen den Beiden, was darin endete, dass sich die erfolgreiche Formation im Jahr 1989 auflöste. Don Dokken spielte in der Folge mit der Don Dokken Band das Album "Up From The Ashes" ein und Lynch gründete Lynch Mob.
Um jetzt aber die Kurve zu diesem Album zu finden, sei darauf hingewiesen, dass Don Dokken vor kurzem dazu aufgefordert wurde, altes, noch vorhandenes Material zu hören. Dabei stieß er auf die vorliegenden Live-Aufnahmen. Was ist nun unklar?
Da haben wir zum einen die Aussage des Labels, dass Jeff Pilson die Bass-Gitarre zupft. 1981? Der ist nach allen Informationen, die man über die Band findet, erst 1984 zu Dokken dazu gestoßen. Angeblich handelt es sich um Aufnahmen, als Dokken noch ohne Deal durch die Clubs zogen und sich etablieren wollten. Ich finde keine Hinweise darauf, woher die Konzertaufnahmen stammen!
Soundtechnisch kommt die Scheibe ganz ordentlich rüber und ein besonderes Schmankerl dürften die 3 bisher nicht offiziell veröffentlichten Tracks sein. Dabei sticht "Hit And Run" ganz besonders hervor. Wirklich ein toller Groove, der hier geboten wird. Des weiteren finden wir auf dem Silberling die unbekannten Tracks "Goin' Down" und "You're A Liar". Der Rest zeigt Dokken in bekannt guter Form. Es ist ein weiterer Beweis dafür, wie schade es ist, wenn sich zwei ganz besondere Egozentriker aneinander aufreiben. Der eine mit einer signifikanten und tollen Stimme, der andere ein brillanter Gitarrist, der nicht zu Unrecht mehrmals im Gespräch stand, bei Ozzy Osbourne einzusteigen und somit die ganz großen Bühnen zu betreten. Fans der Band sollten zuschlagen! Eine gute Möglichkeit, seine Sammlung zu vervollständigen.
Line-up:
Don Dokken (lead vocals, guitars)
George Lynch (lead guitars)
Jeff Pilson (bass)
Mick Brown (drums)
Tracklist
01:Paris Is Burning (4:47)
02:Goin' Down (3:42)
03:In The Middle (4:53)
04:Young Girls (3:55)
05:Hit And Run (3:51)
06:Nightrider (8:15)
07:Gtr Solo (2:58)
08:Live To Rock (5:04)
09:Breakin' The Chains (6:24)
10:You're A Liar (4:46)
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