|
The Doors / Live At The Hollywood Bowl '68
|
|||
|
Juli 1968... The Doors waren durch zwei Topalben ("The Doors" erreichte in den USA Platz 1 in den Verkaufscharts, "Strange Days" immerhin Platz 3) und der Nummer 1-Single "Light My Fire" ganz oben. Jim Morrison war immer noch ein ranker wie schlanker (wenn mental auch sehr angeschlagener) Sangesgott und das im Folgemonat erscheinende dritte Album "Waiting For The Sun" sollte - ebenso wie die ausgekoppelte Single "Hello, I Love You" - wieder mal alle Konkurrenten hinter sich lassen.
Als die Band die Chance bekam, ein Konzert in der Hollywood Bowl zu spielen, nahm sie dies natürlich dankend und ohne zu zögern an und nicht ganz überraschend waren die Tickets auch ziemlich schnell komplett ausverkauft. Und nun liegt "Live At The Hollywood Bowl" also in einer überarbeiteten Version erneut in den Verkaufsregalen. Als größter Triumph darf wohl gewertet werden, dass die beiden Tracks "Hello, I Love You" sowie "The WASP (Texas Radio And The Big Beat)", die bisher aufgrund extremer Soundprobleme bei früheren Veröffentlichungen immer außen vor gelassen wurden, hier (wenn auch durch eine kleine Mogelpackung) soweit wieder hergestellt werden konnten, dass endlich das ganze Konzert auf einem Tonträger erhältlich ist.
Ohne Frage haben wir es hier mit einem historisch sehr wichtigen und wertvollen Dokument zu tun, weshalb man aber die Schwächen nicht unter den Teppich kehren sollte. So ist zum Beispiel die Kameraführung nicht unbedingt prickelnd und viel zu oft wird die (auch noch sehr dunkel gehaltene) Bühne aus viel zu weiter Entfernung anvisiert. Selbstverständlich gibt es aber auch Nahaufnahmen in Hülle und Fülle, dennoch ist 'optimal' was anderes. Jim Morrison wirkt zudem für den größten Teil der Show sehr introvertiert, was ganz sicher auch dem LSD-Trip geschuldet ist, den er vor dem Gig einwarf.
Tja, was soll man zu den (übrigens sehr stark gebrachten) Songs der Doors noch großartig berichten, was nicht schon hundert- oder gar tausendfach in Worte gefasst wurde? Erwähnenswert ist sicherlich, dass an diesem Abend mit "Hello, I Love You", "Five To One", "Spanish Caravan" und "The Unknown Soldier" immerhin vier Stücke des noch nicht erschienenen neuen Albums gespielt wurden, dazu "The WASP (Texas Radio And The Big Beat)", das erst auf dem sechsten und letzten Studioalbum der Kalifornier mit Morrison erscheinen sollte und außerdem mit "A Little Game" und "The Hill Dwellers" Auszüge aus dem Opus "Celebration Of The Lizard King" gebracht wurden.
Nach dem 71-minütigen Konzert gibt es nochmal fast genauso viel (manchmal mehr, manchmal weniger) interessantes Bonusmaterial auf die Augen und Ohren. Cool sind ganz sicher die beiden TV-Auftritte von "Wild Child" (in der Smothers Brothers Show) und "Light My Fire" (in der Jonathan Winters Show), während das nachträglich erstellte Musik-Video zu dem Van Morrison bzw. Them-Track "Gloria" dann lediglich nettes wie ergänzendes Beiwerk ist.
Selbstverständlich stellt "Live At The Hollywood Bowl" mitnichten etwas Neues für den sammelnden Doors-Fan dar, kann aber immerhin (und das mag durchaus nicht unerheblich für so manchen sein) mit den zwei zusätzlichen, bisher nicht erhältlichen Tracks von diesem Abend ganz fett punkten. Auch das Booklet gefällt durch coole Fotos wie einen ausgiebigen Text.
Auch die vorliegende CD ist mit einem ebenso reich bebilderten, umfangreichen Booklet ausgestattet. Die Scheibe enthält jedoch lediglich die Songs 01 bis 20 und leider kein Bonusmaterial, sodass für den Doors-Fan die DVD sicherlich interessanter sein dürfte. Für die beinharten unter den Doors-Fans ganz sicher ein Muss, insgesamt gesehen ein wichtiges und nicht zu missendes Stück Film mit Rockmusik aus den glorreichen Sechzigern sowie einer Band, die bis heute zu einer der allergrößten überhaupt gezählt wird.
Zu Recht! And now... »Well, show me the way to the next Whiskey Bar, aaah, don't ask why, ooh, don't ask why...«
Line-up 1978:
Jim Morrison (lead vocals) Robby Krieger (guitars) Ray Manzarek (keyboard) John Densmore (drums)
Externe Links:
|
