»The end of laughter and soft lies
The end of nights we tried to die
This is the end«
Seit dem 3. Juli 1971 ist James Douglas Morrison aka Jim Morrison, der Sänger der legendären Doors bereits tot. Gestorben unter mysteriösen Umständen in Paris, denn so recht wurde die Todesursache nie aufgeklärt. Herzversagen wurde angegeben, aber nach wie vor zweifeln die Fans, teils auch zu Recht daran, gab es doch lediglich einen bereits geschlossenen Sarg und den Totenschein, den Pamela Courson (Jims langjährige Freundin) dem Manager der Doors, Bill Siddons, zeigte.
Im Übrigen hielt man sich bedeckt, was die Gerüchteküche bis heute weiterschwelen und zu der Annahme führen lässt, Morrison sei noch am Leben, sein Tod nur ein Bluff.
Und wer Jim gut genug kannte, der wusste, dass er ein Schlitzohr durch und durch war und fähig genug, auch seinen Tod gekonnt zu inszenieren.
Selbst seine Mitstreiter schienen nicht ganz überzeugt vom Ableben ihres Frontmannes zu sein. »Ich habe Pam ein paar Monate danach gesehen, und als ich ihr in die Augen schaute, war ich mir ziemlich sicher, dass Jim tot war… Andererseits ist er wohl der einzige Mensch, den ich kenne, der verrückt genug wäre, um uns so hinters Licht zu führen« (John Densmore, 1972).
Und auch Ray Manzarek äußerte 1980: »Wenn man von Pamelas Zustand ausgehen konnte, dann war Jim tot. Sie machte uns nichts vor. Diese Frau war am Boden zerstört. Jim war ihr Leben, und sie war völlig fertig, also gehe ich davon aus dass Jim tot ist - weil Pam so reagierte, weil der Sarg in die Grube hinuntergelassen wurde und weil das keiner je bestritten hat. Aber… wer weiß?«
Andererseits genoss der Sänger Unmengen giftiger Elixiere in seinem kurzen Leben, so dass sein frühzeitiges Ableben als konsequente Folge angesehen werden muss.
Die offizielle Version jedenfalls ist folgende:
Morrison hatte am 3. Juli 71 kurz nach Mitternacht beschlossen, ein Bad zu nehmen. Seine Freundin ging schlafen, wachte aber etwa gegen 5.00 Uhr auf, weil sie bemerkte, dass Jim nicht ins Bett gekommen war - er lag tot in der Badewanne. Die sofort herbeigeholten Rettungskräfte konnten nur noch den Tod feststellen. Am 7. Juli wurde er auf dem Père-Lachaise-Friedhof in Paris beigesetzt, der bis heute zu einer einzigen Pilgerstätte für Fans aus aller Welt geworden ist.
»Der Grund, warum ich diese Suche überhaupt unternommen habe [...] ist der, dass ich auch nach all den Jahren noch Kraft und Energie aus den Texten und der Musik der Doors beziehe.« (Bob Seymore)
Einer von vielen Gründen, dennoch… - es gibt Tausende mehr, nach der Wahrheit zu suchen.
Somit hat sich Bob Seymore, geboren 1954 in den USA, Fotograf in Cambridge, England und ebenfalls ein großer Doors-Fan, auf Spurensuche begeben, wobei er akribisch zu Werke ging.
Zuerst recherchierte er über die letzten Tage von Jim und Pam in Paris, verschaffte sich durch seine große Beharrlichkeit Einsicht in Polizeiakten und Zeugenaussagen. Dabei erfuhr er sowohl Tatsachen als auch Widersprüchliches, und gelangte am Ende zu neuen und sehr überzeugenden Erkenntnissen: »Ich finde, es gibt immer noch Grund genug, die Todesursache in Frage zu stellen, wenn auch nicht den Tod an sich.« Und weiter: »Vielleicht wurde der ganze Mythos, das Gerücht, dass Jim Morrison noch am Leben sei, gezielt in die Welt gesetzt, um das Interesse an den Doors und ihrer Musik aufrecht zuerhalten. Es ist ein ansprechender Mythos, und die Plattenindustrie hat schon weitaus Schlimmeres unternommen, um den Verkauf über die Jahre in Schwung zu halten […]«
Das Werk enthält nicht nur die Recherche über den Tod des Frontmannes der Doors, sondern auch unveröffentlichte Fotos sowie Kopien amtlicher Dokumente, zum Beispiel polizeiliche Aussagen des Feuerwehrhauptmanns Alain Raisson, von Pamela Courson oder auch Alan Ronay. Dazu das ärztliche Gutachten, die Bestattungsfreigabeurkunde, die Akte der Friedhofsverwaltung und der abschließende Bericht der Kriminalpolizei.
Das Buch liest sich wirklich wie ein kleiner Kriminalroman. Man taucht voll ein in die Suche nach der Wahrheit und ist auf jedes noch so kleine Ergebnis gespannt, das Seymore zu Tage fördert. Bewundernswert ist ebenfalls seine Kombinationsgabe. Ein sehr lesenswertes Buch.
Bob Seymores mutiger Abschlusssatz sollte dem Morrison-Umfeld vielleicht doch mal zu denken geben:
»Es wundert mich, dass die Morrisons die sterblichen Überreste ihres Sohns nicht in die Staaten haben überführen lassen, wo sie den Zustand des Grabes im Auge hätten behalten können, oder dass die anderen Doors-Mitglieder nicht genügend Geld zusammengelegt haben, um das Grab auf dem Père-Lachaise-Friedhof wieder herrichten und in einem würdigen Zustand halten zu lassen. Auch so ist es ein Altar für die Band - für ihre Band - aber ein sehr verwahrloster.«
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