Mit Musik aus Kanada bin ich eigentlich bis jetzt immer gut gefahren. Schöne Beispiele dafür sind
Bryan Adams,
Shania Twain, die New Country-Senkrechtstarter
Doc Walker,
Roch Voisine, als auch die vor kurzem von mir beleuchtete
Melanie Dekker, die alle hervorragend in mein, von so hoher Flexibilität gekennzeichnetes Geschmacksspektrum passen... Ein weiteres positives Exemplar ist die aus Toronto stammende Band
Driveway (gegründet 2002), die sich aus zwei Ex-Mitgliedern einer Truppe mit der merkwürdigen Bezeichnung
MadE (
Jason Taylor - Vocals, Guitars;
Chris Syntnyk - Bass) rekrutierte und mit
Robin Mason (Drums) und
Corey Matheson (Vocals, Guitars, Pedal Steel, Piano, Organ) ergänzt wurde.
"Traveling Light" ist ihr zweites Album, das sie jetzt ins Rennen schicken (Vertrieb hierzulande über Blue Rose Records) und das ist zum Jahresende hin noch mal so ein richtiger Knaller. Die Band ist von der musikalischen Basis her recht rockig ausgerichtet, kombiniert und verschmelzt dabei mit einer ungemeinen Leichtigkeit Roots-, Country-,
Southern Rock- und ganz dezente Westcoast-Ingredienzen zu einer extrem interessanten Mixtur, wobei jederzeit auf ein hohes Maß an Melodik geachtet wurde.
Das komplette Album ist wie aus einem Guss und gespickt mit sehr vielen Highlights, Schwachstellen oder Füller sucht man vergebens. Der fetzige Opener "Looks And Money" klingt wie
Steppenwolf meets
Cross Canadian Ragweed, das unglaublich Wärme verströmende "Peace Love" spannt den Bogen von
Neil Young bis zu den
Eagles, das durch lässig coolen Gesang in Kombination mit herrlichem Slidespiel glänzende "Hollywood", das entspannte "Wasted Time" (wirkt, wie wenn sich
John Mellencamp oder
Chris Knight mal ein wenig an den Southern Rock heranwagen würden) oder das in bester
Neal Casal-Manier vorgetragene, balladeske "Fades To Black" (wunderbares Steel-Heulen) sind Beispiele für exzellentes Songwriting mit auf den Punkt gebrachter Instrumentierung.
An den Reglerknöpfen saß neben Bandleader
Jason Taylor noch der kanadische Kultproduzent
Lurch.
Driveway haben mit "Traveling Light" eine fulminante Arbeit abgeliefert, bei der es mir leicht fällt, die von mir sehr selten vergebenen
10 RockTimes-Uhren zu zücken. Ein viel versprechender Anwärter neben
Steve Azars Indianola für mein persönliches Album des Jahres 2008. Absolut begeisternder Stoff!