»Lah dah dah dah dah - bap, bah dah dah dah dah dah ...«
Schmissig-beschwingt geht es los. Folkig-poppig - gut gelaunte Akustikgitarre, ein paar angedeutete Hand-claps.
»Lashing out the action, returning the reaction, weak are ripped and torn away ...«
Ein bisschen glitzerndes Bar-Jazz-Piano dazu, der Kontrabass und die Percussion, ganz zart mit dem Besen gestreichelt ...
»Hypnotizing power, crushing all that cower, battery is here to stay ...«
... säuselt dieses zarte Stimmchen - und jetzt kommt eine dezent gezupfte Ukulele dazu:
»Smashing through the boundaries, lunacy has found me, cannot stop the battery
Pounding out aggression, turns into obsession, cannot kill the battery«
Diese Zeilen zaubern ein relaxtes Grinsen ins Gesicht des Hörers!
»Cannot kill the family, battery is found in me
Bah - bah - bah - battery!«
Bekannt? "Battery" von Metallica? Jein ... irgendwie.
Covern war schon immer musikalischer Volkssport. Und Nachmachen ist doch ohnehin eine der ehrlichsten Formen der Bewunderung. Die Spannweite zwischen originalgetreuer Imitation und revolutionärer Neuinterpretation ist dabei allerdings groß - und wird von Driving Mrs. Satan komplett ignoriert. Das Akustiktrio - beheimatet sind die Musiker in Neapel und London - tummelt sich nur an einem Ende der Skala. Je ein Mal Helloween, Metallica, Anthrax, Motörhead, AC/DC, Black Sabbath, Slayer, Faith No More und gleich drei Nummern von Iron Maiden werden genetisch komplett umprogrammiert.
Die Stücke sind poppig-jazzig, überwiegend gut gelaunt, laid back und federleicht. Nur die Kenner der Originale kennen die Herkunft der elf Nummern, die der entspannte Unwissende nie erahnen würde. Okay, Worte wie »Ingrate souls condemned for all eternity, obtained by immoral observance a domineering deity« ("South Of Heaven") schleichen einem selten durch den Kopf, während man Smooth-Jazz-schmachtend an der Bar sitzt und an seinem Martini Dry nippt. Aber sonst ...
"Killers" kommt ganz, ganz slow daher, mit Vibraphon-Einsprengseln, und "2 Minutes To Midnight" mit folkigem Singer/Songwriter-Schwung, laszivem Gesang zu schummrig-gedämpfter Trompete ... ist das ein Bossa Nova-Drive? "Killed By Death" und "From Out Of Nowhere" sind zart gehauchte Balladen mit einem Schuss Melancholie; dafür wirken "I Want Out", Cello-untermalt und mit Becken-Gezirpe und Trommel-Gebese ausgestattet, ausgesprochen wohl gestimmt. Auch "Can I Play With Madness" ist eine echte Frühlingsnummer. Alles ganz nett - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Anfangs ist der Überraschungseffekt groß - je krasser Tempo und Stimmung entfremdet wurden, desto größer. Der Pfeif-Part kurz vor Schluss bei "Never Say Die" - jawohl, das hat viel Schönes! »Always look on the bright side of life«, möchte man fast dazu singen. Und dann sind da ein paar echt schicke Highlights. Neben "Battery" zählen dazu noch "Caught In A Mosh", tänzelnd rezitiert mit Ukulelenzupfen, die atmosphärisch echt schräge Version von "South Of Heaven" und "Hells Bells". Hier ist man dem Original am Treuesten geblieben und hat das Riff erhalten.
Fein gemacht haben Driving Mrs. Satan das, fürwahr. Fraglich scheint nur, ob "Popscotch" für den Schwermetaller (mal ehrlich: sonst wen wird es nicht jucken) eine Langzeitwirkung hat, wenn der erste Spaß verflogen ist.
Für eines lohnt sich die Scheibe aber bestimmt: Wenn die Schwiegereltern zum Abendessen kommen, lässt sich "Popscotch" prima auflegen - da hören die dann, was für eine schöne Musik der Bub daheim hat. Und der Bub grinst sich eins und singt ganz leise mit: »Bah - bah - bah - battery ...«
Line-up:
Claudia Sorvillo (vocals)
Giacomo Pedicini (double bass)
Ernesto Nobili (acoustic & classical guitars, ukulele, backing vocals)
With:
Salvio Vassallo (drums)
Elisabetta Serio (piano)
Antonio Fresa (piano - #1,6,9)
Antonio Fraioli (violin)
Stefano Jorio (cello - #2,5,8)
Giuliano Colace (cello - #1,9)
Raffaele Ceraudo (vibraphone)
Charles Ferris (trumpet & flugelhorn)
Annalisa Madonna (backing vocals - #10)
Tracklist |
01:I Want Out (3:26)
02:Battery (3:26)
03:Killers (4:09)
04:Caught In A Mosh (4:09)
05:Killed By Death (3:10)
06:Hells Bells (3:48)
07:2 Minutes To Midnight (4:51)
08:Can I Play With Madness (3:34)
09:Never Say Die (3:37)
10:South Of Heaven (3:28)
11:From Out Of Nowhere (2:41)
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Externe Links:
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