Brad Dunn und seine Band Ellis County sind eine Entdeckung. "Ranch Cat" ist ein sehr gutes Album, weil der Country rockt und die 'Katze vom Bauernhof' auch noch in anderem Terrain wildert. Dunn macht schon lange Musik, aber mit Ellis County ist er erst seit 2009 in der Austin-Szene aktiv.
Neben den Gitarren von Brad Dunn, Tim Veillon sowie Ty Hurless, der auch die Mandonie spielt, ist die Scheibe geprägt durch Marty Muse an der Steel-Guitar und dem Fiddler Kurt Baumer. Die Gruppe verfügt bereits über Reputation, denn man war schon bei Konzerten Support für Micky & The Motorcars, Reckless Kelly, Tracy Lawrence oder Pat Green. Namhaft ist ebenfalls der Produzent des Silberlings, Kevin Szymanski. Auf der technischen Seite betreute er bereits Korn, Matchbox Twenty, Queens Of Stone Age, Ash oder Kris Kristofferson.
Nach drei hinlangenden Songs mit unterschiedlicher Atmosphäre und einem bunten Treiben der Sechssaiter, Steel Guitar und Fiddle, haut Dunn mit seiner versierten Combo einen Titel raus, der dem Hörer die Ohren noch mehr und gleichzeitig mächtig spitzt. Hatte das Eröffnungstrio von Songs einen ordentlichen Drive, geht Brad Dunn & Ellis County mit ihrem musikalischen Truck auf die Überholspur und macht sich dort verdammt breit. In "Red White And Blue" fliegen die Gitarren-Riffs förmlich an einem vorbei und man ist zu Beginn quasi heavy unterwegs. Im Verlauf der Nummer bleibt der Punch bestehen, die Fiddle mischt kräftig mit und Dunns Soli sind vorzüglich im Track eingebettet. Michael Lamendola (Schlagzeug) sowie Bassist Mike Naumann sind mit groovendem Rhythmus bei der Sache und dieses Stück ist schon ein toller Kracher.
Ähnlich ist "Knock 'em Down" gestrickt. Nur verpasst man dem Song noch mehr Fußwippe und Brad Dunn muss man für seine gesanglichen Fertigkeiten ein deutliches Kompliment aussprechen. "Rain", obwohl von der Fiddle angetrieben, hat einen ordentlichen Southern-Touch und "Southern Wind" ist herrlicher, halbakustischer Country.
Wow, "Patsy Cline" ist ja noch so ein Track, bei dem die Fahne des Country Rock bis an die Spitze des Mastes gehisst wird. Wenn man davon liest, dass Brad Dunn & Ellis County als eine Country-Band mit einem 'Rock-Problem' beschrieben wird, dann kann das nach vierzehn tollen Tracks und gut dreiundfünfzig Minuten nicht negativ gemeint sein.
Ein Song wie "Feed The Chickens" will erst einmal geschrieben werden. Dunn & Co. haben auch Blues in ihren prall gefüllten musikalischen Adern. Die Slide-Gitarre ist klasse und der Frontmann hat viel Staub auf den Stimmbändern. Ausgesprochen entspannt ist diese Nummer. Toll!
Die Newcomer legen ihre eigene Messlatte schon sehr hoch an, denn auch im Bereich der Balladen (oder ruhigeren Songs) hat die Gruppe viel Aussagekraft. Wie hier das Stück um die beeindruckend aufspielende Steel-Gitarre herum arrangiert wurde, ist schon brillant. Dazu serviert Dunn ein herzzerreißendes Solo. "This Time" ist einfach nur herrlich und ein weiteres Highlight von "Ranch Cat".
Country-Musik auf diesem Niveau und von diesem Schlag hört man sich einfach sehr gerne an. Fans dieses Genres werden ihre Freude an dem überzeugenden, durchgängig unterhaltenden Werk haben. Nach dem Demo-Tonträger "Evidence" werden die zukünftigen Erwartungen durch "Ranch Cat" sehr hoch angesiedelt und es bleibt zu hoffen, dass die relativ neue Combo auf diesem Standard weiter macht.
Line-up:
Brad Dunn (guitars, vocals)
Tim Veillon (guitars, vocals)
Ty Hurless (guitar, mandolin, vocals)
Marty Muse (steel guitar)
Kurt Baumer (fiddle)
Mike Naumann (bass, guitar, percussion, vocals)
Michael Lambendola (drums, percussion, vocals)
Tracklist |
01:3 Days In Mexico (3:15)
02:Piece Of Me (3:28)
03:Gone (5:17)
04:Red White And Blue (3:27)
05:This Time (3:39)
06:Knock 'em Down (4:28)
07:Evidently (3:38)
08:Sugah (3:37)
09:Miss Kitty (4:56)
10:Rain (4:49)
11:Barstool (2:28)
12:Patsy Cline (4:06)
13:Feed The Chickens (3:15)
14:Southern Wind (3:17)
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