Dust Of Everyday / Same
Dust Of Everyday Spielzeit: 42:19
Medium: CD
Label: Echozone/ Bob-Media, 2011
Stil: Rock

Review vom 21.05.2011


Boris Theobald
Der Bandname ist recht 'neu' – aber die fünf Musiker aus NRW wissen schon länger, was sie da tun. Zumindest Teile der Band haben schon über mehr als zehn Jahre hinweg in diversen Bands mit wechselnden Namen und Mitstreitern zusammengespielt. Seit 2008 heißt die Kiste Dust Of Everyday, oder abgekürzt DOE, was dem Ganzen noch einen geheimsvollen Touch gibt, obwohl kein John Doe mitspielt. Aber mysteriös klingen sie trotzdem ein bisschen. Denn was die diversen musikalischen Einflüsse auf dem Debütalbum der Band miteinander verbindet, das ist die düstere Grundstimmung, die immer mitschwingt.
DOE machen Hard Rock mit Metal-Anklängen und einem steten Hauch 'Alternative' sowie gewissen Portionen Gothic Rock. Elektronische Elemente und der tiefe, Pathos-beladene Gesang Masi Kriegs' bringen auch eine Portion Dark Wave mit in die Mischung. Positiv ist schon mal anzumerken: Nur selten erliegen die Musiker den Versuchungen der Klischees dunkler Rockmusik. Ein paar hohe Streicher, okay ... aber das übliche hohe Klaviergeklimper sucht man vergebens. Eher negativ – wenn man das in dunklen Genres überhaupt so auslegen will: Unterm Strich bleibt die Band etwas 'farblos'; es kommt zu wenig Überraschendes.
Doch bevor man allmählich den Eindruck gewinnen kann, dass sich die musikalischen Ansätze etwas wiederholen, haut die Band ein paar wirklich starke Nummern raus. Der Opener "Tomorrow" packt einen gleich mit einem spannungsgeladenen Riff, das etwas an Queensrÿche erinnert, und einem kraftvollen, atmosphärischen Chorus. "Afraid To Breathe" überzeugt durch seine wechselnde Dynamik vom antreibenden Riff bis zur stark zurückgenommenen Strophe. Sobald die Clean-Gitarre ausgepackt wird, klingt's irgendwie nach Heroes Del Silencio.
Walking Away hat Klasse: vom balladenhaften Intro zur rockigen Powernummer mit schwerer Orgel. Und "Queen Of The Night" ist stark. 'Ruhig', teils Akustik-getrieben und mit folkigen Flötentönen, aber ziemlich flott. Irgendwie keine Ballade, aber dennoch wesentlich 'leichter' als das pompösere Gros der Stücke, aufwändig im Gesang mit Wechseln in die Kopfstimme – toller Song!
Auf anderen Stücken wird jedoch auch ein wenig 'Einheitsbrei' angerührt – eine Art Mischung aus Goth-Pop der Marke HIM und dunklem Metal à la Type O Negative, die oft klingt wie die bereits erwähnten Heroes Del Silencio mit etwas Wave. Vor zehn bis 15 Jahren war das ziemlich angesagt, aber heute müsste ein Ticken mehr kommen, die ein oder andere zündende Idee mehr.
Aber auch da, wo es an selbiger mangelt: Wirklich schwach sind Dust Of Everyday nie. Die melancholisch rockenden Klänge, die Everon-Schlagzeuger Christian 'Moschus' Moos in seinem Studio produziert hat (auch Everon-Frontmann Oliver Philipps taucht als Gast auf) sind routiniert und eingängig. Aber manchmal eben etwas farblos.
Line-up:
Masi Kriegs (vocals, guitar, cowbell)
Peter Feld (guitar, programming)
Axel Heinrichs (bass)
Dustin Feld (keyboard)
Mario Reichartz (drums)
Guest musicians:
Christian 'Moschus' Moos (backing vocals - #3, additional keyboards & orchestral arrangements)
Oliver Philipps (orchestral arrangements & additional guitar - # 5,8)
Julia Moos-Wermeister (Fender Rhodes piano and Hammond organ - #4)
Nadine Kriegs (vocals - #5)
Tracklist
01:Tomorrow (3:44)
02:Afraid To Breathe (3:59)
03:Rock'n'Roll Moon (3:52)
04:Walking Away (4:36)
05:Stranded (6:26)
06:Queen Of The Night (3:34)
07:Seven Sins (4:17)
08:Things Inside (5:07)
09:Requiem (6:38)
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