"….. Greatest … Hits …" - so das Debütalbum einer Band zu nennen, noch dazu in dieser Schreibweise, dazu gehört schon was! Spinnen die Typen? Wie durchgeknallte Teenies, die mal gleich auf den Putz hauen, schauen die vier ja wirklich nicht aus. Mit ihren Mützen und Sonnenbrillen eher wie die Drei vom Maschinenring mit
Junior beim Jahresausflug in den Puff. Aber halt - die kennen wir doch - und die Namen auch! Jawoll, meine Herrn,
The Dynamite Daze, das sind die
Boogaloo Kings,
bzw.
The Fantastic Boogaloo Kings!
Die 1:1-Reinkarnation steht für den jetzigen Bandsound mit aktueller Besetzung, die seit der Erst-Gründung 1989 in der Rhythmusabteilung komplett umgekrempelt wurde. Damit erhielt das Blues-Vehikel einen völlig neuen Schub, von echtem Boogaloo war sowieso nie die Rede. Um die Veränderung zu dokumentieren, musste ein anderer, entsprechend explosiver Name her:
The Dynamite Daze!
Nun, bei passender Gelegenheit die alten Klamotten mit einem bunten 'SALE'-Schildchen vorndrauf noch mal zu verscherbeln, ist ja inzwischen Business as usual. Es handelt sich hier jedoch nicht nur um eine 'Best of'-Zusammenstellung, deren Tracks im Studio frisch aufgebügelt wurden. Die nach eigenen Kriterien ausgewählten
»Songs und Ideen der letzten 10 Jahre« (wurden)
»entweder ganz neu eingespielt oder, bzw. und neu abgemischt«, wie uns der
Didi im Begleitzettel verrät. Klar, bei den älteren Titeln ist das Update natürlich noch markanter, als bei den jüngeren. Aber auch da gibt es schöne Remakes. Und als bisher unveröffentlichte Zugabe (glaubt jedenfalls der Rezensent) eine gelungene Hommage an den 2004 verstorbenen Freund: "I Only Want To See You Smile" von
Kevin Coyne.
Ob da die Fans, die bereits alles von den Ex-
(F)BK im Schrank haben, noch mal investieren sollten, ist eine Frage der persönlichen Einstellung bzw. des Geldbeutels. Auf der Bandpage gibt es eine Jukebox mit ein paar der Titel zum Antesten.
Wer jedoch als Blues/Blues Rock-Liebhaber noch nichts von dieser heißen Truppe hat, der kann hier ziemlich unbesorgt zuschlagen (ggf. empfehlen wir den Nachschlag bei unseren RockTimes-Reviews als fachkundigen Ratgeber). Die Mischung ist jedenfalls gelungen und aus einem Guss. Was schnell ohrenfällig wird, sind die insgesamt etwas 'smootheren' Arrangements, es geht nicht mehr gar so rau und hitzig zu. Es glänzt schon recht ordentlich unter dem Dreck und die Lautsprechermembranen werden ebenfalls weniger beansprucht. Aber keine Angst - wo Dynamite Daze draufsteht, sind noch die Boogaloos drin!
Geblieben ist auch das Label und die Promotion-Agentur, mit in-akustik steht nun ein starker Vertriebspartner zur Seite, der den DDs hoffentlich auch schöne Verkaufszahlen beschert.
Wie die Blues-Metamorphose der neuen/alten Band weitergeht, werden wir hören. Und unseren Lesern löffelfrisch erzählen.