Die Singer/Songwriterin Krista Detor hat nach drei Jahren ein neues Album auf den Markt gebracht. Vielleicht nicht gerade viel werden einige Leute denken. Allerdings hat das, was die aus Bloomington stammende Künstlerin veröffentlicht Hand, Fuß und Herz. Wobei die messbaren Gefühle ebenfalls eine ganz gewichtige Rolle spielen. "Chocolate Paper Suites" beschreibt das Leben in seinen unterschiedlichen Facetten. Macht doch irgendwie jeder Musiker, oder? Bei der Detor ist aber die gesamte Umsetzung und ihre poetische Ader als eine verschworene Gemeinschaft anzusehen.
Krista Detor hat die fünfzehn Songs in fünf Suiten zusammengefasst.
Davon ist die letzte ein Bonus mit dem Titel "Darwin Songbook" und enthält gar einen Livesong aus dem Frühjahr 2009. Aufgenommen wurde er im Theatre Severn in Shrewsbury. Das 'Darwin Song Project' wurde von den Leitern des Shrewsbury Folk Festivals ins Leben gerufen und die Detor ist eine von acht Künstlern/Künstlerinnen, die zu diesem Unternehmen gehörte. So stammen alle weiteren Akteure in dem Livetrack aus diesem Projekt. Karine Polwart, Emily Smith sowie Rachael McShane singen zusammen mit Detor, die darüber hinaus natürlich Piano spielt. Ergänzend seien noch die weiteren Musiker genannt: Stu Hanna, Chris Wood, Mark Erelli und Jez Lowe. Ebenfalls ist dazu eine Live-CD erschienen.
Gleich zu Beginn ist es Colin Linden, der sich im Line-up des ersten und achten Songs befindet.
Neben Detors Lebensgefährten und Gitarristen David Weber, der überall auf dem Album zu finden ist, spielt Linden den Sechssaiter. Weber hat die Platte auch noch aufgenommen, gemixt und produziert. Dabei leistete er ebenfalls ganze Arbeit. Auffallend ist, dass sich in der gesamten Schar von Musikern nicht einer befindet, der Schlagzeug spielt. Obwohl, im Opener "Rich Man's Wife" kann man sich des Drum-Eindrucks nicht erwehren. Wenn überhaupt, dann ist es Jamey Reid mit diversen Percussioninstrumenten. Manche Tracks entbehren jeglicher Art dieser rhythmischen Begleitung. Dennoch sind die Kompositionen hingebungsvoll arrangierte Juwelen, die schon ihresgleichen suchen. Von melancholischen über nachdenkliche bis hin zu dezenten Uptemponummern wird der Hörer in der guten Stunde Musik zwischen Chiffon und Samt fündig.
In fast allen Songs sitzt Krista Detor am Piano.
Nur einmal verzichtet sie gänzlich auf ihr Instrument und ein weiteres Mal schultert sie zusätzlich das Akkordeon. "Chocolate Paper Suites" ist zunächst definitiv kein Snack, den man sich nebenbei einverleiben kann. Der Hörer gönnt dem Album Zeit, um zu reifen. Die Ernte wird dann eine große Freude sein. Krista Detor macht zauberhafte Musik, die einen im sprichwörtlichen Sinn gefangen nimmt.
Ein gutes Zeichen: Die Künstlerin ist mit ihrem Werk auch gar nicht so einfach zu kategorisieren. In der riesigen Singer/Songwriter-Schublade hat sie sich einen ganz eigenen Platz erspielt. Einfach tolle, atmosphärische Musik ist das! Mit ganz unterschiedlichen Instrumenten (Dulcimer, Violine, Bratsche, Cello) perfektioniert man den Hörgenuss. In einigen Songs finden sich sogar jazzige beziehungsweise bluesigeTontupfer. In dem von der Gitarre rhythmisch betonten "Innuendo" schwingt gar sanft ein Saxofon mit. Bei dieser Musik hätte ein E-Bass eh nicht gepasst. Jack Helsley zupft die ganz dicken Saiten vom Kontrabass.
So wunderschön, wie die Songs auch sind, fällt es noch schwerer Anspieltipps zu benennen.
Das wäre so etwas wie die gelbe Karte gegenüber anderen Nummern. "Chocolate Paper Suites" ist in seiner Gesamtheit zu hören. Nach Cover Their Eyes setzt Krista Detor mit dem vorliegenden Album mehr als nur ein Ausrufezeichen.
Line-up:
Krista Detor (piano, accordion - #11, vocals)
David Weber (guitar, - #1,2,5,6,7,8,9,10,12, vocals - #1)
Colin Linden (guitar - #1,8)
Jason Wilber (guitar - #4)
Mark Erelli (guitar - #13, vocals - #13)
Sam Bartlett (mandolin - #2, banjo - 11)
Malcolm Dalglish (hammered dulcimer - #3)
Dena El Saffar (violin, viola - #1)
Sara Caswell (violin - #7,11)
Chris Wood (violin - 15)
Esme Folley (cello - #15)
Tom Clark (soprano saxophone - #2,7)
Steve Mascari (bass - #1,8)
Jack Helsley (bass - #2,4,5,6,7,13)
Jamiy Reid (percussion - #2,4,7,8,13)
Moira Smiley (backing vocals - #11)
Karine Polwart (vocals - #14)
Emily Smith (vocals - #14)
Rachael McShane (vocals - #14)
Tracklist |
Suite I: Oranges Fall Like Rain
01:Rich Man's Life (4:04)
02:Lorca In Barcelona (2:54)
03:Recklessness & Rust (4:27)
Suite II:Night Light
04:Dazzling (4:51)
05:All To Do With The Moon (3:25)
06:Teeter-Totter On A Star (4:18)
Suite III: Madness Of Love
07:Innuedo (3:48)
08:Middle Of A Breakdown (3:35)
09:Deliver Me (3:39)
Suite IV: By Any Other Name
10:A Hundred Years Ago (2:55)
11:So Goes The Night (5:07)
12:Small Things (5:39)
Suite V: Darwin Songhouse (Bonus Suite)
13:From Miss Emma Brawley (4:13)
14:Clock Of The World (5:35)
15:Emma's Lullabye (2:14)
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Externe Links:
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