Da hat das italienische Plattenlabel Go Down Records ja einen ganz feinen Musiker unter Vertrag. Vic du Monte aka Chris Cockrell war Mitgründer der Band Sons Of Kyuss aus der später einfach nur Kyuss wurde. Brant Bjork war ebenfalls von Beginn an dabei. du Monte, aufgewachsen in Kalifornien, hatte dann eine Gruppe namens Solarfeast. Schließlich formte er Vic du Monte's Idiot Prayer ("Pray For The City", 2005) aus der dann letztendlich Vic du Monte's Persona Non Grata wurde. Für die starke Musik der Combo verbergen sich weitere klasse Künstler hinter der 'unerwünschten Person'. Einerseits ist es Komponist, Produzent und Musiker James Childs, der bei Airbus sowie Black On Sunshine spielte. Andererseits trommelt Ex- Kyuss- sowie Ex- Queens Of The Stone Age-Mann Alfredo Hernández.
Gewarnt seien alle Musikfans, die bei der Vergangenheit hier Stoner Rock erwarten. Weit gefehlt! Vic du Monte's Persona Non Grata macht tolle Rock-Mucke, die sich im Rock'n'Roll oder auch gerne im Punk mit einem Schuss Blues suhlt. Die zwölf Stücke, davon ein Versteckspiel-Track, sind höchst infektiös und verbreiten gute Laune.
Staubtrockene, manchmal auch mit einem gesunden Zerrfaktor versehene Gitarrenklänge, herrlich klimperndes Piano und du Montes Blues Harp machen auf "Barons & Bankers" die Runde. Der Namensgeber verfügt über eine tolle Rockröhre, die er zur Freude des Hörers sympathisch-flexibel einsetzen kann. Die erfahrene Gruppe macht frischen und kompakten Rock auf drei Minuten-Kurzstrecken.
Fast unschlagbar gut ist die Band, wenn man sich nur "Never Home" anhört. Dieses Stück ist eines der besten auf der Platte und was man hier in der Uptempo-Nummer alles untergebracht hat, ist zum mit der Zunge schmalzen. Das ganz starke Stück beinhaltet viele Feinheiten und einen herrlich groovenden Bass. Dynamik und Gitarren machen den Anfang. Dann ein leichter Tempowechsel und nach einem Break sind die Klänge des Keyboards im Vordergrund. Der Bass ist das verbindende Kettenglied der Komposition. Ganz toll ist noch das E-Gitarrensolo.
Der Titeltrack ist ein perfektes Stück aus dem kalifornischen Desert. Staubige Riffs und mächtige Beats machen die Runde. Der Refrain ist sehr kurz, dafür aber fast schon hymnisch. Dann schleicht sich durch die Hintertür auch noch das Piano ein und am Ende prägt es den Track. "Chief Running Seams" ist anders. Hier hat man sich auf einen punkigen Weg begeben und dieser du Monte hat wirklich ein klasse Organ. Die E-Gitarre serviert ein aufgedrehtes Solo und dann lässt man ein wenig Luft aus dem Rock-Ballon. Die Ballade "Truth And Consequence" ist geprägt von der Akustischen und dem Piano. Die perkussive Beilage klingt nach Kastagnetten und für die Sechzigerjahre-Beat-Reminiszenz "Wog Box" hat die Combo gar einen Steeldrum-Sound eingebaut. Super! So unvermittelt, wie die Harp auftaucht, verschwindet sie auch schon wieder.
Mächtig groovt "Running To The Moon" durch die Gegend. Einfach toll, wie solch ein Fußwippen-Song aus den Boxen kommt. An und für sich ganz einfach gemacht, steckt diese Musik verdammt an. Ohne die Tracklist des Albums mit der angezeigten Zahl von Titeln im Player verglichen zu haben, gibt es dann doch ein Wiederhören mit dem Ohrwurm "Running To The Moon". Als verstecktes Stück taucht er als dreizehntes Lied abermals auf. Allerdings ... welch Überraschung, mit deutschem Text, den du Monte klasse hinbekommt. Der Titel dürfte dann vermutlich "Hast du je den Mond gesehen" lauten.
"Invisible" ist bester Rock'n'Roll und diese Harp-Fills sind ganz großes Kino. "Man Trap" bringt den Punk auf den Punkt und das Gitarrensolo schöpft seine Inspiration dann gar nicht aus diesem Genre. Mit fast vier Minuten hat die Nummer ein animalisches Finale mit Rückkopplungen und allem, was dazu gehört. Die Band spielt ein wenig verrückt. So verfügt jedes Stück über seine gewissen Überraschungen und auch das macht die Platte so schön.
Mit ihrem starken Musik-Mix findet man viel Gefallen an "Barons & Bankers" und in Anlehnung an den Bandnamen ist dieses Album eine Persona grata.
Line-up:
Vic du Monte (guitar, piano, harmonica, vocals)
James Childs (guitar, keyboard, backing vocals)
Dylan Roche (bass)
Alfredo Hernández (drums, percussion)
Tracklist |
01:Cockblocker (2:11)
02:Raising To The Ground (2:47)
03:Never Home (3:06)
04:Barons And Bankers (2:40)
05:Chief Running Seams (2:45)
06:Truth And Consequences (2:33)
07:Wog Box (3:48)
08:Running To The Moon (2:26)
09:Vanished From The Scene (2:49)
10:Invisible (2:09)
11:Man Trip (3:55)
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