Für die Allermeisten von uns völlig überraschend, ist in den späten Stunden des 06. August 2009 der Sänger, Gitarrist und Songwriter Willy DeVille nach kurzer und schwerer Krankheit verstorben! Das erste Mal ins Rampenlicht trat der Amerikaner 1977, als er direkt mit der ersten Single seiner Band Mink DeVille, "Spanish Stroll", einen Überraschungs-Hit landete.
Was trotz sehr starker Alben wie "Return To Magenta", "Le Chat Bleu" oder "Coup De Grace" sowohl den Erfolg, als auch sein Privatleben betraf, ging es in den folgenden Jahren jedoch wie bei einer Achterbahnfahrt zu. Grossartigen musikalischen Höhen folgten unaufhaltbar auch immer wieder tiefe, tiefe Täler, die Willy mit Drogen und Alkohol zuzuschütten versuchte - was er allerdings nicht so eng sah, denn er hatte ja einen "Guardian Angel" an seiner Seite.
Nach der Auflösung von Mink DeVille Mitte der achtziger Jahre, entschied sich Willy für eine Solo-Karriere, die uns nach holprigem Start ("Miracle", 1987) solche Perlen wie "Victory Mixture" (1990), "Loup Garou" (1995) oder "Horse Of A Different Color" (1999) brachte, um nur einige zu nennen. Auch sein letztes Album Pistola, das im Februar 2008 erschien, hinterließ einen sehr starken Eindruck!
Willy DeVille war ein 'bunter Hund', ein 'schräger Vogel', eine 'coole Sau'. Oder anders gesagt, er war ein Original, das sich die Wahrheit nicht unbedingt in den Weg kommen ließ, wenn er im Gegenzug doch eine gute Geschichte erzählen konnnte. Vor allem aber verfügte er über etwas, das heutzutage im Rock'n'Roll mehr und mehr auszusterben scheint:
Nämlich massenhaft Charisma, Charakter und Durchhaltevermögen. Mister Borsay (so sein bürgerlicher Name) wird sich sicherlich über so manche junge Band, die sich darüber beklagt, dass sie ganze drei bis vier Wochen am Stück auf Tour sein muss, reichlich amüsiert ins Fäustchen gelacht haben.
2009 hatte ihn sein Schutzengel (guardian angel) aber offensichtlich verlassen. Nachdem er seinen Fans bereits zu Anfang des Jahres mitgeteilt hatte, dass er aufgrund einer Hepatitis C-Erkrankung für einige Zeit kürzer treten muss, stellten die Ärzte bei der weiteren Behandlung im vergangenen Mai Krebs im Endstadium fest.
Willy DeVilles sterbliche Hülle hat uns verlassen, aber was uns bleibt, ist seine Musik. Und die wird noch sehr lange weiterleben!! Mensch, Willy, die geschockte und trauernde RockTimes-Redaktion drückt dir auf jeden Fall alle Daumen, dass dir da oben so ganz zufällig wieder deine "Venus From Avenue D" über den Weg läuft!
Rest in peace, Willy, wir vermissen dich!!
Externe Links:
|