Die Adam Eckersley Band ist eine noch relativ neue Band aus dem Land der Kängurus, sprich Australien, die im Jahr 2013 ihr Debütalbum veröffentlichte und seither von Bühne zu Bühne geeilt ist, um ihren Sound in die Welt zu schicken. Tatsächlich bereits im letzten Jahr erschien dann der Nachfolger, der seinen Weg jetzt auch in meine Anlage gefunden hat. Wer nun aber Dampfhammer-Rock der Marke AC/DC oder Rose Tattoo erwartet, wird sehr schnell eines Besseren belehrt werden. Das Quintett hat vielmehr eine ganz feine Roots Rock-/Americana-Mischung im Angebot.
Das selbsterklärend betitelte "The Second Album" sprüht geradezu vor Enthusiasmus, Spielfreude und guten Songs. Die meisten davon entstammen der eigenen Feder, aber mit dem richtig schönen Neil Young-Song (mit nicht namentlich erwähnter Duett-Partnerin) "Comes A Time" hat sich auch eine Coverversion unter das eigene Material gemischt. Nicht zum Nachteil der Scheibe übrigens, da die Nummer auch stilistisch hervorragend zu den Australiern passt.
Grundsätzlich wird neben einigen anderen Ausnahmen (wie dem coolen Akustik-Stück "For You" oder dem mit schönem Piano verzierten "Hey Little Daughter") aber herzhaft gerockt, wenn auch nicht so heftig wie bei den beiden erstgenannten Gruppen. Die Adam Eckersley Band hat dabei aber trotzdem jede Menge Melodien am Start, die sich schon sehr schnell in den Gehörgängen festsetzen. Witzigerweise kommen immer wieder (wie beispielsweise bei "Took That Woman") auch Southern Rock-Einsprengsel ins Spiel, die das Bild aber lediglich perfekt abrunden und die Scheibe an sich noch interessanter machen.
Bereits beim Opener "Live On" präsentiert sich eine geile Mischung aus Hammond-Orgel, Twin Leads bzgl. der Gitarren, ein gut abgehangener Groove der Rhythmusabteilung und Eckersleys unaufgeregtem, aber sehr passenden Gesang. Beste Rock'n'Roll-Riff-Schule (im Sinne von Buddy Hollys "Not Fade Away") setzt den sehr guten Eindruck mit "Talk About Love" fort. Wie so oft auf der Scheibe treibt auch eine höllisch starke Slide-Gitarre (wenn auch mehr im Hintergrund) ihr 'Unwesen'. Bei den Soli wechseln sich die Gitarren sowie die Blues Harp ab.
Zum ersten Mal etwas durchgeatmet wird bei "Devil's Lullaby", das von der Akustischen bestimmt wird. Je länger die Platte läuft, umso mehr entpuppt sich Adam Eckersley als richtig guter Sänger, selbst wenn man seine Stimme nicht unbedingt als Markenzeichen bzw. einzigartig bezeichnen kann. Mit "Wheels" wird dann aber direkt wieder ein Zahn zugelegt. Ein feines Country-/Roots-Stück, das auch zur Single-Auskopplung bestimmt wurde. Und "Good Night" - um noch einen letzten Titel zu erwähnen - ist wieder ein rockiger Groover vor dem Herrn.
Letztlich ist "The Second Album" der Adam Eckersley Band also zu einem richtig starken Stück Musik geworden, das den Freunden der Americana- und Roots-Musik (die auch keine Angst vor der ein oder anderen Ecke und Kante haben) durchaus zu empfehelen ist. Starke Songs, klasse Musiker, sehr gelungene Arrangements und die anfangs bereits erwähnte Spielfreude garantieren für hochklassige (knapp) fünfzig Minuten Unterhaltung. Und mal davon abgesehen, dass auch hier das Rad natürlich nicht neu erfunden wurde: Was will man eigentlich mehr?
Line-up:
Adam Eckersley (guitars, lead vocals)
Duncan Toombs (guitars, banjo, background vocals)
'Arizona' Dan Biederman (keyboards, Hammond, Wurlitzer)
Scotty Greenaway (bass, background vocals)
Benny Elliott (drums, background vocals)
Tracklist |
01:Live On
02:Talk About Love
03:Devil's Lullaby
04:Wheels
05:Comes A Time
06:For You
07:Mocha
08:Good Night
09:Lost Time
10:Hey Little Daughter
11:Took That Woman
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